Auch wenn du das Haus verlässt, solltest du nicht komplett aufs Heizen verzichten, um Energie zu sparen. Erfahre hier, wie stark du die Heizung runterdrehen solltest, wenn du nicht zuhause bist.
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Energiespartipps beziehen sich oft darauf, wie du beim Duschen, Kochen, Heizen etc. sparen kannst – also wenn du zuhause bist. Was aber, wenn du nicht zuhause bist? Kannst du dann die Heizung einfach runterdrehen? Und wenn ja, auf welche Stufe?
Heizung runterdrehen, aber nicht ganz!
Das Wichtigste zuerst: Du solltest im Winter die Heizung nicht ganz ausstellen. Das gilt auch, wenn du gar nicht zuhause bist. Denn sonst kann sich schnell Schimmel bilden und das kann teuer für dich werden, wenn die Beseitigung aufwendig ist.
Tipp: Solltest du dir unsicher sein, ob bei dir bereits ein Schimmelproblem entsteht, kann ein Testkit helfen. Solche Kits gibt es online zum Beispiel beim Anbieter Ivario.
Lies auch: Wann startet die Heizperiode? Deshalb solltest du nicht zu lange warten
Wenn du dich für längere Zeit außer Haus befindest, muss es nicht in jedem Raum wohlig warm sein. Eine Mindesttemperatur schützt jedoch vor Schimmelbildung und sollte deshalb in jedem Fall eingehalten werden.
- Vor allem, wenn du nur kurz abwesend bist, sollte die Temperatur besser nicht unter 18 Grad sinken. Bei einem normalen Heizungsthermostat entspricht das einer Einstellung genau mittig zwischen 2 und 3.
- Wenn du aber länger nicht zuhause bist, kannst du zusätzlich Energie sparen, indem du die Raumtemperatur etwas weiter senkst, nämlich auf etwa 16 Grad Celsius.
Hinweis: Den Thermostat solltest du jedoch nicht ganz ausschalten, da sonst die Gefahr der Schimmelbildung zu hoch ist.
Heizung runterdrehen bei Abwesenheit: Faustregel
Um Schimmel vorzubeugen, verweist der Experte Martin Brandis vom Energieberatungsteam des Verbraucherzentrale-Bundesverbands auf eine Faustregel: In Wohnräumen sollte die Raumtemperatur nicht unter 16 Grad fallen (entspricht der 2 auf dem Thermostat). Das gilt vor allem, wenn du nicht lange weg bist, zum Beispiel im Urlaub, denn Schimmelbildung wird durch Feuchtigkeit begünstigt, die unter anderem Menschen absondern. Brandis beruhigt aber: „Selbst, wenn für ein paar Stunden die Temperatur niedriger ist, haben wir deshalb kein Problem mit Feuchtigkeit.“
Wann du jedoch die Heizung ausschalten solltest, ist beim Lüften. Andernfalls heizt du bares Geld zum Fenster raus. Wir haben dazu eine Expertin befragt:
Ab wann lohnt es sich, die Heizung runterzudrehen?
Solltest du länger nicht zuhause sein, muss es erst nicht lauschig in der Wohnung sein. Du solltest in diesem Fall die Temperatur senken.
Was als „längere Abwesenheit“ zählt, hängt Brandis zufolge auch davon ab, wie gut das Haus gedämmt ist. Denn ein gut isoliertes Haus kann die Zimmertemperatur auch ohne Heizung für ein paar Stunden aufrecht erhalten. Kommt man danach zurück und dreht wieder auf, muss die Heizung nicht viel Energie investieren, um die Ausgangssituation wiederherzustellen.
Allgemein rät der Experte: „Die Heizung für 30 Minuten abzudrehen, macht wenig Sinn, aber bei vier Stunden wird es sich in der Regel lohnen.“ Dies betrifft aber nur klassische, an die Wand montierte Heizkörper.
