Dank einem unfreundlichen Investmentbanker hat die Triodos Bank heute eine ebenso couragierte wie erfahrene Leiterin für ihr Kreditgeschäft. Christina Schmidt treibt den Wandel mit Leidenschaft für Zahlen, Menschen und Nachhaltigkeit voran.
Es gibt immer prägende Momente, in denen das Leben plötzlich die Richtung wechselt. Bei Christina Schmidt war es der Moment, als ihr Vorgesetzter sie auf unsympathische Weise dazu anhielt, einen Kollegen auf ebenso unsympathische Weise zu entlassen. Sofort war ihr klar: So möchte ich niemanden behandeln und so will ich selbst auch nicht behandelt werden. Sie zeigte Haltung, kündigte nicht dem Kollegen, sondern verließ ihren Job als Niederlassungsleiterin im Bereich Corporate und Investment Banking eines großen Bankhauses und sagte „ade“ zu Sicherheit, Komfortzone und einem schicken Büro. „Mein Joballtag war nur noch durch Varianten von Restrukturierung geprägt. Die kannte ich irgendwann in- und auswendig. Das einzige Maß, das am Ende zählte, war die Effizienz. Und als es dann im Umfeld auch noch an der Menschlichkeit zu hapern begann, wusste ich, dass ich weg muss!“, beschreibt sie heute diese Zeit, die Anfang der neunziger Jahre vor allem wegen des angenehmen menschlichen Umfelds so vielversprechend begonnen hatte.
An die Arbeit bei einer Bank dachte Schmidt zunächst nicht
Eigentlich wollte Christina Schmidt nach ihrem Abitur Architektur studieren. Der Beruf erschien ihr die richtige Mischung aus Kultur, Ästhetik und Zahlen. Doch es kam anders und sie entschied sich für ein BWL-Studium, Schwerpunkt Marketing. Mit dem Diplom in der Tasche bewarb sie sich, merkte aber schnell, dass Marketing so gar nichts für sie ist. An eine Bankkarriere dachte Schmidt zunächst nicht, bis ihr Vater ihr den Tipp gab. Sie bewarb sich für ein Trainee-Programm bei einer Bank und wurde zum Interview eingeladen. „Die Führungskräfte dort waren toll, sehr spannende Persönlichkeiten, die gar nicht dem Klischee entsprachen. Sie überzeugten mich.“
Dank ihrer raschen Auffassungsgabe, einem guten Blick für Menschen und ihrer eigenen Neugier und Motivation, spannende Projekte möglich zu machen, ging es für Christina Schmidt nach dem Trainee-Programm schnell die Karriereleiter hinauf – und das in einem von Männern beherrschten Umfeld. Zuerst als Kreditanalystin, dann als Firmenkundenbetreuerin für Großkunden – sie verantwortete bisweilen Kreditvolumen von über 250 Millionen Euro – und später auch noch als Leiterin einer Niederlassung.
Getrieben von der Vision die Welt besser zu machen
All das Saturierte klingt sehr weit weg, hört man der Norddeutschen heute in ihrem Kreuzberger Coworkingspace zu. Hier, in der Berliner Niederlassung der Triodos Bank, herrscht Aufbruchstimmung und Start-up-Energie. Und die entspricht dem Wesen Christina Schmidts, die zwischen Frankfurt und Berlin pendelt, also immer in Bewegung ist. Sie ist die Frau, mit der man Pferde stehlen kann. Sie redet schnell, denkt schnell und quer, ist vielseitig, stets offen und aufmerksam und bei all dem so handfest, dass man sich sofort sicher ist: Wohinter sie steht und was sie anpackt, das gelingt. In Europas führender Nachhaltigkeitsbank verantwortet Christina Schmidt seit 2013 die Prüfung und Vergabe von Krediten, die die Bank ausschließlich an ökologisch und sozial engagierte, nachhaltige Unternehmen vergibt. So beispielsweise im Bereich Pflege: Die Triodos Bank ermöglichte etwa den aufwendigen Um- und Ausbau von drei Pflegeheimen in Nürnberg. Und auch Projekte aus den Bereichen Wind- und Fotovoltaik oder nachhaltige Immobilien-Projekte wie die Berliner Malzfabrik werden von der Bank durch Christina Schmidts Expertise finanziert. „Egal, ob wir gerade einen Großbackofen für einen Bio-Bäcker finanzieren oder einen riesigen Energiespeicher – mich begeistert immer wieder die unternehmerische Weitsicht unserer Kunden. Alle sind getrieben von dem Wunsch, die Welt von heute und von morgen besser zu machen. Ein jeder auf seine Art. Doch jeder voller Ernsthaftigkeit und Überzeugung und mit einer konkreten Vision.“
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Wirtschaftlichkeit und ökologisches Handeln sind ein Versprechen der Triodos Bank
Christina Schmidt hat sich ein motiviertes Team aufgebaut. Gute Beziehungen gehören zur Wertekultur. Sie sind, davon ist Schmidt überzeugt, der Schlüssel für den positiven Wandel, den die Triodos Bank vorantreiben möchte. Ihr Business Banking Team versteht sich in der Beziehung zu den Kreditnehmern als Partner und engagierter Experte über die Finanzierung hinaus. Denn die nachhaltige Wirtschaftlichkeit der Unternehmen und deren ökologisches Handeln sind auch gegenüber den Triodos-Privatkunden ein Versprechen, das es einzulösen gilt. Schließlich stellen sie der Bank das Geld zum Verleihen ja zur Verfügung, um eine andere Art des Wirtschaftens und Zusammenarbeitens zu fördern. Heute, sagt Christina Schmidt, lebe sie bewusster, esse weniger Fleisch, achte auf ihren CO2-Fußabdruck und habe das Beste aus beiden Welten: Zahlen, eine auf Menschlichkeit und Transparenz fußende Kultur, ein engagiertes und kompetentes Team sowie die soziale und ökonomische Wirkung der gemeinsamen Arbeit. Und für diesen positiven Wandel in ihrem Leben hat sich die radikale Entscheidung von einst gelohnt. Nicht nur für sie selbst, setzt sie lächelnd nach.
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