In letzter Zeit häufen sich Beschwerden über Spam-Anrufe mit der Vorwahl des Vereinigten Königreichs +44. Was du tun solltest, wenn dich eine solche Nummer anruft.
Spam-Anrufe sind nichts Neues. Eine unbekannte Nummer ruft an und am anderen Ende der Leitung sitzt eine kriminelle Person, die mit einer Betrugsmasche an dein Geld will. Aktuell häufen sich jedoch derartige Anrufe mit einer bestimmten Vorwahl. Gegenüber Utopia erklärt die Bundesnetzagentur, sie sehe „eine Zunahme von Beschwerden“ zu Rufnummern aus dem Vorwahlbereich +44. Seit dem 15. Oktober seien demnach 1.217 solcher Beschwerden bei der Behörde eingegangen. In der ersten Oktoberhälfte waren es nur rund 200.
Die Vorwahl +44 steht für das Vereinigte Königreich (UK), umfasst also Großbritannien und Nordirland. Ob die Anrufe aber wirklich von dort kommen, lässt sich darüber nicht ermitteln. Grundsätzlich ist es möglich, dass sich die Anrufer:innen an einem beliebigen Ort befinden und einfach nur eine UK-Nummer nutzen.
Was tun, wenn eine +44-Nummer anruft?
Zunächst solltest du dich fragen, ob du überhaupt eine Person kennst, die eine Nummer mit +44 haben könnte. Lautet die Antwort nein, handelt es sich sehr wahrscheinlich um einen Spam-Anruf, den du ignorieren solltest. Wenn du dir sicher bist, dass du die Person am anderen Ende der Leitung nicht kennst, solltest du die Nummer blockieren. Somit verhinderst du weitere Anrufe.
Auf keinen Fall solltest du den Anruf entgegennehmen. Denn oft rufen Betrüger:innen einfach wahllos irgendwelche Nummern an. Erst wenn du abnimmst, wissen Sie, dass sich tatsächlich eine Person am anderen Ende der Leitung befindet. Selbst wenn du deren Nummer blockierst, kann es also sein, dass sie dich weiterhin mit einer anderen anrufen. Je weniger Informationen du möglichen Betrüger:innen gibt, desto besser. Das gilt auch, solltest du dich bereits im Gespräch mit Ihnen befindest.
Welche Betrugsmaschen hinter Spam-Anrufen stecken können
Welche genaue Masche hinter Spam-Anrufen mit +44-Vorwahl steckt, kann sich zwar von Fall zu Fall unterscheiden. In den meisten Fällen handelt es sich dabei aber um Betrügereien, bei denen Kriminelle den ahnungslosen Opfern sensible Daten abluchsen wollen, um an deren Geld zu kommen. Bei der Verbraucherzentrale NRW gehen regelmäßig Meldungen wegen Spam-Anrufen ein, nicht nur mit +44-Nummer.
Die Verbraucherzentrale erklärt, dass sich Betrüger:innen zum Beispiel als Amazon-, PayPal- oder Microsoftmitarbeiter ausgäben könnten. Manchmal würden sie auch behaupten, sie seien von Europol oder der Kriminalpolizei.
„Bei PayPal und Amazon wird behauptet, es werde in Kürze eine hohe Geldsumme an jemand anderes gesendet und falls man die Zahlung stoppen wolle, soll man die 1 drücken. Bei Microsoft heißt es, der Rechner sei von einem Virus befallen und man müsse einem Spezialisten Zugriff darauf gewähren, damit er das System bereinigen könne. Bei den Polizei-Ansagen geht es um angebliche Haftbefehle oder Ermittlungen, zu denen man sich mit einem Kommissar verbinden lassen soll“, so eine Sprecherin der Verbraucherzentrale NRW.
Egal, ob die Anrufer:innen diese oder andere Maschen verwenden: Rhetorisch geschulte Menschen können den Angerufenen auf geschickte Weise sensible Daten wie Banking-Zugänge und Kreditkarten-Infos entlocken, warnt die Verbraucherschutzorganisation.
Quellen: Bundesnetzagentur (Utopia-Anfrage), Verbraucherzentrale NRW (Utopia-Anfrage)
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