Viel Sonnenschein, aber auch heftiger Starkregen in bestimmten Regionen. Der Deutsche Wetterdienst hat die Daten des Sommers 2024 analysiert. In Zeiten des Klimawandels stellt sich die Frage: War er auch dieses Jahr zu heiß?
Der kalendarische Sommer 2024 dauert noch bis 22. September, doch der meteorologische Sommer ist bereits vorbei. Denn für Wetterforscher:innen beginnt die wärmste Jahreszeit am 1. Juni und endet am 31. August. Kurz vor dem Ende dieser Periode, am 30. August, hat der Deutsche Wetterdienst (DWD) Bilanz gezogen. Wie heiß war der Sommer 2024 wirklich? Wie hoch war die Niederschlagsmenge? Gab es viele Sonnenstunden? Und welche Regionen waren besonders von Wetterextremen betroffen? Utopia fasst die wichtigsten Erkenntnisse zusammen.
War der Sommer 2024 zu heiß?
Die mittlere Temperatur lag im Sommer 2024 bei 18,5 Grad Celsius. Das ist 2,2 Grad wärmer als in den Jahren 1961 bis 1990 und 0,9 Grad wärmer als im Zeitraum 1991 bis 2020. Nimmt man diese Zeiträume als Grundlage dafür, wie heiß die Periode von Juni bis August sein sollte, dann war der Sommer 2024 tatsächlich zu heiß. Angesichts des Klimawandels und der damit verbundenen Erderwärmung war das zu erwarten.
Mit 36,5 Grad wurden die bundesweit höchste Temperatur laut DWD am 13. August in Bad Neuenahr-Ahrweiler, Rheinland-Pfalz gemessen. Sie liegt damit deutlich unter dem Rekord vom 25. Juli 2019. Damals wurden 41,2 Grad in Duisburg-Baerl und Tönisvorst in Nordrhein-Westfalen festgehalten.
Besonders lange heiß war es diesen Sommer vor allem in den Tieflagen und Flusstälern Süddeutschlands und Sachsens. Dort gab es über 60 Sommertage, also Tage, an denen die Höchsttemperatur mindestens 25 Grad erreicht hat. An den Küsten war vom Sommer hingegen weniger zu spüren. Helgoland hatte laut DWD keinen einzigen Sommertag.
2024 hatte viel Sonnenschein
Auch die Anzahl der Sonnenstunden hat im Vergleich zu den Referenzzeiträumen zugenommen. Im Sommer 2024 schien die Sonne im bundesweiten Durchschnitt 712 Stunden. Von 1961 bis 1990 waren es im Schnitt 614 Stunden, von 1991 bis 2020 waren es 654 Stunden. Das ergibt eine Steigerung von 15 bzw. 9 Prozent, je nach Vergleichszeitraum. Am meisten schien die Sonne in Sachsen und Südbrandenburg (über 800 Stunden), am wenigsten in den Alpen (unter 600 Stunden).
Niederschlag: Bundesweit normal, lokal extrem
Insgesamt betrug der Sommerniederschlag 2024 etwa 240 Liter pro Quadratmeter (l/m²). Damit hat sich im Vergleich mit den Zeiträumen 1961 bis 1990 (239 l/m²) und 1991 bis 2020 (241 l/m²) kaum etwas verändert. „Bei der Verteilung der Niederschläge sieht es jedoch anders „Doch diese Mittelwerte verbergen extreme regionale Unterschiede“, erklärt der DWD.
So wurden in den Alpengebieten über 600 l/m² gemessen, in Teilen des Nordostens aber nur 150 l/m². Im nordhessischen Trendelburg habe es an einem einzigen Tag – dem 1. August – sogar 169,8 l/m² geregnet, und somit mehr als in manchen Regionen Deutschlands den gesamten Sommer über. Die Folgen: „Millionenschaden, Müllberge und 90 beschädigte Häuser“, titelte die Hessenschau.
Verwendete Quellen: DWD, Hessenschau
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