Streuobstwiesen sind mehr als nur Obstplantagen. Sie sind wertvolle Ökosysteme, die eine vielfältige und artenreiche Natur beheimaten und somit auch wichtig für uns Menschen sind. Erfahre hier spannende Fakten über Streuobstwiesen und wie du etwas zu ihrem Schutz beitragen kannst.
1) Kreislaufgedanke statt Monokultur
Das Prinzip des traditionellen Obstanbaus auf einer Streuobstwiese ist so einfach wie genial, denn hier gilt der Gedanke des Kreislaufs: Anders als in den heute üblichen Monokulturen stehen auf Streuobstwiesen keine dicht gepflanzten Obstbüsche, sondern „verstreut“ stehende, große und robuste Bäume. Diese produzieren ihre schmackhaften Früchte ohne viel Zutun, da sie mit ihrem weitreichenden Wurzelwerk eigenständig an Wasser und Nährstoffe herankommen. Unter den hohen Baumkronen gedeihen zahlreiche Gräser und Wildkräuter, von denen sich Nutztiere wie Schafe sowie allerlei wildlebende Tiere ernähren. Diese sorgen wiederum für ein ökologisches Gleichgewicht – inklusive Bestäubung, Düngung und natürlicher Schädlingsregulierung.
Erfahre mehr über den traditionellen Streuobst-Anbau2) Streuobstwiesen sind immaterielles Kulturerbe
Streuobstwiesen sind seit vielen Jahrhunderten ein integraler Bestandteil unserer Kulturlandschaft und haben diese maßgeblich geprägt. Bereits im Mittelalter wurden sie angelegt und dienten als bedeutende Quelle für Nahrung. Bis heute lassen sich viele der damaligen Obstsorten auf unseren Streuobstwiesen wiederfinden. Mit einer beeindruckenden Vielfalt von etwa 6000 verschiedenen Obstsorten und ihrer nachhaltigen Bewirtschaftungsweise sind Streuobstwiesen ein lebendiges Zeugnis vergangener Zeiten. Aus diesem Grund wurden sie im Jahr 2021 von der UNESCO als „Immaterielles Kulturerbe“ anerkannt.
Mehr dazu3) Streuobstwiesen als Gen-Speicher
Der Erhalt der historischen Obstsorten bringt Vielfalt auf unsere Teller. Diese Vielfalt ist zugleich ein wahrer Gen-Schatz für die Zukunft. Denn auch wenn viele der historischen Sorten heute nicht mehr im großen Stil marktfähig sind, so haben sie doch jede für sich ihre ganz besonderen Vorzüge. Das kann zum Beispiel ein besonderes Aroma, eine gute Lagerfähigkeit oder auch eine ausgesprochene Robustheit gegen Pflanzenkrankheiten sein. Diese Merkmale sind die Grundlage für weitere Züchtungen, sodass auch unsere Supermarktsorten zumeist von alten Sorten abstammen. Streuobstwiesen eignen sich ideal, um diesen Gen-Pool lebendig zu halten – so können daraus immer neue, zukunftsfähige Sorten entstehen.
Zum Apfelsaft Streuobst naturtrüb4) Hotspot der Biodiversität – so vielfältig sind Streuobstwiesen
Mit bis zu 5000 Tier- und Pflanzenarten ist die Streuobstwiese ähnlich artenreich wie ein tropischer Regenwald. Die alten, knorrige Bäume mit ihren natürlichen Bruthöhlen, der nektarreichen Obstblüte und tonnenweise leckeren Früchten haben sich im Laufe der Jahrhunderte zum idealen Lebensraum für eine Vielzahl heimischer Arten entwickelt. Das Gras auf der Streuobstwiese wird nur selten gemäht und enthält daher eine Vielzahl von Wildkräutern, was den Tieren und Insekten Versteckmöglichkeiten und ein abwechslungsreiches Nahrungsangebot bietet. Für viele Arten, die heute vom Aussterben bedroht sind, ist die Streuobstwiese eines der letzten Rückzugsgebiete. Ihr Schutz und Erhalt ist deshalb ein erklärtes Ziel zahlreicher Naturschutzorganisationen und Vereine.
Voelkel erklärt in einem Video die Streuobstwiese5) Streuobstwiesen sind Öko-Helden
Streuobstwiesen haben auch über den Artenschutz hinaus eine herausragende ökologische Funktion, denn sie dienen als wichtige Wasser- und Nährstoffspeicher, filtern Schadstoffe aus dem Regenwasser und tragen zum Humusaufbau bei. Ihr dichtes Wurzelwerk schützt den Boden vor Erosion und verhindert das Auswaschen von Nährstoffen. Die großen Baumkronen spenden zudem wertvollen Schatten und verhindern somit ein Austrocknen der Böden. Das Fallobst und der Laubabwurf liefern nicht nur Nahrung für Tiere und Insekten, sondern auch für zahlreiche Mikroorganismen, die an der Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit und am Aufbau von Humus beteiligt sind. Dieser wiederum ist ein bedeutender CO2-Speicher. Auch die Bäume selbst binden große Mengen CO2, sodass Streuobstwiesen aktiv den Klimaschutz unterstützen.
Erfahre mehr zum Klimaschutz bei Voelkel6) Gemeinsam Streuobstwiesen erhalten
Lange Zeit galt die Streuobstwiese wegen ihrer extensiven Art der Bewirtschaftung als nicht mehr erhaltenswürdig. Über viele Jahre hinweg wurden im Rahmen der Flurbereinigung sogar staatliche Prämien für ihre Rodung bezahlt. Monokulturen mit hohem Flächenertrag, aber auch einem großen Einsatz an Kunstdünger und chemischen Pflanzenschutzmitteln, erschienen der Politik und den Landwirt:innen moderner. Auch heute noch ist die Zahl der Streuobstwiesen rückläufig, doch durch das Engagement von Anwohner:innen, Vereinen und Unternehmen können viele von ihnen gerettet und auch neue Streuobstwiesen angelegt werden.
Mehr zu den Anbaupartner:innen bei Voelkel7) Gemeinsam Streuobstwiesen erhalten
Eines dieser Unternehmen, das sich für den Schutz von Streuobstwiesen einsetzt, ist die Naturkostsafterei Voelkel. Die Geschichte der heute größten Bio-Mosterei Deutschlands begann mit Margret & Karl Voelkel, die einst im niedersächsischen Wendland das Streuobst der benachbarten Bauern zu Saft verarbeiteten. Durch die Gründung des Bio-Streuobstvereins Elbtal e. V. gab ihr Enkel Stefan Voelkel Landwirt:innen die Möglichkeit, ihr Streuobst „Bio“ zu zertifizieren und somit zu einem fairen Preis an Voelkel zu verkaufen. Die aromatischen Früchte verarbeitet die Familie in der hauseigenen Mosterei zu köstlichem Streuobst-Direktsaft – eine Zusammenarbeit ganz nach dem Geschmack von Menschen und Natur! Mit zahlreichen Pflanzaktionen und einer aktuellen Kampagne macht der Bio-Pionier diesen Sommer auf die Bedeutung unserer Streuobstwiesen aufmerksam. Weitere Informationen zur Aktion findest du hier. Die naturbelassenen Streuobstsäfte von Voelkel findest du im Voelkel Onlineshop sowie in jedem gut sortierten Bioladen.
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