Ökostrom-Zertifizierung

Wer auf echten, günstigen Ökostrom umsteigen will, steht schnell vor der Frage: Woran erkenne ich seriöse Anbieter? Eine Ökostrom-Zertifizierung hilft bei der Orientierung – doch was steckt wirklich dahinter?

Was bringt eine Ökostrom-Zertifizierung?

Eine Ökostrom-Zertifizierung prüft, ob ein Stromprodukt bestimmten Standards entspricht – meist geht es darum, ob der Strom vollständig aus erneuerbaren Energien stammt und ob damit ein messbarer Umweltvorteil verbunden ist.

Ökostrom-Zertifizierungen sollen sicherstellen, dass Stromanbieter nicht nur grün werben, sondern auch grün liefern. Konkret kann eine Zertifizierung unter anderem folgende Punkte abdecken:

  • Herkunft: Strom stammt nachweislich aus Wind-, Wasser- oder Solarkraft – ohne fossile oder atomare Beimischung.

  • Kopplung: Der Strom kommt wirklich aus den genannten Kraftwerken – nicht bloß der Herkunftsnachweis.
  • Zusätzlicher Nutzen: Der Anbieter fördert den Ausbau neuer Ökostrom-Anlagen aktiv mit – z. B. über Investitionen oder Förderprogramme.

  • Höhe der Förderung: Je nach Zertifizierung sind verschieden hohe Beiträge zu investieren.
  • Umweltschutzmassnahmen: Auch EE-Anlagen verändern Natur – einige Siegel und Label achten darauf, dass diese Eingriffe gering ausfallen oder ausgeglichen werden.

  • Unabhängige Prüfung: Die Zertifizierung wird von einer externen, möglichst unabhängigen Stelle vergeben – idealerweise regelmäßig erneuert.

Als Kund:in erkennst Du die Ökostrom-zertifizierung typischerweise an einem Siegel oder Label mit dem Namen der Zertifizierung.

Warum eine Ökostrom-Zertifizierung wichtig ist

Nicht jeder „grüne Strom“ ist automatisch gut für die Energiewende. Manche Anbieter kaufen lediglich Herkunftsnachweise aus bestehenden Wasserkraftwerken in Norwegen – ohne einen zusätzlichen Umweltnutzen zu schaffen. Eine gute Ökostrom-Zertifizierung grenzt sich davon ab: Sie prüft nicht nur die Herkunft, sondern auch den ökologischen Mehrwert.

Worauf Du achten kannst

Am Markt gibt es verschiedene Ökostrom-Zertifizierungen mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Diese setzen teilweise auf strengere, teilweise auf minimalere Standards.

  • ok-power: Zertifiziert Stromprodukte mit echtem Zusatznutzen – Anbieter müssen aktiv den Ausbau fördern.
  • Grüner Strom Label (GSL): Gemeinwohlorientiertes Zertifikat, das Investitionen in neue Anlagen vorschreibt. Anbieter dürfen nicht mit Kohleunternehmen verbunden sein.
  • Gute Ökostromanbieter bieten das PDF zum Download an, in dem ihnen die Zertifizierung bescheinigt wird.
  • Umgekehrt kannst Du auf den Seiten empfehlenswerter Siegel prüfen, ob das Unternehmen wirklich dieses Label tragen darf.
  • Bei einigen Labels lohnt es, genauer hinzuschauen, was genau zertifiziert wurde und nach welchem Standard. Details findest du in den unten gelisteten Beiträgen.

Fazit Ökostrom-Zertifizierung

Eine Ökostrom-Zertifizierung gibt dir Orientierung beim Stromwechsel – sie ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal, aber kein Selbstzweck. Achte auf transparente Kriterien, unabhängige Prüfung und einen echten Mehrwert für die Energiewende. Denn nur so unterstützt du mit deiner Stromrechnung aktiv den Umstieg auf 100 % erneuerbare Energien.