Die Verbraucherzentrale rät von Strohhalmen aus Papier ab. Beim Trinken könnten zusammen mit dem Getränk auch Schadstoffe im Körper landen.
Trinkhalme aus Plastik? Gehören der Vergangenheit an. Bei Einweg-Trinkhalmen ist Papier das neue Normal. Die Wahrscheinlichkeit, dass in ihnen Schadstoffe stecken, ist allerdings groß. Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen verweist auf mehrere Untersuchungen, die zu diesem Ergebnis kommen.
Krebserzeugende Harze in vielen Papierhalmen
Damit das Papier im Kontakt mit dem Getränk nicht aufweicht oder zerfasert, werden vielen Halmen Harze beigemischt. Diese Harze sind der Verbraucherzentrale zufolge häufig verunreinigt – und zwar mit zwei Arten sogenannter Chlorpropanole. Diese Stoffe gelten als krebserzeugend.
Die Chlorpropanole sind bei Untersuchungen des Chemischen Veterinäruntersuchungsamts Stuttgart (CVUA Stuttgart) und dem Kantonalen Untersuchungslabor St. Gallen in etwa der Hälfte der Papiertrinkhalmen in zu hohen Mengen gefunden worden. Es wurden Halme aus dem Supermarkt und dem Gastronomiehandel getestet. Bei der Schweizer Untersuchung kam außerdem heraus, dass rund die Hälfte der Strohhalme den Geschmack des Getränks verändere. Die Stichprobe war allerdings relativ klein. Das Schweizer Labor testete 15 Trinkhalme, das deutsche Labor 13.
Eine gemeinsame Studie mehrerer europäischer Verbraucherverbände fand zudem in 5 von 18 getesteten Strohhalmen aus Dänemark, Frankreich, Italien und Spanien ebenfalls Mengen an Chlorpropanolen, die die Empfehlung des Bundesinstituts für Risikobewertung überschritten.
Alternativen zum Trinkhalm aus Papier
Wer also auf Nummer sicher gehen will, bestellt den Trinkhalm im Café oder Restaurant direkt ab. Für zu Hause sind Mehrweg-Halme aus Glas oder Edelstahl eine Alternative – übrigens nicht nur für die Gesundheit, sondern auch für die Umwelt. Denn Einwegprodukte sind laut der Verbraucherzentrale nie ressourcenschonend, auch nicht Varianten aus Papier.
Verwendete Quellen: Verbraucherzentrale NRW, CVUA Stuttgart, Amt für Verbraucherschutz und Veterinärwesen St. Gallen, The European Consumer Organisation
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