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„Wird uns Geld kosten“: Göring-Eckardt fordert Hilfe für Long-Covid-Erkrankte

Eine Frau steht hinter einer gläsernen Tür
Foto: Sebastian Gollnow/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Wie umgehen mit Menschen, die an Long Covid oder Post Vac erkrankt sind? Für die Bundestagsvize Katrin Göring-Eckardt (Grüne) steht fest: Es braucht mehr Hilfe. In einem Interview fordert sie Spezialambulanzen für die Bundesländer sowie eine Beteiligung der Impfstoffhersteller.

Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) fordert mehr Unterstützung für Menschen mit länger anhaltenden Corona-Beeinträchtigungen auch bei der Teilhabe am Alltagsleben. In Schule und Ausbildung sei dringend zu regeln, wie Erkrankte weiter teilnehmen und zum Beispiel Abschlussprüfungen ablegen könnten, sagte die Grünen-Politikerin dem Portal t-online am Montag.

„Es muss Aufklärung für Schulleiterinnen und Schulamtsleiter geben.“ Geklärt werden müsse außerdem eine bessere Versorgung. „Wir brauchen pro Bundesland mindestens eine Spezialambulanz, die sich mit diesen Krankheitsbildern auskennt und sich um die Betroffenen kümmert.“

Anhaltende gesundheitliche Probleme nach Corona-Infektionen

Göring-Eckardt betonte mit Blick auf anhaltende gesundheitliche Probleme nach Corona-Infektionen (Long Covid) und nach Impfungen (Post Vac): „Auch für die Wirtschaft ist ein Ausfall von so vielen Menschen ein Problem.“ Sie berichtete von Treffen mit einer Ärztin, einer Lehrerin und einem Bauleiter, die seit Monaten nicht mehr arbeiten könnten. Darauf müsse man Antworten finden. „Das wird uns als Gesellschaft Geld kosten. Aber kein Vergleich dazu, was es bedeuten würde, all diese Menschen als aktive Teile des Gesellschafts- und Arbeitslebens zu verlieren.“

Zur Finanzierung von Angeboten seien die politisch Verantwortlichen gefragt, sagte Göring-Eckardt. „Aber auch die Pharmaindustrie kann einen Beitrag leisten. Bei schweren Impfnebenwirkungen bin ich zum Beispiel offen dafür, auf die Impfstoffhersteller zuzugehen.“ Juristisch werde man sie nicht darauf verpflichten können, aber angesichts enormer Gewinne sollten sie sich auch an Folgekosten beteiligen.

Finanzielle Beteiligung im Falle von Impfschäden

Auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hatte eine mögliche finanzielle Beteiligung der Pharmaindustrie im Falle von Impfschäden angesprochen. Der SPD-Politiker betonte zugleich, dass schwere Impfschäden sehr selten vorkämen – laut Daten des zuständigen Paul-Ehrlich-Instituts und der europäischen Zulassungsbehörde führe weniger als eine von 10.000 Impfungen zu solchen Schäden. Weil das Krankheitsbild immer deutlicher werde, müsse es in Zukunft schneller gehen, Betroffene zu identifizieren und ihnen zu helfen.

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