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Frauen-WM: ZDF-Moderator reagiert auf Sexismus-Vorwürfe

sven voss Frauen-WM: ZDF-Moderator reagiert auf Sexismus-Vorwürfe
Screenshot: ZDF

Ein flapsiger Kommentar eines ZDF-Moderators zur Fußball-WM der Frauen sorgte in den sozialen Medien für viel Kritik. Nun hat der Moderator sich zu den Vorwürfen geäußert.

Sven Voss moderiert seit 2007 Frauenfußballspiele im ZDF – und führte am Sonntag auch durch das WM-Spiel zwischen Australien und Kanada. Eine Bemerkung des Moderators stieß jedoch in den sozialen Medien auf heftige Kritik. Nun äußert er sich zu den Vorwürfen.

ZDF-Moderator über Schiedsrichterin: „Süße Stimme“

Beim Spiel stand es zwischendurch 2:0 für die Australierinnen, Schiedsrichterin Stéphanie Frappart nahm das letzte Tor aber nach Einsatz des Videobeweises zurück. Ihre Entscheidung teilte die Schiedsrichterin per Lautsprecher mit. Während der Halbzeitpause kommentierte Voss den Vorgang mit den Worten: „Süße Stimme, aber das nur nebenbei.“ 

In den sozialen Medien löste der Kommentar viel Kritik aus. Maximilian Rieger, Sportredakteur beim Deutschlandfunk, verlieh Voss auf Twitter den „heutigen Wim-Thoelke-Preis für Sexismus in der Sportberichterstattung“. Wim Thoelke war ein Show- und Sport-Moderator, der unter anderem 1970 ein Fußballspiel von Frauen sexistisch kommentiert hatte, unter anderem mit Sprüchen wie „Die Zuschauer brauchen sich gar nicht aufzuregen, die Frauen waschen doch ihre Trikots selber.“

Andere Twitter-Nutzer:innen hinterfragten, ob Voss auch die „süße Stimme“ eines männlichen Schiedsrichters kommentiert hätte. Oder was die Stimme der Schiedsrichterin denn für eine Bewandtnis hat.

Sven Voss äußert sich zu Vorwürfen: „Kommt nicht wieder vor“

Voss selbst hat sich gegenüber der Bild-Zeitung zu den Vorwürfen geäußert.  „Seit mehr als zehn Jahren kämpfe ich jetzt für Frauenfußball, rede mit meinen Expertinnen über Frauen im Fußball, Gleichberechtigung, Equal Pay bis hin zu Menstruation im Leistungssport“, so der Moderator. „Jetzt soll ein unüberlegtes, flapsiges Adjektiv meine Haltung zum Frauenfußball widerspiegeln? Nein. Kommt trotzdem nicht wieder vor.“

Auch Social-Media-Nutzer:innen nahmen den Moderator in Schutz. Selbst Rieger erklärte später auf Twitter, er habe damit gerechnet, dass Voss „reflektiert, dass der Satz nicht glücklich war – weil ich Sven Voss auch nicht als jemanden wahrnehme, der sexistisch sein möchte.“ Es sei nicht sein Ziel gewesen, dass Voss sich für den Satz öffentlich rechtfertigen müsse.

Das Spiel zwischen Australien und Kanada ist in der ZDF-Mediathek als Stream verfügbar.

Verwendete Quellen: Twitter, Bild

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