Für eine nachhaltige Gesundheit sind nicht nur medizinische Behandlungen entscheidend, sondern auch der Schutz und Erhalt unserer Umwelt. Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis Gesundheit zeigt anhand innovativer Projekte, welchen Beitrag der Gesundheitssektor für eine klimafreundliche Zukunft leisten kann.
Mit seinem hohen Verbrauch an Energie und Ressourcen bietet der Gesundheitssektor eine Riesenchance, große Hebel für nachhaltige Veränderungen zu bewegen. Das Gesundheitswesen ist dabei in doppelter Hinsicht relevant für die Nachhaltigkeit:
- So erwarten nach der repräsentativen Befragung „Klimaneutraler Gesundheitssektor 2024“ (PDF) 41 Prozent der Befragten bis 2030 negative Auswirkungen des Klimawandels auf ihre persönliche Gesundheit.
- Zugleich ist der Treibhausgas-Ausstoß des deutschen Gesundheitssektors enorm: Er verursacht etwa 6 Prozent der nationalen Emissionen – und trägt somit stärker zum Klimawandel bei als der deutsche Flugverkehr – erhält aber längst nicht die gleiche Aufmerksamkeit.
Innovative Projekte sind gesucht, die zeigen, wie sich der ökologische Fußabdruck im Gesundheitswesen verringern lässt, und die über ihre Branche hinaus Vorbild sein können. Etwa indem sie umweltsensible Maßnahmen fördern, Erkrankungen und damit Gesundheitskosten zu reduzieren helfen oder Einrichtungen durch energieeffiziente Technologien günstiger und resilienter machen.
Klimaschutz ist Gesundheitsschutz: erster Deutscher Nachhaltigkeitspreis Gesundheit verliehen
Gut also, dass es endlich einen Preis gibt, der solche Projekte auszeichnet und damit sichtbar macht: Im November wurde der Deutsche Nachhaltigkeitspreis Gesundheit 2025 verliehen.
Die BARMER, die Stiftung Gesunde Erde – Gesunde Menschen von Dr. Eckart von Hirschhausen und die Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis setzen damit gemeinsam ein starkes Zeichen: Der Preis zeigt, wie Innovation und Engagement im Gesundheitswesen zur Lösung globaler Herausforderungen beitragen können.
Eine essenzielle Botschaft: Klimaschutz ist Gesundheitsschutz. In den drei Kategorien „Versorgung gestalten“, „Umwelt schützen“ und „Gesundheit stärken“ wurden Projekte geehrt, die Mut machen und Wege aufzeigen, wie Nachhaltigkeit praktisch umgesetzt werden kann.
Mehr Infos zum Deutschen Nachhaltigkeitspreis Gesundheit
Deutscher Nachhaltigkeitspreis Gesundheit: Gewinner mit Visionen
Die Preisträger:innen beweisen, dass die Verbindung von Klimaschutz und Gesundheitsversorgung nicht nur möglich, sondern auch dringend notwendig ist – für eine gesunde und nachhaltige Zukunft.
Gewinner „Gesundheit stärken“: Online-Beratungsangebot leistet Soforthilfe
Die Corona-Pandemie hat deutlich gemacht, wie wichtig es ist, auch in Krisenzeiten eine stabile gesundheitliche Versorgung sicherzustellen. Mit krisenchat wurde 2020 ein innovatives Angebot geschaffen, das Jugendlichen in psychischen Ausnahmesituationen rund um die Uhr zur Seite steht. Über 350 psychologisch geschulte Berater:innen und 90 Mitarbeitende sind anonym und kostenlos per Chat erreichbar.
Dieses Portal schenkt jungen Menschen nicht nur dringend benötigte Unterstützung, sondern sensibilisiert die Gesellschaft für ihre psychische Gesundheit. Es hilft dabei, frühzeitig Krankheiten zu erkennen und teilweise zu vermeiden, um so den Grundstein für eine gesündere Zukunft zu legen.
Gewinner „Versorgung gestalten“: umweltfreundliche Antibiotikaproduktion
Die Herstellung von Antibiotika birgt oft ökologische Risiken – schädliche Substanzen gelangen ins Abwasser und gefährden die Umwelt. Die AOK Baden-Württemberg hat gemeinsam mit Partnern, wie dem IWW Rheinisch-Westfälischen Institut für Wasserforschung und dem Umweltbundesamt, eine bahnbrechende Studie zur nachhaltigen Antibiotikaproduktion ins Leben gerufen.
Ihr Ziel: Anreize für umweltfreundlichere Herstellungsprozesse schaffen und globale Lieferketten transparenter gestalten. Dies schützt nicht nur unsere Umwelt, sondern sichert auch die Zukunft der Medizin: Durch weniger antibiotikaresistente Keime bleibt die Wirksamkeit dieser wichtigen Medikamente erhalten – ein Gewinn für alle Generationen.
Gewinner „Umwelt schützen“: klimafreundliche Pflege
Wie Klimaschutz und Pflegequalität zusammenpassen, zeigt das Projekt „Klimafreundlich pflegen“ der AWO. In 90 Einrichtungen der Behindertenhilfe und Altenpflege werden der CO₂-Ausstoß erfasst und kreative Lösungen umgesetzt: Schafe ersetzen den Rasenmäher, vegetarische Speisepläne reduzieren Emissionen, Zeitrelais sparen Strom und Solaranlagen liefern saubere Energie.
Doch die Initiative geht noch weiter: Die eingesparten Mittel fließen in bessere Pflege und modernere Ausstattung. So entstehen nicht nur nachhaltige, sondern auch menschlichere Arbeits- und Lebensbedingungen. Das Projekt ist ein leuchtendes Beispiel dafür, wie Umweltschutz den Alltag verbessern kann – für Pflegekräfte, Bewohner:innen und die Umwelt.
Klimaschutz ist Gesundheitsschutz
Der Deutsche Nachhaltigkeitspreis Gesundheit erinnert daran, dass Gesundheit ohne Nachhaltigkeit nicht denkbar ist. Klimaschutz schützt unsere Lebensgrundlagen – und damit auch unsere Gesundheit. Das Gesundheitswesen hat das Potenzial, mit gutem Beispiel voranzugehen, und der Preis setzt genau hier an: Er gibt Vorreiter:innen eine Bühne und inspiriert weitere Unternehmen, ihrem Beispiel zu folgen.
Als eine der größten gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland möchte die BARMER mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis Gesundheit zukunftsweisende Projekte im klimarelevanten Gesundheitssektor fördern und die Diskussion um eine nachhaltige Versorgung vorantreiben. Denn eines ist klar: Klimaschutz ist Gesundheitsschutz – und die wichtigste Investition in eine lebenswerte Zukunft.
Bitte lies unseren Hinweis zu Gesundheitsthemen.
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