Die Energiewende ist in vollem Gange, doch zahlreiche Herausforderungen bremsen weiterhin den Ausbau erneuerbarer Energien. Wie können wir diese Hürden überwinden und eine zukunftsfähige Energieversorgung für Haushalte und Industrien sicherstellen?
Während einige noch darüber diskutieren, warum eine Energiewende nicht möglich sei, haben andere sie längst geschaffen: In den ersten drei Quartalen 2024 haben Erneuerbare Energien laut ZSW/DDEW rund 56 Prozent des Bruttoinlandsstromverbrauchs gedeckt. Schon jetzt stammt also mindestens jedes zweite Kilowatt Strom, das in Deutschland verbraucht wird, aus Erneuerbaren Energien.
In Zahlen: Insgesamt wurden gut 217 Mrd. kWh Ökostrom aus Sonne, Wind und anderen regenerativen Quellen erzeugt, und zwar so:
- Wind an Land: ca. 80 Mrd. kWh ≈ 36,8 %
- Photovoltaik: ca. 65 Mrd. kWh ≈ 29,9 %
- Biomasse: ca. 33 Mrd. kWh ≈ 15,2 %
- Wind auf See: ca. 19 Mrd. kWh ≈ 8,8 %
- Wasserkraft: ca. 17 Mrd. kWh ≈ 7,8 %
Windenergie (an Land und auf See) macht zusammengenommen mit etwa 45,6 % den Großteil der erneuerbaren Stromerzeugung aus, Solarenergie folgt mit knapp 30 %. Dabei erzeugten Photovoltaikanlagen 2024 deutlich mehr Strom als im Vorjahr – auch dank des Rekordzubaus im Jahr 2023.
Reicht das alles? Nein! Denn noch immer stehen diesen 217 Mrd. kWh Strom aus Erneuerbaren Energien die 149 Mrd. kWh Strom aus „konventionellen“ Energieträgern gegenüber, die weiterhin entweder das Klima oder die Umwelt schädigen oder beides.
Erneuerbare Energien schneller genehmigen
Gut also, dass sich in den vergangenen drei Jahren viele Dinge in Deutschland zum Positiven gewendet haben. Zum Beispiel haben gesetzliche Änderungen wie das „Wind-an-Land-Gesetz“ und das „EEG 2023“ zu einer erheblichen Erhöhung der deutschen Energieproduktion aus Windkraft geführt. Während beispielsweise 2021 und 2022 gut 4.000 Megawatt Windleistung genehmigt wurden, waren es 2023 knapp 8.000 Megawatt.
Auch beim Ausbau der Solarenergie gab es einen deutlichen Schub: Die Bundesregierung meldete unlängst 730.000 steckerfertige Solaranlagen – auch dank „Solarpaket I“, das bis 2026 noch eine Verdreifachung der Zubaurate vorsieht. Weitere angeschobene Maßnahmen sind eine vereinfachte Registrierung von Balkonkraftwerken und das Recht von Mieter:innen, sie installieren zu dürfen.
Maßnahmen für große Ökoenergie-Anlagen – etwa der Pakt zur Planungs-, Genehmigungs- und Umsetzungsbeschleunigung – waren ebenfalls wichtig. Sie reduzierten zum Beispiel die Zahl nötiger Prüfschritte und digitalisierten Verfahren. Der Erfolg: Windenergieprojekte werden jetzt vier Monate schneller genehmigt als noch vor einem Jahr. Gut so!
Netzgebühren fairer verteilen
Steigen die Strompreise, zeigen alle mit dem Finger auf die Stromerzeuger. Ja, aber: Der Strompreis, den du am Ende bezahlst, enthält nur 44 % aus Stromkosten! 29 % sind Steuern, Abgaben und Umlagen, weitere 27 % sind Netzentgelte. Die steigen, weil die Stromnetze dringend modernisiert werden müssen. Das erzeugt Kosten, die von den Netzen an die Stromanbieter weitergereicht werden.
Die Kosten wurden bislang ungerecht verteilt: Die Netzentgelte waren ausgerechnet dort am höchsten, wo am meisten EE produziert wird. Das wird sich 2025 ändern: Ein Gesetz sieht vor, dass die Kosten der Energiewende, die ja eine Gemeinschaftsaufgabe ist, fairer verteilt werden sollen. Mit dem Ergebnis, dass in EE-reichen Regionen der Strompreis sogar sinken könnte.
