In einer Tierfalle bei Lindau am Bodensee ist ein Japankäfer entdeckt worden: erstmals in Bayern. Der Schädling ist meldepflichtig.
Der Japankäfer kann bei Zier- und Nutzpflanzen große Schäden anrichten. Aufgrund von Funden in der Schweiz ergreifen seit Ende Juli auch deutsche Behörden Maßnahmen, um eine Ausbreitung zu verhindern. Utopia berichtete. Nahe Lindau ist nun erstmals in Bayern ein Exemplar des im Fachjargon Popillia japonica bezeichneten Tieres gefunden worden. Wie die Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) mitteilte, ist der Käfer in eine mit Lockstoffen versehene Tierfalle an der Autobahn 96 geraten. Der Schädling ist meldepflichtig, der Fund wurde inzwischen amtlich bestätigt. Zuvor waren Japankäfer in der Schweiz und in Baden-Württemberg festgestellt worden.
Der Käfer könne sich von mehr als 400 Wirtspflanzen ernähren, teilte die LfL mit. Dazu zählen Weinreben, Beerenfrüchte, Rasenflächen, Mais oder Soja, aber auch Landschaftsbäume wie Linden und Birken sowie Zierpflanzen wie Rosen und Glyzinien.
Gibt es noch mehr Japankäfer? LfL stellt Fallen auf
Um das Auftreten des Käfers in Bayern zu überwachen, stellte die LfL in mehreren Regionen Fallen auf. Kontrollen rund um die Fundstelle bei Lindau hätten keine weiteren Hinweise, wie beispielsweise Fraßschäden, auf ein Vorkommen des Japankäfers erbracht.
Die Falle sei an der A96 platziert worden, um aus Befallsgebieten in der Schweiz oder in Italien mitgereiste Käfer möglichst kurz hinter der Grenze abzufangen. Der nächstgelegene bekannte kleinere Befallsherd in Zürich sei mehr als 100 Kilometer Luftlinie vom Fundort entfernt.
Es sei davon auszugehen, dass sich der Japankäfer – ohne Fremdeinwirkung – 1,5 bis 5 Kilometer pro Jahr ausbreiten kann. Insofern dürfte es sich bei dem gefangenen Käfer um einen einzelnen, mitgereisten Käfer handeln, so die LfL. Rund um den Fundort seien aber weitere Fallen aufgestellt worden.
Bei Fund: Japankäfer der LfL melden
Den Japankäfer erkennt man an seinen braunen Flügeldecken und dem metallisch-grün schimmernden Halsschild. Er ist nur etwa ein Zentimeter groß, ähnelt dem in Deutschland häufig vorkommenden Gartenlaufkäfer und kann daher leicht mit ihm verwechselt werden. Unterscheiden lässt sich der Japankäfer durch die prägnanten weißen Haarbüschel seitlich am Körper unterhalb der Flügeldecken und am Hinterleib, wie auf folgendem Bild zu sehen:
Wer einen Japankäfer sieht, sollte dies der Landesanstalt für Landwirtschaft zu melden. Auf der LfL-Website heißt es, man solle den Käfer einfangen, fotografieren und das Bild mit der Angabe des Fundorts per Mail an [email protected] schicken.
Weitere Quelle: Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft
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