Ein Mannheimer Klimaaktivist der Gruppe Letzte Generation wollte sich bei einem Spiel des FC Bayern München an einen Torpfosten kleben. Der Verein forderte Schadenersatz – und zeigte dann Mitleid.
Der FC Bayern München hat nach Gerichtsangaben einem Mannheimer Klimaaktivisten die Forderung nach 3000 Euro Schadenersatz wegen Störung des Spielbetriebs erlassen. Das Mitglied der Gruppe Letzte Generation hatte im August 2022 bei einem Heimspiel des FC Bayern München gegen Borussia Mönchengladbach versucht, sich an einem Torpfosten in der Allianz Arena festzukleben. Der Verein werde auch die Gerichtskosten von 119 Euro übernehmen, weil der FC Bayern München den Mann nicht finanziell belasten wollte, bestätigte ein Sprecher des Mannheimer Amtsgerichts am Montag. Zuvor hatte die Rhein-Neckar-Zeitung berichtet. Der FC Bayern München äußerte sich auf Anfrage zunächst nicht.
Klimaaktivist darf Allianz Arena nicht mehr betreten
Im Gegenzug verpflichtete sich der Klimaaktivist laut Gerichtssprecher dazu, die Allianz Arena nicht mehr zu betreten. Bei der Aktion hatten mehrere Aktivist:innen versucht, sich festzukleben. Der Mann aus Mannheim verletzte sich dabei laut Rhein-Neckar-Zeitung bei einem Sturz.
Die Deutsche Fußball-Liga forderte letztlich vom FC Bayern München 3000 Euro pro Person wegen Störung des Spielbetriebs, wie der Gerichtssprecher sagte. Diesen Betrag hatte der Verein zunächst zurückgefordert. Am Freitag vor dem Mannheimer Amtsgericht verzichtete der FC Bayern München auf den Betrag.
Aktivist:innen wollten sich an Tore kleben
Die Klimaaktivist:innen der Protestgruppe Letzte Generation waren am 27. August 2022 bei dem Fußballspiel aufs Spielfeld gelaufen. Laut Gruppe waren an der Aktion fünf Personen beteiligt. Ihr Ziel war es, sich an den Fußballtoren mit Sekundenkleber festzukleben und mit Kabelbindern festzubinden, um ein konsequenteres Einschreiten der politischen Akteur:innen gegen den Klimawandel zu erreichen.
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