Um 20:15 bringt TV-Koch Tim Mälzer die Zuschauer auf den Geschmack und zeigt, wie Wurst entsteht. Danach stellt bei „hart aber fair“ Frank Plasberg die provokante Frage, ob es bald aus ist mit der Wurst.
„Gesetze sind wie Würste, man sollte besser nicht dabei sein, wenn sie gemacht werden“, heißt es angeblich unter Politikern, und das mit gutem Grund:
- Die Fleischindustrie redet gar nicht gerne über Tierhaltung und Wurstproduktion – weil uns sonst der Appetit verginge.
- Verbraucherschützer müssen darüber reden, weil nur durch Transparenz der Konsument weiß, was er eigentlich kauft.
- Die Veggie-Bewegung will das Fleisch komplett vom Speiseplan streichen – damit ist auch nicht jeder einverstanden.
Die ARD bringt heute gleich zwei interessante Beiträge dazu:
Wie gut ist unsere Wurst? (20:15 Uhr)
Den Anfang macht der Lebensmittel-Check mit Tim Mälzer: Wie gut ist unsere Wurst? am Montag, 15. Juni, 20:15 Uhr. Der TV-Koch geht den Spuren der Wurst nach: Wie wird sie eigentlich gemacht? Was kommt da alles an Zusatzstoffen rein, damit sie schmeckt und lange hält? Was essen wir eigentlich, wenn wir „Wurstmasse“ essen. Und wie sieht in Deutschland die Tierhaltung dahinter aus?
Erwartungsgemäss dürfte das kein Beitrag werden, bei dem einem völlig der Appetit vergeht. Tim Mälzer zeigt dabei sowohl einen traditionellen Metzgermeister in Bayern als auch die industrielle Herstellung von Wurst für die Rügenwalder Mühle. Und doch dürfte es interessant werden, wenn Mälzer etwa mit einer Mogelwurst Lebensmittelkontrolleure auszutricksen versucht und sich auch mit der angesagten „veganen Wurst“ auseinandersetzt – sowohl der industriellen als auch der von ihm im Fernsehen Selbstgemachten. Schon dafür lohnt das Schauen.
UPDATE: Den Beitrag gibts derzeit in der ARD-Mediathek.
Fleischesser an den Pranger? (21 Uhr)
Vegetarisch und vegan sind Megatrends – und das stößt eine zunehmend kritische Auseinandersetzung mit Fleisch an, die nicht allen gefällt. Das geht so weit, dass der vom BUND produzierte, fleisch-kritische „Fleischatlas“ (PDF) Unionspolitiker in Rage brachte: Angeblich würden inzwischen schon Kinder von Landwirten gemobbt, hieß es dazu in der taz.
Passend dazu die heutige „Hart aber Fair„-Sendung: Fleischesser am Pranger – kommt jetzt das Ende der Wurst? fragt Frank Plasberg provokativ am Montag, 15. Juni, von 21 bis 22:15 Uhr. Er beschäftigt sich mit Tieren aus jener Massentierhaltung, die billigstes Fleisch ohne Qualität produziert. Doch längst geht es auch um ein besseres Gewissen („glückliche Kühe“) sowie zunehmend auch um die moralische Überlegenheit der strengen Pflanzenköstler. Man darf gespannt sein, ob Plasberg nur die übliches Klischees bedient. Die Studiogäste klingen mal nicht völlig schlecht, zeigen aber auch schon die typische Rollenverteilung:
- Jürgen von der Lippe (Entertainer und Kabarettist, bekennender Genussmensch)
- Nicole Just (vegane Köchin und Buchautorin „La Veganista. Iss dich glücklich mit Superfoods“)
- Alexander Herrmann (Spitzenkoch, erhielt mit seinem Restaurant einen Michelin-Stern)
- Sarah Dhem (Fleischermeisterin, Vorstandsmitglied des Bundesverbandes der Deutschen Fleischwarenindustrie BVDF)
- Bärbel Höhn (B’90/Grüne, Vorsitzende des Ausschusses für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit; NRW-Umweltministerin 1995 – 2005; ernährt sich seit 25 Jahren überwiegend vegetarisch)
- Im Einzelgespräch: Nicole Merbach (Redakteurin und Lebensmittel-Expertin der „Stiftung Warentest“)
Update: Den Beitrag gibt es derzeit in der ARD-Mediathek
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