Der Winter ist für viele Menschen eine schwierige Jahreszeit. Es ist nass, kalt und wird, besonders nach der Zeitumstellung, früh dunkel. Die meisten von uns verbringen wochentags die wenigen Stunden Tageslicht im Büro und die Freizeit lieber drinnen im Warmen. Wir bewegen uns weniger, essen aber vielleicht aufgrund der Feiertage mehr (duftenden Plätzchen kann kaum jemand widerstehen). Die Heizungsluft trocknet unsere Schleimhäute aus und macht uns anfälliger für Infektionen. Und das alles geht nicht nur zulasten der Gesundheit, sondern lässt bei vielen auch die Laune in den Keller fallen. Wie kommen wir dennoch gesund und glücklich durch den Winter?
Die kalte Jahreszeit ist jedes Jahr aufs Neue eine Herausforderung für unser Immunsystem, unsere Gesundheit und manchmal auch für unsere Laune. Dazu kommt, dass wir den zweiten Pandemie-Winter bewältigen müssen, mit all den damit verbundenen Problemen. Doch wenn wir auf unseren Körper und aufeinander achten, Rücksicht nehmen und zusammenhalten, kommen wir gesund und auch glücklich durch diesen Winter. Wir haben hier ein paar Tipps für dich zusammengestellt.
Warum der Winter uns belastet
Auf den Ansichtskarten wirkt Winter immer toll: Der Schnee glitzert und die Sonne scheint vom blauen Himmel. Die Realität sieht für uns leider meist anders aus. Statt Schnee fällt Regen, die Böden sind schlammig oder rutschig, Grau ist die vorherrschende Farbe. Mit der Zeitumstellung fällt abends eine Stunde Tageslicht weg, die niedrigen Temperaturen und eisiger Wind machen den Aufenthalt im Freien nicht gerade attraktiver. Als Folge davon verkriechen wir uns als „Höhlenbewohner“ gerne auf unserer Couch, in der Nähe der Heizung. Das mag gemütlich sein, für unsere Gesundheit ist es jedoch mitunter verheerend.
Heizungsluft trocknet die Schleimhäute aus, die so keine gute Barriere gegen Viren und Bakterien mehr bilden können. Da wir hauptsächlich künstlichem Licht ausgesetzt sind, bildet der Körper weniger Vitamin D, das wichtig für unser Immunsystem ist. Die Immunabwehr ist daher in der kalten Jahreszeit ziemlich geschwächt. Dazu kommt, dass wir uns viel weniger bewegen als noch im Sommer. Dunkelheit und Kälte verlocken weder zum Radfahren noch zum Spazieren gehen oder Joggen. Das verlangsamt den Stoffwechsel und verbrennt weniger Kalorien, obwohl wir mit Plätzchen und Weihnachtsbraten sogar mehr essen als sonst. Das Grau in Grau und fehlendes Sonnenlicht wirkt sich bei manchen Menschen auf die Psyche aus, viele leiden unter einen sogenannten „Winterdepression“.
Dazu kommt, dass Viren wie beispielsweise das Influenzavirus (Grippevirus) im Winter Hochsaison haben. Ein schwaches Immunsystem und eine weniger aktive natürliche Schleimhautbarriere machen es Viren leicht, sich zu verbreiten.
Trotz widriger Umweltbedingungen ist es aber möglich, gesund durch den Winter zu kommen. Wer um die typischen Probleme in der dunklen Zeit des Jahres weiß, kann gezielt dagegen steuern und damit nicht nur sich selbst, sondern auch anderen helfen, etwa indem Infektionsketten unterbrochen werden.
Corona macht den Winter doppelt schwierig
In diesem Jahr müssen wir alle noch eine weitere Schwierigkeit bewältigen: den zweiten Winter der Corona-Pandemie. Denn auch dieses Virus findet in der kalten Jahreszeit bessere Bedingungen für seine Vermehrung vor. Weil wir uns mehr in Innenräumen aufhalten, treffen naturgemäß auch mehr Menschen aufeinander als im Freien. Gelüftet wird seltener, um die Kälte draußen zu halten und unser Körper ist aus den weiter oben genannten Gründen viel empfänglicher für eine Ansteckung mit COVID-19.
Infolgedessen steigen die Infektionszahlen deutlich an. Damit einher gehen deutlich strengere Corona-Regeln und die Befürchtung eines neuen Lockdowns mit seinen Kontaktbeschränkungen, wie es zum Beispiel in Österreich bereits der Fall war. Das belastet unsere Wirtschaft und auch unsere Psyche, wenn etwa die Angst vor dem Jobverlust hinzukommt.
Doch die Pandemie hat auch gezeigt, dass wir als Gesellschaft zusammenhalten können. In diesen schwierigen Zeiten gab es eine Welle der Solidarität und Hilfsbereitschaft, die sich quer durch alle Bevölkerungsschichten und Altersgruppen zieht. Es entstanden zahlreiche Nachbarschaftsnetzwerke, sodass auch alleinstehende Menschen, die in Quarantäne mussten, mit allem Notwendigen versorgt wurden. Wir haben durch die Pandemie gelernt, wieder mehr aufeinander zu achten und die Gemeinschaft als wichtigen Teil unseres Lebens zu begreifen.
