Wer keinen Geschirrspüler hat oder den nicht dauernd anschmeißen will, greift oft zum guten alten Spülschwamm. Doch Vorsicht: Die Dinger können Keimschleudern sein. Was hilft?
Wer mit der Hand spült, hat die Qual der Wahl: Spülschwamm oder Spülbürste, womit wird besser geschrubbt und gereinigt? Geht es um die Hygiene in der Küche, dürfte die Entscheidung nicht allzu schwerfallen. Hier hat die Bürste die Nase vorn.
Auf Spülbürsten ist die Vermehrung von Bakterien weniger hoch als auf Spülschwämmen. Das zeigt etwa eine portugiesisch-norwegische Studie, die 2021 in der Fachzeitschrift „International Journal of Food Microbiology“ veröffentlicht wurde – und auf die der Verbraucherservice Bayern verweist.
Schwämme bieten viel Schlupflöcher für Keime
Der Grund dafür: der poröse Aufbau von Schwämmen. In ihren vielen Löchern und Poren können nach dem Spülen Essensreste und Feuchtigkeit haften bleiben – und dort für gute Wachstumsbedingungen für Keime sorgen. Spülbürsten haben im Gegensatz dazu glatte Borsten. Und die bieten, so informiert etwa das Kompetenzzentrum Hauswirtschaft (KoHW) in Bayern, Keimen keinen besonders guten Lebensraum. Sie trocknen zudem deutlich schneller als Schwämme, zumindest wenn man sie richtig aufbewahrt, nämlich frei hängend. Gelangen etwa Salmonellen auf die Bürste, sterben sie dem KoHW zufolge bei einer Trocknung über Nacht ab.
Doch auch wer Spülbürsten nutzt, sollte die regelmäßig mit Geschirrspüler reinigen. Laut dem Verbraucherservice Bayern eignen sich dafür auch Essigwasser oder Natron. Außerdem solltest du die Spülbürste spätestens dann entsorgen, wenn sie unangenehm riecht oder sich eine fühlbare Schleimschicht bildet.
Alternativen aus Silikon
Du bist kein Fan vom Geschirrspülen mit Bürste? Dann könnte der Wechsel von einem Spülschwamm aus Kunststoff zu einem Spüllappen aus Baumwolle oder Mikrofaser eine hygienischere Option sein. Denn beide trocknen dem Verbraucherservice Bayern zufolge schneller als dicke Spülschwämme.
Eine weitere Alternative sind Silikonschwämme. Die eignen sich laut dem Verbraucherservice für leichte bis mittlere Verschmutzungen. Das Material selbst ist antibakteriell und schimmelresistent und es können sich keine Lebensmittelreste daran festsetzen. Ein Nachteil: Flüssigkeiten können mit Silikonschwämmen nicht aufgesaugt werden – und die Produktion von Silikon ist dem Verbraucherservice Bayern zufolge sehr energieintensiv, das Material außerdem nicht biologisch abbaubar.
Möglichst warm spülen
Wer beim klassischen Spülschwamm aus Kunststoff bleiben will, sollte den zumindest immer mit Spülmittel auswaschen und etwa einmal pro Woche in einem Wäschebeutel in der Waschmaschine waschen. Letzteres am besten bei 60 Grad und mit Vollwaschmittel. Am besten tauscht man die Stücke zudem regelmäßig aus.
Wer Keime beim Spülen reduzieren will, sollte dem KoHW zufolge übrigens die Temperatur des Spülwassers so hoch wie möglich einstellen – und das Geschirr schon vor dem Abspülen grob säubern.
Utopia.de meint: Hygienisch und umweltfreundlich sind vor allem Spüllappen aus Bio-Baumwolle für leichte Verschmutzungen und Oberflächen. Bei hartnäckigerem Schmutz darf es dann auch eine Spülbürste sein – am besten aus Holz oder Edelstahl und mit Naturborsten. Utopia empfiehlt bei Holzbürsten, auf das FSC-Siegel zu achten. Bürsten mit diesem Siegel bekommst du zum Beispiel bei Memolife. Eine große Auswahl von ökologisch empfehlenswerten Putztüchern findest du ebenfalls bei Memolife.
















