Eigentlich verbringen Weißstörche den Winter im Süden. Doch es gibt auch ein paar Stubenhocker. Der Nabu will mehr über sie erfahren und ruft zu einer Mitmach-Aktion auf.
Anstatt in den Süden zu ziehen, verbringen immer mehr Weißstörche den Winter in Deutschland. Wie viele dieser sogenannten Winterstörche gibt es und wo genau überwintern sie? Das möchte der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) auch in diesem Jahr mit einer Zählaktion herausfinden. Bis zum 31. Januar können Beobachtungen dem Nabu online gemeldet werden. Jeder kann sich an der Mitmach-Aktion beteiligen.
👉 Hier geht es zum Nabu-Meldeportal. Wähle „einfache Naturmeldung“, bestimmte den Standort deines Weißstorch-Fundes und lade optimalerweise noch ein Foto als Beleg hoch. Alternativ kannst du auch die Nabu-Naturgucker-App nutzen (für Android und iPhone), um Meldungen zu erstellen.
„Wir beobachten schon seit mehr als 20 Jahren, dass sich das Zugverhalten ändert“, sagte Bernd Petri von der Nabu-Bundesarbeitsgruppe Weißstorchschutz. „Viele der Vögel, die das Mittelmeer früher westlich umflogen, bleiben inzwischen in Spanien, statt weiter nach Afrika zu fliegen.“ Dort nutzten sie das Nahrungsangebot in Reisfeldern und auf großen Mülldeponien.
15.000 Storchenpaare haben dieses Jahr in Deutschland gebrütet
Die ersten Meldeaktionen der vergangenen zwei Winter hätten gezeigt, dass mehrere hundert Vögel in Deutschland überwinterten, erklärte der Nabu. Zum Vergleich: Den Angaben zufolge haben etwa 15.500 Storchenpaare dieses Jahr hierzulande gebrütet.
Das veränderte Verhalten betreffe bisher nur die nach Westen ziehenden Störche. „Die Klimaerwärmung spielt eine Rolle. In immer milderen Wintern finden Weißstörche als Nahrungsopportunisten auch bei uns genug Mäuse, Würmer, kleine Fische und Abfall auf offenen Mülldeponien“, erklärt Petri.
Kälte macht Weißstörchen nichts aus
Kälte macht den Weißstörchen übrigens nicht aus. Sie ziehen im Winter vor allem wegen der Nahrungsknappheit in den Süden. Finden sie genug Futter, ersparen sie sich den kräftezehrenden Flug, so der Nabu. In Deutschland zu bleiben, habe einen weiteren Vorteil: Die Tiere seien so früher in den Brutgebieten und könnten die besten Neststandorte besetzen.
Von der aktuellen Vogelgrippe-Welle seien in Deutschland bisher keine Weißstörche betroffen, sagte eine Sprecherin des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI). Infektionen mit dem Geflügelpestvirus H5N1 kämen bei Weißstörchen zwar regelmäßig, allerdings nur sporadisch vor. Zu Beginn des Jahres wurden elf infizierte Störche gemeldet.