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So kommst du gesund und glücklich durch den Winter
Es gibt nicht den einen Trick, der uns hilft, gesund durch den Winter zu kommen. Stattdessen sind es viele kleine Puzzleteilchen, die uns, unserer Gesundheit und damit auch der Gesellschaft helfen. Denn wer gesund ist, kann andere nicht anstecken und vielleicht Menschen unterstützen, die im Falle einer Erkrankung Hilfe brauchen. Und wer gesund ist, geht glücklicher durch den Winter und entdeckt auch die schönen Seiten an der kalten Jahreszeit.
Gut vorbereitet in die kalte Jahreszeit
Um gesund durch den Winter zu kommen, sollten wir idealerweise nicht erst während der Wintermonate damit beginnen, unser Immunsystem zu stärken. Wer im Spätsommer und Herbst viel Bewegung im Freien macht, trainiert seinen Körper und die Abwehrkräfte, tankt Sonnenlicht und gute Laune und füllt den Vitamin D-Speicher für den Winter auf. Außerdem ist die Vielfalt an frischem Obst und Gemüse in keiner Zeit des Jahres so groß wie im Spätsommer. Mehr als genug Gelegenheit also, unseren Körper über gesunde Ernährung mit allen Vitaminen zu versorgen und auf die kommenden kalten und dunklen Monate vorzubereiten.
Raus ins Freie um gesund durch den Winter zu kommen
Ja, die meiste Zeit lädt das Winterwetter nicht gerade zu einem Aufenthalt im Freien ein. Dennoch profitiert unsere Gesundheit auch in der kalten Jahreszeit von Bewegung an der frischen Luft. Gute Funktionskleidung hilft, Kälte und Nässe abzuhalten und beispielsweise einen Spaziergang trotzdem zu genießen. Solche Aktivitäten sollten regelmäßig fest eingeplant werden, am besten mit Blick auf den Wetterbericht, um die schönen Tage des Winters voll ausnutzen zu können. Wenn das Grau in den Städten schlechte Laune verbreitet, ist ein Ausflug in die Berge übrigens eine gute Möglichkeit, oberhalb der Nebeldecke Sonne zu tanken. Es muss auch nicht immer Ski fahren sein, eine Winterwanderung beispielsweise hat ihren ganz eigenen Reiz und ist in jedem Fall ein Erlebnis.
Mit der richtigen Ernährung gesund durch den Winter
Weil Heizungsluft die Schleimhäute austrocknet, ist es im Winter besonders wichtig, viel zu trinken, zum Beispiel Tee in verschiedenen Varianten. Dazu sollte unser Speiseplan gerade in der dunklen Jahreszeit viel vitaminreiches Obst und (Winter-)Gemüse enthalten, um unseren Körper optimal zu versorgen. In manchen Fällen, etwa bei jahreszeitlich bedingten Mängeln, kann es auch sinnvoll sein, die Nährstoffdefizite mit speziellen Präparaten aufzufüllen.
Gutes Tun gegen Winterdepression
Schlechtes Wetter macht schlechte Laune, das wissen wir. Das ewige Grau in Grau drückt die Stimmung und kann eine sogenannte Winterdepression auslösen. Unser Tipp dagegen: anderen Gutes tun! Wer anderen eine Freude bereitet, hebt nämlich nicht nur deren Laune, sondern ist auch selbst glücklicher und zufriedener und kann so einem Stimmungstief vorbeugen. Im Endeffekt hilft eine kleine gute Tat auf diese Weise allen.
Die richtige Hygiene schützt
Regelmäßig Händewaschen, Hygienevorschriften beachten und zum Beispiel benutzte Taschentücher gleich entsorgen, anstatt sie irgendwo liegen zu lassen, reduziert die Anzahl der Keime, mit der unserer Immunsystem in Berührung kommt. Je weniger Keime, desto weniger Arbeit und desto effektiver die Abwehrkräfte. Eigentlich ganz einfach, oder?
Damit wir alle als Gesellschaft den zweiten Pandemie-Winter gut überstehen, braucht es allerdings mehr als die üblichen Maßnahmen. Die Corona-Pandemie hat uns noch immer fest im Griff, daher ist es besonders wichtig, hier einen Beitrag zu leisten, damit die Welle gebrochen wird. Zum einen, indem wir in Innenräumen und bei Menschenansammlungen Maske tragen und das Infektionsrisiko senken. Zum anderen durch eine Impfung gegen das Corona-Virus, aber auch gegen andere saisonale Erkrankungen wie die Grippe. Impfen stärkt unser Immunsystem und unterstützt uns so dabei, gesund durch den Winter zu kommen.
Gesund durch den Winter kommen wir nur, wenn wir alle unseren Beitrag dazu leisten. Deswegen sollten wir nicht nur die eigenen Abwehrkräfte stärken, sondern auch Hygienevorschriften oder Präventionsmaßnahmen wie beispielsweise eine Impfung durchführen. Für die gute Laune sorgt gegenseitige Rücksichtnahme. Das zusammen hilft uns und den Menschen in unserer Umgebung und trägt so letzten Endes dazu bei, dass wir als Gesellschaft auch diesen Winter gut überstehen.
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