Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck plant diverse Reformen, die Menschen dazu motivieren sollen, mehr und länger zu arbeiten. Unter anderem steht ein Recht auf Homeoffice im Raum – und viele weitere Maßnahmen.
Der demografische Wandel stellt die Wirtschaft in Deutschland vor Herausforderungen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will dem entgegenwirken und Bürger:innen zu mehr Arbeit motivieren. Laut Handelsblatt erwägt er dazu eine Reihe von Maßnahmen, etwa einen Rechtsanspruch auf Homeoffice oder neue Anreize für ältere Menschen, um noch nicht in Rente zu gehen.
Diese Reformen sollen im neuen Jahreswirtschaftsbericht der Bundesregierung vorgeschlagen werden. Der Entwurf werde aktuell mit den anderen Ministerien abgestimmt, am 21. Februar soll ihn das Bundeskabinett verabschieden. „Wir werden den Arbeits- und Fachkräftemangel nur bekämpfen können, wenn wir an mehreren Schrauben drehen“, erklärte der Minister am Dienstag.
Homeoffice: Wie Habeck zu Arbeit motivieren will
Laut Handelsblatt will Habeck unter anderem einen Rechtsanspruch auf flexibles Arbeiten prüfen. Dies schließt etwa die Möglichkeit ein, aus dem Homeoffice zu arbeiten oder die Arbeitszeit freier zu gestalten. Bislang dürfen Arbeitgeber verhindern, dass ihre Mitarbeiter:innen von Zuhause aus arbeiten. Auch Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) setzte sich unter anderem 2022 für eine Homeoffice-Angebotspflicht ein.
Wie das Handelsblatt berichtet, sollen bessere Homeoffice-Optionen das Arbeiten insbesondere für Frauen mit Kindern attraktiver machen. Der Bericht verweist auch auf Ministeriumskreise, laut denen Habeck „negative Erwerbsanreize“ senken will, indem „Transferentzugsraten“ gesenkt würden. Transferentzugsraten sind Prozentsätze, die einer Person vom zusätzlich verdienten Einkommen abgezogen werden, wenn sie staatliche Grundsicherung bezieht. In Deutschland würden schlecht aufeinander abgestimmte staatliche Leistungen wie das Bürgergeld, das Wohngeld oder der Kinderzuschlag dazu führen, dass sich Mehrarbeit nicht lohnt, so die Kritik.
Anreize für ältere Menschen
Auch will Habeck ältere Menschen stärker dazu motivieren, freiwillig länger zu arbeiten. Dafür könnten etwa Arbeitgeber ihren Anteil an der Arbeitslosen- und Rentenversicherung direkt an Arbeitnehmer:innen auszahlen, sobald diese das reguläre Renteneintrittsalter erreicht haben. Auch sollen Anreize geschaffen werden, damit weniger Menschen in die abschlagsfreie Frühverrentung gehen.
„Das Wissen und Können von älteren Arbeitnehmern ist Gold wert – für die Betriebe, für die Wirtschaft“, wird der Bundesminister zitiert. Mehr Fachkräfteeinwanderung sei zwar wichtig, doch genauso müsse man inländische Potenziale nutzen.
Verwendete Quellen: Handelsblatt
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