Mehrere Lehrerinnen haben sich über Vorfälle bei einer Einstellungsuntersuchung in Köln beschwert. Der zuständige Amtsarzt soll von ihnen verlangt haben, den BH abzulegen – ohne offensichtlichen Grund. Nun hat sich die Stadt zu den Vorwürfen geäußert.
Mehrere Lehrerinnen haben Vorwürfe gegen ein örtliches Gesundheitsamt in Köln erhoben, darüber berichten der Spiegel und der Kölner Stadtanzeiger. Die Frauen gaben an, dass sie im Rahmen der Einstellungsuntersuchung vor einem Amtsarzt den BH ablegen mussten. Die Untersuchung ist Routine und wird vor einer Verbeamtung durchgeführt, um zu prüfen, ob die Anwärter:innen gesundheitlich geeignet sind.
Lehrerin: „Warum darf ich dabei keinen BH tragen?“
Der Kölner Stadtanzeiger hatte bereits im Oktober über die Anschuldigungen einer 29-jährigen Lehrerin berichtet. Diese beschrieb den Vorfall wie folgt: „Als ich halbnackt da lag, wurden Reflexübungen mit meinen Armen und Fingern gemacht. Warum darf ich dabei keinen BH tragen?“
Inzwischen haben sich laut Spiegel weitere Betroffene gemeldet. Mindestens zwei Frauen sollen bei Einstellungsuntersuchungen im Kölner Gesundheitsamt ähnliches erlebt haben.
Die Stadt Köln äußert sich zu den Vorwürfen
Die Stadt Köln erklärt in einer Stellungnahme gegenüber Spiegel, dass sie am 8. Oktober von den Vorwürfen erfahren und im Laufe des Monats zwei ähnliche Meldungen erhalten habe. Die Anschuldigungen würden derzeit untersucht und Gespräche mit den Betroffenen geführt. „Die betroffene Person führt seitdem keine Begutachtungen mit persönlicher Untersuchung durch“, so die Stadt. Der Arzt ist aber noch beim Amt beschäftigt.
Lehrerinnen hätten eigentlich von Frau untersucht werden sollen
Laut den Vorschriften für Einstellungsuntersuchungen hätten weibliche Lehramtsanwärterinnen eigentlich von Ärztinnen untersucht werden sollen. Aus verschiedenen Gründen kann davon abgewichen werden – zum Beispiel, wenn eine Frist eingehalten werden muss – aber dann müsste eine weibliche Mitarbeiterin während der Untersuchung präsent sein. Dies war laut Bericht mindestens bei einer der Lehrerinnen nicht der Fall.
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