Das Projekt Sustain hat drei digitale Welten im beliebten Videospiel Minecraft entwickelt, um Kindern Nachhaltigkeit beizubringen. Die Welten gibt es kostenlos zum Download und zum Ansehen auf Youtube.
Minecraft ist ein weltweites Phänomen. Obwohl es bereits 2009 erschienen ist, lockt es noch immer massenweise Gamer:innen vor die Bildschirme. Laut der Website Active Player waren allein im vergangenen März 172 Millionen Accounts in Minecraft aktiv. Was den Reiz des Spiels ausmacht? In Minecraft können Spieler:innen mithilfe digitaler Bauklötze ihre eigenen Welten kreieren und sich kreativ austoben.
Das Projekt Sustain – eine Kollaboration der Universität Vechta und verschiedener anderer Organisationen, finanziert vom Förderprogramm Erasmus+ der Europäischen Union – hat diese Möglichkeit nun genutzt, um Bildungsspiele zu erschaffen. Diese sogenannten „Serious Games“, also „ernsten Spiele“, sollen Schüler:innen von neun bis zwölf Jahren für Themen wie Luftverschmutzung, den Klimawandel und Nachhaltigkeit sensibilisieren. Das gab die Uni Vechta vergangene Woche in einer Pressemitteilung bekannt und erklärte das Projekt für erfolgreich abgeschlossen.
Welten zum Download und zum Ansehen
Die drei Welten, die das Projektteam entwickelt hat, heißen „Verschmutzte Stadt“, „Tierheim“ und „Remote-Flora-Kontrollzentrum“. Sie alle lassen sich auf der Website von Sustain kostenlos herunterladen. Um die Welten spielen zu können, benötigt man die Minecraft Education Edition. Eine Anleitung für die Inbetriebnahme des Spiels findet sich ebenfalls auf der verlinkten Website. Für Lehrkräfte stellt das Projekt außerdem Zusatzmaterialen zur Verfügung, um die Spiele in ihren Unterricht zu integrieren.
Wer sich für die Minecraft-Welten interessiert, sie aber nicht selbst spielen möchte, kann sie sich auch in der englischsprachigen Version auf Youtube ansehen. Die entsprechenden Videos sind nachfolgend eingebunden, inklusive weiterer Informationen zu den Inhalten und Lernzielen der jeweiligen Welt.
Welt #1: „Verschmutzte Stadt“
In „Verschmutzte Stadt“ findet sich die Spielerin oder der Spieler in einer Welt wieder, die mit saurem Regen und Smog zu kämpfen hat. Hier sollen Kinder lernen, was Luftverschmutzung ist, wie sie entsteht und welche Auswirkungen sie auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt hat. Dabei sollen die Schüler:innen lernen, wie sich Luftverschmutzung reduzieren lässt. Außerdem sollen Spieler:innen klimafreundliche Entscheidungen treffen, da etwa der fiktive CO2-Fußabdruck von gekauften Gegenständen ebenfalls berücksichtigt wird.
Welt #2: „Tierheim“
In „Tierheim“ geht es zunächst darum, eine verschwundene Katze zu finden. Außerdem sollen eine Obstwiese und ein Wald von Verschmutzung und Gestrüpp befreit werden, um diese Lebensräume für Tiere wieder lebenswert zu machen. Die Schüler:innen sollen dadurch lernen, welche Arten der Umweltverschmutzung es gibt und wie sich diese auf Tiere auswirken. Daten sollen analysiert und Strategien entwickelt werden, um das Wohlbefinden der Lebewesen zu steigern.
Welt #3: „Remote-Flora-Kontrollzentrum“
In der Welt „Remote-Flora-Kontrollzentrum“ schlüpfen die Minecraft-Spieler:innen in die Rolle eines Wissenschaftlers oder einer Wissenschaftlerin. Aufgabe ist es, Felder mithilfe einer Drohne zu bewässern und abzuernten. Hier wird besonders das Verständnis von Umweltverschmutzung und Pflanzenwachstum geschult.
Verwendete Quellen: Active Player, Pressemitteilung, Lehrmaterial „Verschmutzte Stadt“, Lehrmaterial „Tierheim“, Lehrmaterial „Remote-Flora-Kontrollzentrum“
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