Jedes Jahr verleiht die Deutsche Umwelthilfe den Negativpreis „Goldener Geier“, um Greenwashing zu bestrafen. Diesmal sind Kaufland, Vonovia und Feuerwerkskörperhersteller Nico Europe nominiert. Wer gewinnt, kannst du jetzt mitentscheiden.
Der „Goldene Geier“ der Deutschen Umwelthilfe (DUH) wird jedes Jahr verliehen. Ziel des Schmähpreises ist es, Unternehmen zu entlarven, die Umweltfreundlichkeit versprechen, aber nicht einhalten, und somit versuchen, Profit aus dem Nachhaltigkeitsbewusstsein der Konsument:innen zu schlagen. Damit will die DUH Unternehmen dazu zu bewegen, ehrliche und ökologische Produkte auf den Markt zu bringen. Am Dienstag hat die DUH die Nominierten für den Goldenen Geier 2025 bekanntgegeben.
Die Nominierten für den Goldenen Geier 2025
Nominiert für den Goldenen Geier 2025 sind:
- Kaufland mit der „1 Cent für die Umwelt“-Obst und -Gemüsetüte: Seit Januar 2025 kosten dünne Einweg-Plastiktüten für Obst- und Gemüse bei Kaufland 1 Cent, angeblich „um die Umwelt zu schützen und Plastik zu sparen“, zitiert die DUH die Supermarktkette. Die DUH meint: “ Es ist mehr als fraglich, inwiefern der Minimalbetrag wirklich für einen bewussteren Verbrauch von Einweg-Plastik sensibilisiert – oder wird die Umweltsünde unter dem Vorwand ökologischen Handelns nur dreist gegenfinanziert?“
- Vonovia mit seinem Erdgastarif aus „100% Erneuerbarer Energie“: In der für Mieter:innen exklusiven Vonovia-App bewirbt das private Wohnungsunternehmen einen speziellen Erdgastarif mit „100% Erneuerbarer Energie“. Wie es sein kann, dass ein fossiler Brennstoff einerseits aus Erdgas, andererseits aus 100 Prozent Erneuerbaren Energien besteht? Das hat sich auch die DUH gefragt. Eine Antwort liefere die App jedenfalls nicht.
- Nico Europe mit „Ökologischem Feuerwerk“: Auch der Feuerwerksanbieter Nico versucht zwei gegensätzliche Ziele zu vereinen: Böller und Feuerwerk verkaufen, dabei aber nachhaltig sein. Dessen neue grüne Produktlinie, die auf der Website als „Konzept der Zukunft“ beworben wird, das „zu allen zeitgenössischen Entwicklungen und Umweltzielen“ passe, löst bei der DUH Skepsis aus: „Klimakompensationsversprechen, Verpackungen aus Altpapier und ein paar Buzzwords zum Umweltschutz klingen verdächtig nach dreister Umweltlüge.“
Hier kannst du abstimmen
Welcher der drei Nominierten hat deiner Meinung nach den Goldenen Geier am meisten verdient? Noch bis zum 3. April hast du die Chance, deine Stimme einzureichen.
👉 Hier kannst du abstimmen.
Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH, ruft sich in der dazugehörigen Pressemitteilung zum Abstimmen auf: „In Zeiten von Inflation und Klimakrise Produkte einfach schönzufärben, anstatt tatsächlich an verbesserter Umweltfreundlichkeit zu arbeiten, ist nicht hinnehmbar. Wir ermutigen deshalb Verbraucherinnen und Verbraucher: Lassen Sie sich das nicht gefallen und stimmen Sie jetzt über die dreisteste Umweltlüge 2025 ab!“
Die bisherigen Preisträger des Goldenen Geiers
Eines steht jetzt schon fest: Der Goldenen Geier 2025 geht an ein Unternehmen, das bisher noch nie für die dreisteste Umweltlüge „ausgezeichnet“ worden ist. Hier sind die Preisträger der sechs bisherigen Verleihungen:
- 2019: Nestlé für seine klimaschädlichen Einweg-Plastikflaschen von Vittel
- 2020: Daimler für den ökologisch unsinnigen Stadtgeländewagen Mercedes GLS
- 2021: RWE für seine Image-Greenwashing-Kampagne
- 2022: Shell für sein „klimaneutrales“ Tanken
- 2023: McDonald’s für seine „I am beautiful“-Kampagne
- 2024: Nestlé für seine „Unterwegs nach besser“-Kampagne
Nestlé hat bisher als einziges Unternehmen zwei Goldene Geier erhalten.
Verwendete Quelle: DUH
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