Bürger:innen und Kommunen besser einbinden
Um die Akzeptanz und die Nachfrage nach EE zu erhöhen, hat sich die kommunale Ebene als unschätzbare Hilfe erwiesen. Indem sich Bürger:innen über Energie-Gemeinschaften oder -Genossenschaften finanziell an EE-Projekten beteiligen und von ihnen profitieren, haben sie mehr Interesse, an der Energiewende teilzuhaben.
Auch tragen Erneuerbaren-Energien zur Stärkung der lokalen Wirtschaft bei und schaffen neue Arbeitsplätze. Das motiviert immer mehr Kommunen, sich aktiv an der Energiewende zu beteiligen. Zumal wenn Betreiber von Windenergieanlagen nahegelegene Gemeinden finanziell beteiligen, wie es der § 6 des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) anbietet.
Erfahre mehr über das Beteiligungsmodell einer Energiegenossenschaft
Bleibende Herausforderungen für Erneuerbare Energien
Aber es bleiben noch einige Herausforderungen, die die Energiewende verzögern. Drei davon seien exemplarisch genannt:
1. Erneuerbare Energien brauchen einen schnellen Netzausbau
Erneuerbare Energien organisieren sich im Vergleich zu klimaschädlichen Energien anders. So befinden sich etwa Windenergieanlagen vorwiegend im Norden, großflächige Photovoltaik in überwiegend ländlichen Regionen. Sie liefern Strom mit größeren Schwankungen und Spitzenwerten.
Veraltete Übertragungs- und Verteilernetze können damit nicht mehr umgehen. Das kann zu Netzüberlastungen führen, aber auch zu Transportengpässen – und dann schlimmstenfalls zur Abregelung: Die Einspeisung von Strom aus Erneuerbaren Energien, wie Wind oder Solar, wird dabei vorübergehend reduziert oder ganz gestoppt.
Durch diese Abregelung wird massiv Strom verschwendet. Derzeit ist also gar nicht so sehr die Stromerzeugung das Problem: Den Strom von den Erzeugern zu den Verbraucher:innen zu bekommen, ist die Herausforderung, um nicht – wie bisher – jährlich Tausende von Gigawattstunden zu vergeuden. Daher braucht die Energiewende einen noch schnelleren Netzausbau.
2. Erneuerbare Energien brauchen Speichermöglichkeiten
Ohne Stromspeicher können Erneuerbare Energien nicht ihr volles Potenzial entfalten. Stromspeicher können zum Beispiel die oben genannten Schwankungen ausgleichen. Ein Beispiel dafür sind Pumpspeicherkraftwerke: Sie speichern Energie, indem sie Wasser mit Strom auf ein höheres Niveau heben (=„Lageenergie“ erhöht sich) und zur Stromerzeugung wieder absenken.
Auch normale chemische Batteriespeicher aller Art können Strom speichern, so wie sie das auch bei Smartphones und Elektrostaubsaugern tun. Wasserstoff ist eine weitere interessante Speichertechnik, bei der Strom per Elektrolyse Wasserstoffgas erzeugt, das dann wieder zur Stromerzeugung genutzt werden kann – ganz ohne Klimaschaden.
Aber: Deutschland hat nicht genügend Pumpspeicherkraftwerke. Auch haben wir zu lange an Auslaufmodellen wie dem Verbrennungsmotor weiteroptimiert, statt Batterietechnologie und andere Speichermethoden zu erforschen und auszubauen. Und auch Wasserstoff hat noch mit zahlreichen Herausforderungen zu kämpfen, zu denen trotz Wasserstoffbeschleunigungsgesetz auch unklare Fördergesetze gehören. Die Energiewende braucht dringend mehr Speicherlösungen für Energie.
3. Erneuerbare Energien brauchen qualifizierte Fachkräfte
Und nicht zuletzt muss all das auch geplant und gebaut werden. Für den Bau und Betrieb von Erneuerbaren Energieanlagen brauchen wir Ingenieur:innen und Techniker:innen, und auch die Installation und Wartung von Solar- und Windkraftanlagen ist auf qualifizierte Fachkräfte angewiesen.
Die Energiewende schafft real viele Arbeitsplätze. Doch das sind alles Stellen, die derzeit kaum besetzt werden können. Hier sind dringend Maßnahmen notwendig, denn der Mangel an Fachkräften führt inzwischen schon zu höheren Kosten und zu Verzögerungen bei der Umsetzung von Projekten. Anders gesagt: Für die Energiewende brauchen wir auch Leute, die Bock haben, die Anlagen und Netze dafür zu bauen.
