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Recycling-Expertin beklagt falsche Mülltrennung – und nennt „einfache Faustregel“

Mülltrennung Recycling
Foto: CC0 / Pixabay - Manfred Richter

Beim Recycling von Glas-, Papier- und Plastikverpackungen geht es aktuellen Daten zufolge zwar gut voran. Expert:innen beklagen aber nach wie vor Fehler bei der Mülltrennung in Privathaushalten.

Der Recycling-Anteil aller Verkaufsverpackungen, die in Deutschland gesammelt und entsorgt werden, ist im Jahr 2023 erneut leicht gestiegen. Das geht aus neuen Daten der Zentralen Stelle Verpackungsregister hervor, die die Stelle gemeinsam mit dem Umweltbundesamt (UBA) vorgestellt hat. Demnach sind im Jahr 2023 90,25 Prozent aller bei den sogenannten Dualen Systemen verarbeiteten Verpackungsmengen recycelt worden.

Das entspreche einer Steigerung der Gesamtrecyclingquote von 1,16 Prozentpunkten im Vergleich zu 2022 und einer deutlichen Steigerung um 8,25 Prozentpunkte seit 2018, als die Gesamtquote noch 82 Prozent betrug. 

Das Duale System ist in Deutschland ein Verbund, der ausschließlich Abfälle von verkauften Verpackungen bundesweit einsammelt und verwertet – etwa aus privaten Haushalten, Gaststätten oder Krankenhäusern. In früheren Zeiten gab es mit dem „Grünen Punkt“ nur ein Duales System, seit 2003 gibt es in Deutschland mehrere Betreiber dieser Art. Die Verwertung betrifft unter anderem etwa Verpackungen aus Glas, Papier, Pappe, Getränkekartons sowie Verpackungen aus Kunststoff. 

Expertinnen sehen positiven Trend beim Recycling

Der Trend bei der Wiederverwertung von Verpackungen sei insgesamt positiv, erklärten beide Stellen. Die deutsche Entsorgungswirtschaft habe aus privaten Haushalten im Jahr 2023 insgesamt mehr als 5,5 Millionen Tonnen an Verpackungsabfällen gesammelt, sortiert und recycelt, hieß es.

Allein bei den Verpackungen aus Kunststoff sei der Recyclinganteil von 2018 bis 2023 von 42,1 auf 68,9 Prozent gestiegen. „Diese Entwicklung ist besonders erfreulich“, erklärte Gunda Rachut, Vorstand des Verpackungsregisters, das für die Erfassung dieser Abfälle in Deutschland zuständig ist. Seit 2018 gelten in Deutschland mit dem Inkrafttreten des Verpackungsgesetzes strengere Vorgaben zu dem Anteil an Verpackungen, der recycelt werden muss. Bis 2030 müssen demnach alle Verpackungen wiederverwertbar sein. 

Bei Glas, Papier und Aluminium gilt eine strenge 90-Prozent-Recyclingquote. Bei den Getränkekartons sowie bei Glasverpackungen sei die Quote im Jahr 2023 um jeweils 8,7 und 6,9 Prozentpunkte verfehlt worden, hieß es. Es lande noch immer zu viel Altglas im Restmüll, sagte UBA-Expertin Bettina Rechenberg. Laut UBA sind das 4,3 Kilogramm pro Jahr und Einwohner. 

Einfache Faustregel hilft bei Mülltrennung

Für ein gutes Recycling sei es entscheidend, dass jeder Privathaushalt seinen Müll richtig trenne. Es gebe hierzu eine „einfache Faustregel“, erklärte Rechenberg: „Alle Verpackungen, die nicht ins Glas oder ins Papier gehören, kommen in die gelbe Tonne oder den gelben Sack. Und es gibt keine Verpackung, die in die Biotonne gehört.“ Voraussichtlich 2028 wolle die EU eine einheitliche Kennzeichnung für alle Verpackungen beschließen.

Rachut erläuterte, dass einer der Gründe für eine „schlechtere Trenndisziplin“ die Umstellung vom Sack auf die Tonne gewesen sei. In die Tonne lasse sich eben mehr reinkippen – auch das, was dort nicht reingehöre. Außerdem habe es für Verbraucher keine finanziellen Folgen, falsch zu trennen.

Weitere Quelle: Pressemitteilung vom Umweltbundesamt und der Zentralen Stelle Verpackungsregister

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