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Bundesweiter Klimastreik von Fridays for Future: Tausende demonstrieren

Fridays for Future Klimastreik
Foto: Carsten Koall/dpa

„Kein Platz für rechtes Klima“: Mit Slogans wie diesen sind Fridays for Future und ihre Unterstützer:innen kurz vor der Bundestagswahl zu einem bundesweiten Klimastreik auf die Straßen gegangen.

Für den Schutz von Klima und Demokratie sind am Freitag Tausende Menschen auf die Straße gegangen. In Berlin demonstrierten nach Angaben der Veranstalter rund 10.000 Menschen, in Hamburg rund 7.500 Menschen.

Demonstrationen in ganz Deutschland

Auf Plakaten in Hannover standen Slogans wie „KlimaschMerz nicht mit uns“, „Asyl ist Menschenrecht“ oder „Nie wieder ist jetzt“. Dazu wurden Parolen wie „Nationalismus raus aus den Köpfen“ gerufen. 

Die Redner:innen riefen gut eine Woche vor der Bundestagswahl dazu auf, den Einsatz für Klimaschutz und Antifaschismus zu verbinden, da Rechtspopulist:innen weltweit auch die Klimaziele angriffen. Zu der Demo aufgerufen hatte die Bewegung Fridays for Future. Nach Angaben der Polizei beteiligten sich in Hannover rund 2.200 Menschen. Die Demonstration verlaufe unproblematisch, sagte ein Polizeisprecher am Nachmittag.

In Braunschweig demonstrierten nach Angaben von Fridays for Future ebenfalls mehr als 2.000 Menschen. „Es ist Bundestagswahl und offensichtlich ist Klimaschutz bei vielen Parteien kaum ein Thema“, kritisierte Alexander Dammeier von der dortigen Fridays-for-Future-Bewegung.

Nach Angaben der Organisatoren kamen in Freiburg mehr als 6.000 Menschen zum sogenannten Klimastreik zusammen. In Karlsruhe demonstrierten etwa 1.500 Menschen, in Stuttgart waren es bei einem Demonstrationszug und einer anschließender Kundgebung etwa 400 Menschen, wie jeweils die Polizei mitteilte. Bundesweit fanden laut Fridays for Future im Laufe des Tages mehr als 50 Klimastreiks statt.

Bewegung nicht mehr so groß wie früher

Die Bundestagsabgeordnete Emilia Fester (Grüne) war bei der Kundgebung in Hamburg vor Ort. Sie sagte: „Natürlich ist es alles nicht mehr so groß wie 2019. Aber nur, weil so viele Themen gleichzeitig wichtig sind, heißt es nicht, dass wir uns den dringenden Themen wie der Klimakrise nicht mehr widmen können.“

In der Vergangenheit waren die Teilnehmerzahlen der Klima-Demos in Hamburg tatsächlich größer. Im September 2023 kamen laut Polizei 15.000 Teilnehmer:innen, 2019 sogar 70.000.

Die Protestierenden hielten Plakate wie „Eco, not ego“ oder „CDU+AfD? So nicht!“ in den Händen. Die 18 Jahre alte Schülerin Isabelle fragte sich auf ihrem Plakat, ob es sich überhaupt lohnt, für eine Zukunft zu lernen. „So wie es momentan auf der Welt abgeht, so darf es nicht weitergehen“, sagte sie. Sie fürchte auch in Deutschland eine politische Entwicklung wie in den USA.

Erhöhte Sicherheitsmaßnahmen nach Ereignissen in München

Die Demonstration stand auch vor dem Hintergrund der Ereignisse in München am Vortag. Dort war ein Mann in einen Demonstrationszug der Gewerkschaft Verdi gefahren und hatte 30 Menschen verletzt, manche von ihnen schwer. Polizei und Veranstalter berichteten deshalb von einer noch engeren Zusammenarbeit im Vorfeld der Demonstration. Die Ereignisse vom Vortag seien in die Vorbereitung der Sicherheitsmaßnahmen eingeflossen, teilte ein Sprecher der Polizei Hamburg mit.

Bundespolitisch verlangt Fridays for Future unter anderem den massiven Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs und des Fernverkehrs.

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