Die Verbraucherzentrale NRW geht derzeit juristisch gegen einige Online-Shops vor. Der Vorwurf: Sie würden beim Verkauf von Balkonkraftwerken wichtige Sicherheitshinweise zum Brand- und Gesundheitsschutz nicht anführen.
Der Boom von Steckersolaranlagen, landläufig als Balkonkraftwerk bekannt, bringt neue Herausforderungen mit sich. Während kleine Anlagen bis 800 Watt selbst angeschlossen werden dürfen, schreibt der Gesetzgeber für leistungsstärkere Geräte die Installation durch eine Elektrofachkraft vor.
Diese Regelung dient dem Brandschutz, der Sicherheit der Nutzer:innen und dem Schutz des Stromnetzes. Doch laut Verbraucherzentrale NRW würden einige Online-Händler ihre Kund:innen nicht ausreichend über diese Pflicht aufklären. Die Verbraucherschützer:innen haben deshalb nun Klage gegen Amazon, MediaMarktSaturn und Netto-Online eingereicht.
Klage gegen Amazon, MediaMarktSaturn und Netto-Online eingereicht
Laut Anklage würden die Anbieter auf ihren Plattformen nicht ausreichend über die Elektrofachkraft-Pflicht informieren. „Anbieter von Steckersolargeräten mit einer Ausgangsleistung über 800 Watt müssen Verbraucher:innen nach unserer Auffassung vor ihrer Kaufentscheidung über die Elektrofachkraft-Pflicht aufklären“, erklärt Holger Schneidewindt, Energierechtsexperte bei der Verbraucherzentrale NRW.
Plattformbetreiber in der Verantwortung?
Besonders im Fokus stehen dabei die Plattformbetreiber Amazon, MediaMarkt und Saturn. Ihnen wird vorgeworfen, ihrer Verantwortung als Marktplatz nicht ausreichend nachzukommen. Die Verbraucherzentrale ist der Ansicht, dass Plattformbetreiber:innen für die Einhaltung der Informationspflicht durch die auf ihren Seiten gelisteten Händler haften müssen – insbesondere, wenn sie bereits auf konkrete Verstöße hingewiesen wurden. Die Klagen gegen die Online-Händler sind bei den zuständigen Gerichten anhängig.
Verwendete Quellen: Verbraucherzentrale NRW
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