Fußbodenheizungen brauchen länger
Fußbodenheizungen sind zwar energiesparender als konventionelle Heizkörper, dafür brauchen sie aber auch bis zu drei Stunden, um einen Raum auf die gewünschte Temperatur zu bringen. Ähnlich lange bleibt die Wärme nach dem noch Abschalten gespeichert.
Bei Fußbodenheizungen ist es also besser, wenn du die Temperatur bereits zwei bis drei Stunden vor dem Verlassen der Wohnung herunterregelst. Andersherum musst du sie zwei bis drei Stunden vor dem Zurückkehren wieder anschalten, wenn du es sofort wohlig warm haben willst.
Möglich machen das smarte Thermostate (z.B. Stiftung-Warentest-Sieger Homematic IP Evo, erhältlich bei Mediamarkt, Tink oder Amazon), mit denen du deine Heizung aus der Ferne steuern kannst. Auch lassen sich feste Uhrzeiten einstellen, bei denen die Temperatursteuerung automatisch erfolgt, was zum Beispiel an Arbeitstagen oder nachts sehr hilfreich ist.
Durchheizen ist keine Alternative, Ausschalten auch nicht
Was verbraucht mehr Energie? Die Raumtemperatur immer wieder absinken zu lassen und wieder zu erhöhen oder die Heizung bei konstanter Temperatur durchlaufen zu lassen? Der Energieexperte Martin Brandis stellt klar: „Durchheizen ist die deutlich verbrauchintensivere Maßnahme.“ Er rät, die Heizung runterzudrehen, wenn sie nicht gebraucht wird; also zum Beispiel nachts oder bei Abwesenheit.
Aber Achtung: Die Verbraucherzentrale empfiehlt auch hier, die Heizung nicht ganz auszustellen, da zum Beispiel Wasser in Rohren gefrieren kann und diese platzen könnten. Dann kommst du zu einer bösen Überraschung nach Hause. Drei Gründe, warum du die Heizung nicht ganz ausstellen solltest, erfährst du hier:
Heizung richtig einstellen
Noch bevor du deine Heizung beim Verlassen der Wohnung runterdrehst, solltest du darauf achten, dass die Heizung richtig eingestellt ist. In manchen Fällen wird die Heizungseinstellung nach der ersten Auslieferung der Heizung nicht auf das jeweilige Gebäude angepasst. Dabei sind die Werkseinstellungen nicht zwangsläufig die besten, um zu sparen. Mit einer gut eingestellten Heizungsanlage lassen sich hingegen laut Verbraucherzentrale zehn bis 15 Prozent Energie einsparen.
Auch Zeitsteuerungen am Thermostat helfen beim Heizen, um möglichst wenig Energie zu verbrauchen. Je nach Tageszeit kann festgelegt werden, wie warm die Räume sein sollen. Denn der Wärmebedarf ist nicht immer gleich, zum Beispiel wenn wir ohnehin im warmen Bett schlafen.
Heizungen arbeiten auch weniger effizient, wenn sich zu viel Luft in den Heizkörpern befindet. Deshalb solltest du vor der Heizperiode immer deine Heizung entlüften.
Auf Haustiere Rücksicht nehmen
Wenn du ein Haustier hast, das in deiner Abwesenheit zuhause auf dich wartet, solltest du ebenso auf eine Mindesttemperatur achten und die Heizung nicht ganz ausstellen. Viele Tiere können Temperaturen ausgleichen und zum Beispiel Wärme durch Fell regulieren. Dennoch ist das kein Grund, sie in der kalten Stube sitzen zu lassen.
Wichtig ist auch, dass Vierbeiner wie Katze oder Hund nicht auf dem kalten Boden liegen, sondern die Möglichkeit haben, es sich einem Körbchen oder auf einer Decke gemütlich zu machen. Dann sind auch 16 Grad über eine längere Zeit kein Problem.
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Quellen: Verbraucherzentrale-Bundesverband, Verbraucherzentrale Hamburg
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