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Sicherheitsrisiko? Bundesnachrichtendienst behandelt jetzt den Klimawandel

BND Klimawandel
Foto: Foto: CC0 Public Domain - Unsplash/ Marek Piwnicki

Im Rahmen ihres Strategiekonzepts beauftragt die Bundesregierung den Bundesnachrichtendienst damit, Auswirkungen des Klimawandels auf die politische Sicherheit von Staaten zu untersuchen. Worum es dabei geht.

Als Auslandsgeheimdienst der Bundesrepublik gehört es eigentlich zu den Aufgaben des Bundesnachrichtendienstes (BND), außen- und sicherheitspolitische Informationen zu sammeln und zu bewerten. Die Bundesregierung setzt der BND über seine Analysen in Kenntnis – dabei rückt nun ein neues Feld in den Fokus: der Klimawandel. 

Wie die Tagesschau unter Berufung auf WDR-Informationen berichtet, ist der BND damit beauftragt, die Auswirkungen der globalen Erwärmung auf sicherheitsrelevante Aspekte hin zu untersuchen.

Für diesen Zweck sei ein Konsortium zusammengestellt worden, dem auch der Geheimdienst angehöre. Dem Bericht zufolge sind außerdem das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIT), das Metis-Institut für Strategie und Vorausschau sowie die Denkfabrik und Beratungsagentur Adelphi Teil des Gremiums. Die Verantwortung trägt demnach das Auswärtige Amt. Der Zusammenschluss soll eine Studie erstellen und 2024 vorlegen, was eine Sprecherin des Außenministeriums auf Anfrage bestätigt habe.

Die Ampelkoalition hatte dem BND diese Aufgabe bereits im Juni in einer Passage ihrer Nationalen Sicherheitsstrategie zugedacht, schreibt die Tagesschau. Darin heißt es, die Bundesregierung werde eine entsprechende Untersuchung führender wissenschaftlicher Institutionen zusammen mit dem Bundesnachrichtendienst in Auftrag geben.

BND soll Klimawandel-Auswirkungen auf nationale Sicherheit analysieren

Obwohl klimarelevante Fragen zunächst scheinbar nicht zu den Aufgabenbereichen von Sicherheitsbehörden gehören, haben diese mögliche Auswirkungen der Erderwärmung auf nationale Sicherheitsbelange schon länger im Blick. Laut Tagesschau beschäftigen sie sich zum Beispiel mit Analysen und Prognosen zu negativen Effekten auf Verteidigung und staatliche Stabilität.

US-amerikanische Geheimdienste behandeln schon länger ähnliche Fragen. Einen Bericht auf Basis von Geheimdienstinformationen vom Oktober 2021 hat das Büro der Geheimdienst-Koordinatorin Avril Haines inzwischen veröffentlicht. 

Darin sagen die Verfasser:innen unter anderem eskalierende und neue Konflikte zwischen Staaten voraus. Sie warnen: „Klimaauswirkungen wie übermäßige Hitze, Überschwemmungen und extreme Stürme werden sich als zunehmend kostspielig erweisen, einige militärische Verschiebungen erfordern und die Nachfrage nach humanitärer Hilfe und Katastrophenhilfe erhöhen.“

Welche Gefahr vom Klimawandel ausgeht

Der Klimawandel hängt mit Extremwetterperioden und Naturkatastrophen zusammen. Diese tragen dazu bei, dass die Lebensgrundlagen in verschiedenen Regionen der Erde bedroht sind. Dazu gehören Wetterphänomene wie lang anhaltende Dürre ebenso wie Naturkatastrophen, beispielsweise in Form von Erdbeben wie zuletzt in Marokko, Syrien und der Türkei.

Andere Länder der Erde sind wegen des ansteigenden Meeresspiegels wiederum von Überschwemmungen bedroht – darunter vor allem Inselstaaten im Pazifik, aber auch andere Länder wie etwa Bangladesch sowie Teile Pakistans und Indiens.

Folgen davon sind häufig nicht nur existenzielle Notlagen und Migration, sondern auch stärkere Tendenzen dafür, dass sich politische Unruhen in der Bevölkerung oder Verteilungskonflikte in betroffenen Staaten entwickeln. 

Verwendete Quellen: Tagesschau, Nationale Sicherheitsstrategie, National Intelligence Estimate (NIE)

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