Ein bei Aldi Süd erhältlicher Kopfschmuck in Rentieroptik enthalte Echtpelz, sagt der Tierschutzverein Aninova – und das, obwohl der Discounter sich zur Pelzfreiheit verpflichtet hat. Prominente Tierwohl-Influencer üben harsche Kritik. Der Discounter reagiert prompt.
Aninova kritisiert Aldi Süd: Der Tierschutzverein habe bei einer Untersuchung eines Weihnachtsartikels des Discounters Echtpelz entdeckt. Bei dem betroffenen Produkt handelt es sich um Weihnachts-Haarspangen in Rentieroptik. Laut Aninova gäbe es auf der Verpackung keinerlei Hinweise auf die Verwendung tierischer Materialien.
Untersuchungen des Vereins hätten jedoch „eindeutig ergeben“, dass das verarbeitete Material Echtpelz sei. Denn unter dem Fell sei die Tierhaut noch klar zu erkennen. Bei Kunstfell komme dies nicht vor.

Aninova sieht einen Widerspruch zu Aldi Süds Firmenpolitik. Schließlich ist der Discounter beim internationalen Programm Fur Free Retailer gelistet. Somit verpflichtet sich Aldi Süd dazu, keine Produkte aus Echtpelz zu verkaufen.
Kritik von prominenten Tierrechtlern
Zwei der bekanntesten Tierschutz-Influencer Deutschlands haben den Aninova-Post mit deutlichen Worten kommentiert. Meeresbiologe und Fotograf Robert Marc Lehmann, dem über eine halbe Million Accounts bei Instagram folgen, schreibt: „Das darf heutzutage nicht passieren! […] Lernt bitte aus diesem Fehler, lasst ihn einmalig sein und übernehmt Verantwortung.“
Und Spiegel-Bestseller-Autor Malte Zierden (1,1 Millionen Follower:innen auf Instagram) kritisiert Aldi Süd harsch: „Ihr habt damit eine widerliche Industrie unterstützt, die längst auf den Müllhaufen der Geschichte gehört. Habt bitte den Anstand, nehmt es aus dem Sortiment und steht für eure Fehler ein.“
Aldi Süd reagiert – und nimmt den Artikel aus dem Verkauf
Auf Nachfrage von Utopia.de hat Aldi Süd die Vorwürfe von Aninova weder bestätigt noch dementiert. Der Discounter nehme die Hinweise aber „sehr ernst“ und gehe ihnen „mit größter Sorgfalt und Nachdruck nach“.
Aldi Süd erklärt außerdem: „Das Produkt wurde unter der Herstellermarke J.E.Schum bei Aldi Süd verkauft.“ Im Einkaufsprozess habe der Lieferant versichert, dass kein Echtpelz sowie keine weiteren tierischen Fasern verarbeitet seien.
Der Discounter stehe zu seinen „hohen Tierwohlansprüchen“, erklärt Aldi Süd. Es sei zudem vertraglich festgehalten, dass für den kritisierten Artikel „keine tierischen Fasern verarbeitet wurden“. Aldi Süd bekenne sich weiterhin zum Fur Free Retailer Commitment, also zum Verzicht auf Echtpelz.
Abschließend erklärt der Discounter gegenüber Utopia.de: „Bis zur vollständigen und zweifelsfreien Klärung der Sachlage nimmt Aldi Süd das ‚Set mit 2 Weihnachts-Haarspangen mit Rentiermotiv‘ vorsorglich und unverzüglich aus dem Verkauf“. Der Discounter behalte sich zudem vor, weitere Maßnahmen in die Wege zu leiten.













