Facebook und Instagram werden gegen Geld werbefrei. Das verhindere jedoch nicht, dass weiter personenbezogene Daten für andere Zwecke auch kommerziell genutzt werden, warnen Verbraucherschützer:innen.
Instagram- und Facebook-User:innen ist in jüngster Zeit vielleicht wieder ein Banner vom Betreiber der sozialen Netzwerke begegnet: „Triff eine Auswahl zum Thema Werbung“, fordert der Meta-Konzern darauf auf.
Wer aktuell mindestens 5,99 Euro im Monat bezahlt, erhält folgendes Versprechen: „Wir verwenden deine Informationen dann nicht, um dir Werbung zu zeigen.“ Wer nicht zahlen möchte, bekommt weiterhin personalisierte Werbung angezeigt, erklärt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen.
Bezahlen oder nicht: Meta sammelt in jedem Fall Daten
Die Daten für die personalisierte Werbung sammeln Facebook und Instagram unter anderem aus dem Nutzungsverhalten ihrer Mitglieder. Diese Daten würden aber auch dann weiter gesammelt, wenn man bezahlt, kritisiert die Verbraucherzentrale NRW.
Alle, die sich bei Facebook und Instagram dafür entscheiden, die Netzwerke kostenlos mit Werbung zu nutzen, können seit November 2024 eine weitere Auswahl treffen:
- Variante 1: Lieber stark personalisierte Werbeanzeigen sehen, für die das eigene Nutzungsverhalten sehr umfassend ausgewertet wird.
- Variante 2: Lieber weniger stark personalisierte, allgemeinere Werbeanzeigen sehen, für die weniger persönliche Daten verwendet werden. Allerdings muss man mit mehr Werbeunterbrechungen rechnen.
Facebook und Instagram: Es geht lediglich um Werbung
So oder so: Bei den Entscheidungen gehe es lediglich darum, ob und wie die eigenen Daten für die Auswahl von Werbeanzeigen genutzt werden dürfen, unterstreichen die Verbraucherschützer:innen.
Egal, ob man sich fürs Bezahlen oder fürs Nichtbezahlen mit einer der beiden Werbepräferenz-Varianten entscheidet: Meta sammele bei der Nutzung von Facebook und Instagram weiterhin zahlreiche Daten und verwende sie für eigene kommerzielle Zwecke.
In der Kontenübersicht von Instagram oder Facebook lassen sich die aktuellen Werbeeinstellungen sehen und ändern.
Wie ändere ich Werbeeinstellungen für Instagram?
Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung der Verbraucherschützer für die Instagram-Einstellungen im Browser:
- Klicke in der Leiste links unten auf die drei Striche (Mehr).
- Klicke auf „Einstellungen“.
- Klicke auf den Kasten „Kontenübersicht“.
- Klicke auf „Werbepräferenzen“.
- Hier kannst du den oberen Kasten anklicken und danach auswählen, ob du Instagram gegen Bezahlung oder kostenfrei mit Werbung nutzen möchtest.
- Wählst du „Kostenfrei mit Werbung nutzen“, kannst du oben rechts auf das X klicken und das Auswahlfenster schließen.
- Klicke nun auf den Bereich „Einstellungen für Werbung“.
- Klicke auf „Werbeerlebnis“.
- Hier kannst du dich durch Anklicken entscheiden zwischen „personalisierter Werbung“ und „weniger stark personalisierter Werbung“.
- Bei personalisierter Werbung werden alle Infos, die Meta über dich sammelt, zur Auswahl von Werbeanzeigen verwendet.
- Bei weniger stark personalisierter Werbung nutzt Meta weniger Daten von dir für die Auswahl von Werbeanzeigen. Allerdings kann es dann sein, dass du dir Werbeclips zwangsweise ansehen musst, bevor du zum Beispiel im Feed weiterscrollen kannst.
Wie ändere ich Werbeeinstellungen für Facebook?
Und die Anleitung für die Facebook-Einstellungen im Browser:
- Klicke oben rechts auf dein Profilbild.
- Klicke auf „Einstellungen und Privatsphäre“.
- Klicke auf „Einstellungen“.
- Klicke links den Kasten „Kontenübersicht“ an.
- Klicke in der neuen Ansicht links auf „Werbepräferenzen“.
- Hier kannst du den oberen Kasten anklicken und danach auswählen, ob du Facebook gegen Bezahlung oder kostenfrei mit Werbung nutzen möchtest.
- Wählst du „Kostenfrei mit Werbung nutzen“, kannst du oben rechts auf das X klicken und das Auswahlfenster schließen.
- Klicke nun auf den Bereich „Einstellungen für Werbung“.
- Klicke auf „Werbeerlebnis“.
- Hier kannst du dich durch Anklicken entscheiden zwischen „personalisierter Werbung“ und „weniger stark personalisierter Werbung“.
- Bei personalisierter Werbung werden alle Infos, die Meta über dich sammelt, zur Auswahl von Werbeanzeigen verwendet.
- Bei weniger stark personalisierter Werbung nutzt Meta weniger Daten von dir für die Auswahl von Werbeanzeigen. Allerdings kann es dann sein, dass du dir Werbeclips zwangsweise ansehen musst, bevor du zum Beispiel im Feed weiterscrollen kannst.
Wie schütze ich meine Daten bei Meta?
Die 5,99 Euro monatlich für Werbefreiheit gelten den Angaben zufolge pro Netzwerk-Konto beim Abschluss in einem Internet-Browser. Ob der Entscheidungskomplex „Bezahlen oder Datenverwendung“ so wie Meta es für seine beiden Netzwerke umsetzt, rechtlich in Ordnung ist, wird derzeit in verschiedenen Verfahren geprüft.
Aktuell läuft dazu ein Verfahren der Verbraucherzentrale NRW. Diese erklärt auf ihrer Webseite, Meta hole nach ihrer Auffassung keine wirksame Einwilligung in die Datennutzung zu Werbezwecken ein, wenn man nicht bezahlt. „Deshalb haben wir den Konzern wegen Verstößen gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) im Dezember 2023 abgemahnt“, heißt es. Es folge eine Unterlassungsklage, die Anfang Mai 2024 beim Oberlandesgericht Köln eingereicht wurde. Ein Urteil steht noch aus.
Wer sicher sein möchte, dass Meta die eigenen Daten nicht weiter sammelt oder zu Geld macht, kann derzeit nur ganz auf Instagram und Facebook verzichten.
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