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Gleiches Bahnticket, anderer Preis? Recherche zeigt Unterschiede

Bahntickets
Foto: CC0 / Unsplash - Mika Baumeister / Oliver Sand

Tickets für die Deutsche Bahn können unterschiedlich viel kosten, je nachdem, über welche Plattform man sie bucht. Das soll eine Recherche von Notebookcheck.com herausgefunden haben. Utopia hat dies überprüft.

Wer ein Ticket bei der Deutschen Bahn bucht, hat verschiedene Möglichkeiten, den Preis zu beeinflussen. Sparpreise, Bahncard, früher Zeitpunkt der Buchung: All das sind bekannte Mittel. Laut einer Recherche von Notebookcheck.com gibt es aber teils auch Preisunterschiede, je nachdem, ob man das Ticket per DB-Navigator-App, Automat, bahn.de oder reiseauskunft.bahn.de bucht.

So hat Notebookcheck getestet

Notebookcheck gibt an, die Preisunterschiede zunächst per Zufall entdeckt zu haben. Da es beim Buchen von Tickets nach Schweden technische Probleme mit der App gab, habe man versucht, ein Ticket am Automaten zu kaufen. Dort waren die Fahrten etwa zwei Euro günstiger.

Bei weiteren Versuchen konnten dann noch größere Preisunterschiede festgestellt werden. Ein besonders gravierender Fall ergab sich demnach bei einer Reise zwischen Berlin und München. Die alte Reiseauskunft (reiseauskunft.bahn.de) und ein Automat am Hamburger Hauptbahnhof hatten laut Notebookcheck eine Verbindung für 25 Euro angezeigt, die in der App fehlte. Stattdessen habe es in der App nur Verbindungen ab 70 Euro gegeben.

Ein User wies Notebookcheck darauf hin, dass der Unterschied dadurch entstanden sei, dass bei der Recherche einmal „BERLIN“ und einmal „Berlin (Hbf)“ eingegeben wurde, was zu unterschiedlichen Verbindungen geführt habe. Bei „BERLIN“ werden in dem von Notebookcheck untersuchten Fall nur Direktverbindungen angezeigt, bei „Berlin (Hbf)“ eine günstigere Route mit Umstieg. In diesem Fall lag der Unterschied also nicht am unterschiedlichen Vertriebssystem.

Ergebnisse von Utopia

Doch selbst, wenn man auf die exakte gleiche Formulierung von Start- und Zielort achtet, können sich vereinzelt Preisunterschiede zwischen App und alter Reiseauskunft ergeben. Utopia hat es ebenfalls probiert und stichprobenartig die Preise aller vorgeschlagenen Zugverbindungen zwischen „Berlin Hbf“ und „München Hbf“ am 13., 15. und 17. November miteinander verglichen. Größtenteils waren diese identisch. Doch in einem einzigen Fall, dem ICE 2007, der am 17.11. um 16:04 von Berlin losfährt und um 20:02 in München ankommt, gab es einen Unterschied. In der App und auf bahn.de kostete ein Ticket 168,40 Euro, in der alten Reiseauskunft 187,10 Euro.

Bei genauerer Untersuchung stellte sich heraus, dass es in der App eine „Flexpreis Aktion“ zur Auswahl gab, die im alten System fehlte.

So antwortet die Deutsche Bahn

Gegenüber Utopia erklärt eine Sprecherin der Deutsche Bahn: „Egal, ob unsere Kund:innen über bahn.de, in der App DB Navigator, am Fahrkartenautomaten oder im Reisezentrum buchen: Für dieselbe Fahrt zum gleichen Buchungszeitpunkt erhalten unsere Kund:innen immer den gleichen Preis angezeigt (solange die Suchparameter wie Anzahl der Reisenden und BahnCard-Rabatt ebenfalls gleich sind).“ Allerdings weist die Sprecherin auch auf einige Ausnahmen hin.

Auf der Website reiseauskunft.bahn.de könne es tatsächlich abweichende Preise geben. In den vergangenen Wochen habe man auf eine komplett neue Vertriebsplattform umgestellt, die alte sei jedoch noch zu erreichen. Diese Seite werde jedoch „in Kürze abgeschaltet“ und Kund:innen werden mit einem Hinweis auf der Seite gebeten, auf die neue Website bahn.de zu wechseln.

Außerdem könne es „im Zuge der aktuellen Umstellung in Einzelfällen dazu kommen, dass Kund:innen für spezielle internationale Verbindungen am Automaten Preise angezeigt werden, die von denen auf bahn.de oder in der App DB Navigator abweichen.“ Dabei handele es sich aber um einzelne technische Fehler, an deren Beseitigung die Deutsche Bahn bereits mit Hochdruck arbeite.

Hinzu kommen einzelne Angebote, „die wir als reine Online-Produkte nur über bahn.de und die App DB Navigator anbieten.“ Als Beispiele nennt die Bahn-Sprecherin den „Flexpreis Aktion“ und den „Super Sparpreis Young“.

2 Tipps für günstigeres Bahnfahren

Aus der Recherche lassen sich zwei konkrete Maßnahmen ableiten, mit denen sich in manchen Fällen günstigere Tickets ergattern lassen:

  1. Beim Ticketkauf sollten Bahn-Kund:innen prüfen, ob bei einer spezifischen Haltestelle (z. B. „Berlin Hbf“) andere Verbindungen angezeigt werden, als bei der Auswahl einer Stadt (z. B. „BERLIN“).
  2. In bestimmten Fällen können sich Preise auf den verschiedenen Buchungs-Plattformen unterscheiden. Es kann sich also manchmal lohnen, mehrere Vertriebskanäle zu überprüfen – wobei die alte Website laut Deutscher Bahn bald nicht mehr verfügbar sein soll.

Außerdem: Dass (Super-)Sparpreise am Automaten erhältlich sind, hat die Deutsche Bahn bisher nur bis zum Ende des Jahres garantiert, wie aus einem Post auf X hervorgeht. Ob sie auch danach dort erhältlich sein werden, ist noch unklar.

Weitere Quellen: Notebookcheck, bahn.de, reiseauskunft.bahn.de

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