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Plastikgipfel in Busan: Das Wichtigste in zwei Minuten

Plastikmüll am Strand
Foto CC0 Pixabay / hhack

Delegierte aus 170 Ländern verhandeln in Busan über ein UN-Abkommen zur Eindämmung der globalen Plastikverschmutzung. Während Umweltorganisationen eine drastische Reduktion fordern, stehen Industrieinteressen einer Einigung im Weg.

In Busan, Südkorea, verhandeln Delegierte aus etwa 170 Ländern auf dem entscheidenden UN-Plastikgipfel über ein verbindliches Abkommen gegen die globale Plastikverschmutzung. Bis Ende 2024 soll ein Vertrag die Plastikflut an Land und im Meer eindämmen. Das Problem ist dringend: Jährlich entstehen rund 400 Millionen Tonnen Plastik, von denen viel unkontrolliert in die Umwelt gelangt, besonders in Entwicklungsländern.

UN-Plastikgipfel in Busan: Ziele und Dringlichkeit

Expert:innen warnen, dass die Produktion bis 2040 auf 700 Millionen Tonnen steigen könnte. Plastik zersetzt sich langsam und findet sich weltweit, vom Mount Everest bis zur Tiefsee. Die Folgen für Umwelt und Gesundheit sind gravierend, und die Plastikproduktion, die auf fossilen Rohstoffen basiert, treibt den Klimawandel an. Die Verhandlungen sind schwierig, da die Positionen der Teilnehmerstaaten weit auseinandergehen.

Deutschland und die EU streben ein ambitioniertes Abkommen an, das auch die Plastikproduktion begrenzt. Umweltorganisationen wie Greenpeace fordern eine Reduktion um 75 Prozent bis 2040. Die Industrie, unterstützt von Ölstaaten wie Saudi-Arabien, will sich auf Recycling konzentrieren und eine Produktionsdrosselung verhindern.

Lobbyinteressen und Greenwashinggefahr

Lobbyinteressen könnten das Abkommen verwässern. Besonders umstritten ist die Begrenzung der Plastikproduktion. Wissenschaftler betonen, dass Recycling allein nicht ausreicht, und fordern die Vermeidung von Einwegplastik. Weitere Streitpunkte sind schädliche Zusätze in Plastikprodukten und die Seriosität von Plastik-Zertifikaten, die oft Greenwashing betreiben und keine tatsächliche Verbesserung bringen.

Erfolgsaussichten des Plastikgipfels

Die Erfolgschancen des Gipfels sind ungewiss. Einige befürchten einen schwachen Kompromiss, der die drängendsten Probleme nicht löst. Möglicherweise werden die Verhandlungen vertagt. Trotz der Herausforderungen besteht Hoffnung: Eine Studie der University of Berkeley zeigt, dass bereits die Hälfte der geplanten Maßnahmen den falsch entsorgten Plastikmüll um 91 Prozent reduzieren könnte. Es bleibt abzuwarten, ob die Staatengemeinschaft die Chance nutzt, ein wirksames Abkommen gegen die Plastikverschmutzung zu verabschieden.

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