Social-Media-Star Malte Zierden hat sich in einen Schweinebetrieb eingeschleust. Bei der nächtlichen Aktion wurde er mit einer Menge Leid konfrontiert. Einen bestimmten Anblick beschreibt er gar als das Schlimmste, was er je gesehen habe.
Inhaltswarnung: Dieser Artikel thematisiert das Leid von Tieren. Das eingebundene Video zeigt verletzte und tote Schweine.
Mit über einer Million Follower:innen auf Tiktok und fast einer Million auf Instagram ist Malte Zierden einer der bekanntesten Tierschützer Deutschlands. Angefangen hat er mit lustigen Videos zu seinen Kieferproblemen. Doch als er sich mit einer Stadttaube anfreundete – er nannte sie Oßkar und erzeugte mit seinen dazu veröffentlichten Videos viel Aufsehen – fing er an, sich verstärkt mit Tierschutz zu beschäftigen. So arbeitet er unter anderem mit der Organisation Notpfote Animal Rescue zusammen, um Hunde und Katzen aus Krisengebieten zu retten.
Mit der Tierrechtsorganisation Aninova entwendete Zierden 2024 außerdem sieben Hennen aus einem Eierbetrieb. Utopia berichtete. Nun war er erneut bei einer Aktion dabei. Diesmal ging es in eine Schweinezucht in Deutschland – oder „Schweine-Hölle“, wie es Aninova nennt. Was Malte Zierden dort sah, verstörte ihn. Die dazugehörigen Videos veröffentlichte die Organisation in den sozialen Medien. Bei der hier eingebundenen Variante handelt es sich um die längere Version:
Malte Zierden sieht tote und verletzte Tiere auf engstem Raum
Begleitet wurde Zierden von der Aninova-Tierrechtlerin Lisa Wilhelm. Sie erklärt dem Social-Media-Star im Video: „Hier werden Sauen künstlich besamt, Ferkel geboren, von ihren Müttern separiert und vorgemästet – unter Bedingungen, die niemand für vertretbar halten kann.“ Die Aufnahmen zeigen Schweine, die auf engstem Raum zusammengepfercht sind, Wände voller Maden und am Boden liegende Ferkelleichen. „Die Mütter haben teilweise ihre Kinder totgetreten, weil sie nicht mal den Platz haben auszuweichen“, sagt Zierden.
Später geht es in einem Raum mit unkastrierten Ebern, eingesperrt in einer kleinen Bucht. Diese würden täglich „abgesamt“ und würden nie das Tageslicht sehen, erklärt Wilhelm. Sie klagt: „Egal als welches Tier du hier zur Welt kommst, dein Leben ist die Hölle. Je kürzer das Leben, desto besser ist es hier. Ich schäme mich dafür, dass ich das sage …“ Zierden setzt ihren Satz fort: „… aber es ist die traurigste Realität der Welt.“
„Das Schlimmste, was ich in meinem Leben gesehen habe“
Besonders schlimm ist für den bekannten Tierschützer der Moment, als er einen Container öffnet, in dem tote Ferkel entsorgt wurden. Diese auch „Kümmerlinge“ genannten Tiere werden laut Wilhelm in CO2-Tötungsboxen getötet, weil sie zu krank oder zu schwach und somit nicht profitabel seien. Der Blick in den Container zeigt etliche von Maden übersäte Ferkelleichen. Zierden bezeichnet dies als „das Schlimmste, was ich in meinem Leben gesehen habe“. (Im Video ist der Blick in den Container bei 6:26 zu sehen.)
Bilder wie diese sind in Schweinezuchtbetrieben keine Seltenheit. Immer wieder filmen Tierschützer:innen geheime Aufnahmen, die Ähnliches zeigen. Im November 2024 machten etwa Bilder aus italienischen Schweinezucht- und Mastanlagen die Runde und sorgten dafür, dass Rewe Wurstwaren des Herstellers Levoni aus dem Sortiment nahm:
Aninova: Zustände im Betrieb wohl legal
Utopia hat bei Aninova nachgefragt, ob das Recherche-Team bei der Aktion auch Zustände vorgefunden habe, die gegen gesetzliche Vorschriften zur Tierhaltung verstoßen. Aninova antwortete, man konnte keine Gesetzesverstöße feststellen. Tatsächlich würde sich der Betrieb „bessere Haltungsbedingungen auf die Fahne“ schreiben. Die Schweine hätten also sogar ein wenig mehr Platz als das gesetzliche Mindestmaß vorschreibt.
Malte Zierden und Aninova nehmen vier Ferkel aus dem Betrieb mit
Um wenigstens einigen der Tiere ein glückliches Leben zu ermöglichen, nahmen Zierden und das Aninova-Team vier Ferkel aus dem Betrieb mit und gaben sie an einen Lebenshof, wo sie laut Zierden 20 bis 25 Jahre alt werden können. Der Tierschutz-Influencer sagt dazu: „Diese Tiere stehen sinnbildlich für die Geschwister, die alle in diesem Betrieb unfassbar mies behandelt werden.“
Zierden sei sich bewusst, dass es schwer sei, sich derartige Video anzusehen, erklärt er zu Beginn des Videos. Aber nur wenn man nicht wegschaue und es der Welt zeige, könne sich was verändern. Auch gibt der Social-Media-Star offen zu, dass er etwas „nicht ganz so Legales“ getan habe. Schließlich hat er sich unerlaubt Zutritt zu dem Betrieb verschafft und Tiere von dort gestohlen. Die Aktion sei aber „für den richtigen Zweck“. Provokativ fragt der Influencer: „Dort steht eine Seele vor dir und wird gequält. Was tust du? Einfach weggucken?“
Weitere Quelle: Aninova (Pressemitteilung)
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