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Aldi verliert Rechtsstreit um Dubai-Schokolade: Was du beachten solltest – unabhängig von der Herkunft

Aldi verliert Rechtsstreit um Dubai-Schokolade: Was du beachten solltest - unabhängig von der Herkunft
Foto: Andreas Arnold/dpa, Sascha Thelen/dpa/dpa-tmn (Symbolbild)

Ein als Dubai-Schokolade beworbenes Produkt muss einen Bezug zu Dubai haben. Das hat das Landgericht Köln entschieden. Der Discounter Aldi Süd kassiert damit eine Niederlage. Worauf Verbraucher:innen sonst noch achten sollten.

Der Discounter Aldi Süd darf seine Dubai-Schokolade nicht mehr verkaufen. Das Landgericht Köln erließ eine einstweilige Verfügung gegen das Unternehmen, die den Verkauf vorläufig verbietet. Der Beschluss liegt der Deutschen Presse-Agentur vor (AZ: 33 O 544/24). 

Ein Produkt darf in Deutschland demnach nur dann als „Dubai-Schokolade“ oder ähnlich bezeichnet werden, wenn es in Dubai hergestellt wurde oder einen sonstigen geografischen Bezug zu Dubai hat. Andernfalls bestehe die Gefahr, dass Verbraucher:innen irregeführt werden.

Aldi-„Dubai-Schokolade“ stammt aus der Türkei

Aldi Süd hatte in seinen Filialen ab Dezember die „Alyan Dubai Handmade Chocolate“ angeboten. Die Schokolade wurde in der Türkei produziert, wie auf der Rückseite angegeben ist. Aus Sicht des Gerichts genügt dieser Hinweis jedoch nicht aus. Wegen der Bezeichnung sei für Verbraucher:innen anzunehmen, „dass das Produkt tatsächlich in Dubai hergestellt und nach Deutschland importiert“ worden sei, heißt es im Beschluss. Andere Medien hatten zuerst darüber berichtet.

Geklagt hatte der Süßwarenimporteur Andreas Wilmers, der in Dubai hergestellte Schokolade der Marke Fex in Deutschland verkauft. Im Wiederholungsfall droht Aldi Süd ein Ordnungsgeld. Der Discounter wollte sich auf Nachfrage nicht zu dem Fall äußern. Der Beschluss ist bislang nicht rechtskräftig, Aldi Süd kann noch Widerspruch einlegen.

Hersteller: Keine Herkunftsbezeichnung

Wilmers hatte im Dezember – wegen des Verkaufs von Dubai-Schokolade – auch den Discounter Lidl und den Süßwarenhersteller Lindt abgemahnt. Bei diesen Verfahren gibt es bisher noch keine Entscheidung. 

Lindt hatte daraufhin erklärt, der Begriff „Dubai Schokolade“ stehe als Sortenbezeichnung für Schokolade mit der typischen Pistazien-Kadayif-Füllung und nicht für Schokolade, die aus Dubai stamme. Der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie teilte mit, Dubai-Schokolade dürfe auf der ganzen Welt hergestellt werden.

Um die mit Pistaziencreme und knusprigen Teigfäden gefüllte Schokolade war zuletzt ein wahrer Hype entstanden. Ihren Aufstieg verdankt die Süßigkeit auch sozialen Medien wie Instagram und Tiktok. In vielen Aldi-Filialen war die Schokolade im Dezember schnell ausverkauft. In den vergangenen Monaten wurden die Tafeln auch in Lindt Boutique Stores bundesweit verkauft. Die Schokolade sorgte für meterlange Warteschlangen vor Geschäften und Weiterverkäufe im Internet für Hunderte Euro. 100 Gramm Dubai-Schokolade kosten bis zu 20 Euro.

Utopia meint: Nicht nur Herkunft ist kritisch an Dubai-Schokolade

Egal, wo sie hergestellt wurde – Dubai-Schokolade ist mit Vorsicht zu genießen.

Zum einen mit Blick auf Nachhaltigkeit: Denn die Hauptzutat Pistaziencreme bringt einige Probleme mit sich. Für die Produktion eines einzigen Kilogramms Pistazien werden je nach Region zwischen 5.000 und 11.000 Liter Wasser benötigt. Pistazien stammen dabei überwiegend auf Kalifornien, einer wasserarmen Region. Für den Anbau können lokale Grundwasserreserven übernutzt werden. Mehr Informationen: Dubai-Schokolade: Die bittere Wahrheit hinter dem Pistazien-Hype

Zum anderen aus Verbraucherschutzgründen: In Proben von „Dubai-Schokolade“ aus den Vereinigten Arabischen Emiraten und der Türkei wurden verschiedene Verunreinigungen festgestellt. Mehr Informationen: Gesundheitsbehörde warnt vor Dubai-Schokolade: „Nicht zum Verzehr geeignet“

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