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Wo Prokon an den Herausforderungen der Erneuerbaren Energie arbeitet
Good News: Die Prokon Regenerative Energien eG ist aktiv dabei, diese Herausforderungen zu adressieren. Das Unternehmen baut nicht nur Windanlagen, sondern engagiert sich auch in Fachverbänden und tritt in den Dialog mit Entscheider:innen. Dabei bietet es konkrete Lösungen, um die Akzeptanz und Nachfrage nach Erneuerbaren Energien (EE) zu steigern. Vier Beispiele:
1. Beteiligungsmodelle für Bürger:innen und Gemeinden
Prokon schafft durch seine Beteiligungsmodelle direkte Mitwirkungsmöglichkeiten für Bürger:innen und Gemeinden. Solche Modelle tragen dazu bei, die lokale Akzeptanz für EE-Projekte zu erhöhen und die Energiewende vor Ort aktiv mitzugestalten. Das stärkt die Nachfrage nach erneuerbarer Energie und fördert die wirtschaftliche Beteiligung der Bevölkerung. Und am Ende des Tages geht es mit der Energiewende voran!
2. Kampf gegen den schleppenden Netzausbau
Beim Bundeskongress zur genossenschaftlichen Energiewende hat Prokons Vorstand klar auf den dringenden Handlungsbedarf beim Netzausbau hingewiesen. Anhand von Praxisbeispielen wurde aufgezeigt, wie der schleppende Netzausbau den Fortschritt behindert. Prokon steht außerdem in direktem Austausch mit der Bundesnetzagentur, um konkrete Verbesserungen voranzutreiben und die Energiewende endlich zu beschleunigen.
3. Innovative Projekte für die Zukunft
Prokon setzt nicht nur auf konventionelle Lösungen. Im Rahmen einer Innovationsausschreibung projektiert das Unternehmen derzeit seinen ersten Photovoltaik-Park in Kombination mit einem innovativen Batteriespeicher, der kurz vor der Inbetriebnahme steht. Diese Kombination (PV+Akku) ermöglicht es, überschüssigen Solarstrom effizient zu speichern und bei Bedarf bereitzustellen – ein wichtiger Baustein, um das Speicherproblem endlich zu lösen.
4. „Windduschen“: Energie nutzen statt „abregeln“
Ein besonders innovatives Projekt ist die „Winddusche“ in den Kreisen Dithmarschen und Nordfriesland. In Kooperation mit dem Berliner Start-up „decarbon1ze“ wird überschüssiger Windstrom, der sonst abgeregelt (und damit verschwendet) werden müsste, genutzt, um Warmwasser zu erzeugen. Intelligente Zähler steuern steuerbare Heizstäbe in Warmwasserspeichern und speichern die Energie als heißes Wasser. Decarbon1ze übernimmt die Steuerung, während Prokon den bundesweit ersten günstigen „Windduschen-Tarif“ anbietet. So wird nicht nur Energieverschwendung vermieden, sondern der Strom sinnvoll genutzt.
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Warum du Strom von Prokon ziemlich gut finden könntest
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- Die 1995 gegründete Prokon ist seit 2015 eine Energiegenossenschaft, die Tausenden von Mitgliedern gehört. Du kannst selbst ein Mitglied werden – musst es aber nicht.
- Viele Ökostromanbieter sind reine Händler. Prokon Regenerative Energien eG hingegen ist Erzeuger. Das Unternehmen verkauft nicht bloß Strom, es macht zu 100 % Energiewende.
- Bei Prokon erhältst du Windstrom direkt vom Erzeuger, d.h. alle Stromkund:innen werden mit Strom aus Prokon-Windparks beliefert.
- Prokon produziert 12-mal mehr Ökostrom als die eigenen Kund:innen verbrauchen. Mehr noch: Sie haben sich selbst verpflichtet, nie mehr Strom an Kund:innen zu liefern, als sie selbst erzeugen. Das bestätigt jedes Jahr ein TÜV-Nord-Siegel.
- Prokon trägt außerdem das ok-power-plus-Siegel und wurde im letzten Ökostrom-Test der Zeitschrift „Öko-Test“ mit „sehr gut“ ausgezeichnet.
Kurz: Prokon macht ihre Kund:innen grüner, aber sie machen auch den gesamtdeutschen Strommix von Tag zu Tag zukunftsfähiger. Weil sie ihre Anlagen selbst bauen – und sich darüber hinaus für bessere Netze, bürgernahe Beteiligung, kommunale Einbindung und innovative Energiespeicher-Technologien einsetzen. Bei alledem kannst du Prokon helfen.
Treibe die Energiewende weiter voran – komm zu Prokon!
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