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Umweltzerstörung für Elektroautos: BMW prüft Vorwürfe

BMW Elektroautos
Foto: Sven Hoppe/dpa

Ein Kobalt-Lieferant von BMW soll giftiges Arsen in die Umwelt befördert und internationale Arbeitsrechtsstandards missachtet haben. Der Autohersteller geht den Vorwürfen nach.

Der Autobauer BMW prüft Vorwürfe gegen einen marokkanischen Kobalt-Lieferanten, der nach Medienberichten gegen Umwelt- und Sozialstandards verstoßen haben soll. Ein Sprecher sagte am Montag in München, BMW habe Untersuchungen gestartet und den Rohstoffkonzern Managem zu einer Stellungnahme aufgefordert. „Mögliche Verstöße nehmen wir ernst und gehen diesen nach.“ Bei einem Fehlverhalten des Lieferanten würde BMW sofort Abhilfe einfordern.

Nach Recherchen von NDR, WDR und Süddeutscher Zeitung steht der Verdacht im Raum, dass der marokkanische Bergbaukonzern beim Abbau von Kobalt für Elektroauto-Batterien große Mengen giftiges Arsen in die Umwelt gelangen lasse. Managem habe alle Vorwürfe zurückgewiesen.

Umweltverschmutzung und Sozialvergehen

NDR, WDR und SZ berichteten, Recherchen gemeinsam mit dem französischen Medium Reporterre und dem marokkanischen Medium Hawamich „deuten nun daraufhin, dass aus der Mine Bou Azzer große Mengen Arsen in die Umwelt gelangen. Diesen Verdacht legen die Analysen von Wasser- und Urinproben in der Region nahe.“

Gegenüber der Süddeutschen Zeitung sagt ein marokkanischer Bauer: „Der Fluss bringt das Arsen aus der Mine hier zu uns und vergiftet das ganze Tal.“ Vielen Pflanzen würden daher absterben, obwohl sie genug Wasser haben. Zudem sagten Arbeiter:innen, der marokkanische Konzern halte internationale Standards zum Schutz von Arbeiter:innen nicht ein und gehe gegen kritische Gewerkschaften vor.

Neben BMW auch Renault betroffen

BMW bezieht den größten Teil des für seine Batterieautos benötigten Kobalts aus Australien und etwa ein Fünftel aus Marokko. Der französische Autobauer Renault hatte Managem vergangenes Jahr ebenfalls als Kobalt-Zulieferer gewonnen und betont, dass „die verantwortungsvolle Produktion von Kobalt durch die Managem Group durch die Zertifizierung nach den Standards der Responsible Minerals Initiative (RMI) sowie durch Bewertungen von NQC und ECOVADIS bestätigt“ worden sei.

Die mit Abstand größten Kobaltvorkommen weltweit gibt es im Kongo, wo jedoch immer wieder über Kinderarbeit, Gewalt und Verstöße gegen europäische Umweltstandards berichtet wird.

Weitere Quelle: Süddeutsche Zeitung

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