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Rügenwalder Mühle: Vegane Produkte müssen „langfristig nicht nach Fleisch schmecken“

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Foto: © Rügenwalder Mühle

Die Rügenwalder Mühle produziert seit Jahren erfolgreich vegane und vegetarische Fleischersatzprodukte. Diese schmecken Produkten aus Fleisch sehr ähnlich. Geschäftsführer Michael Hähnel zufolge könnte sich das jedoch ändern.

Die Rügenwalder Mühle wurde als Fleischerei gegründet, bietet seit 2014 aber auch Fleischersatzprodukte an. Inzwischen hat sich die Marke fest als Anbieter für vegetarische und vegane Aufschnitte, Würstchen und andere Produkte etabliert. Im Gespräch mit dem ZEITmagazin Wochenmarkt verrät Geschäftsführer Michael Hähnel seine Pläne für die Zukunft des Unternehmens und Änderungen im Sortiment.

Rügenwalder Mühle: Geschäftsführer über Zukunft veganer Produkte

Viele Fleischersatzprodukte sollen ähnlich schmecken wie das Original. Hähnel vermutet, das liege daran, dass die meisten Menschen den Geschmack von Fleisch lieben und nicht darauf verzichten wollen. Ältere Generationen seien damit aufgewachsen. „Das heißt, der Geschmack ist bei sehr vielen Menschen von Kindheit an verankert.“

Allerdings ist sich der Geschäftsführer auch bewusst, dass es heute Kinder gibt, die „nicht mehr mit Fleisch sozialisiert werden“. Das werde die Branche der Ersatzprodukte mittelfristig noch mal unglaublich befeuern, glaubt Hähnel. „Und langfristig bedeutet das auch, dass vegane Produkte nicht unbedingt mehr nach Fleisch schmecken müssen.“

Wird die Rügenwalder Mühle fleischfrei?

Anfangs seien vegetarische Produkte eigenen Fleischprodukten nachempfunden worden. Inzwischen führe sein Unternehmen oft kein Pendant aus Fleisch mehr im Sortiment. Wenn es in 20 Jahren Leute gäbe, die noch nie ein Schnitzel oder ein Cordon bleu gegessen haben, dann würde das die Marke wieder verändern, prophezeit Hähnel. „Die Zukunft liegt in Kategorien, die es im Fleisch nicht gibt.“

Dass die Rügenwalder Mühle eines Tages kein Fleisch mehr verkaufen würde, fände er „völlig okay“. Derzeit mache das Unternehmen gut 60 Prozent des Umsatzes mit vegetarischen und veganen Produkten, mittelfristig könnten es 80 Prozent werden. Der Geschäftsführer nennt „Flexitarier“ als Hauptzielgruppe – also Menschen, die nur gelegentlich Fleisch essen.

Hybrides Produkt mit zellkultiviertem Fleisch geplant

Neben dem Geschmack soll es weitere Änderungen am Sortiment der Rügenwalder Mühle geben. Hähnel erwähnt das Ziel, in den nächsten Jahren ein erstes „hybrides Produkt“ auf den Markt zu bringen, also „eine Mischung aus vegetarisch und kultiviertem Fleisch“. Dafür arbeite das Unternehmen mit Start-ups aus dem Bereich zellkultiviertes Fleisch zusammen. Entsprechende Pläne hatte die Rügenwalder Mühle bereits im November 2022 in einer Pressemitteilung bekannt gegeben.

Verwendete Quellen: ZEITmagazin Wochenmarkt, Utopia

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