Solaranlage mit Speicher: Was kostet das?

Solaranlage mit Speicher: Was kostet das?
Foto: CC0 Public Domain / Pexels – Centre of Ageing Better

Die Preise für Solaranlagen mit Speicher sinken. Wir zeigen dir, mit welchen Kosten du heute rechnen musst und wie du sie weiter senken kannst.

Eine Solaranlage passt auf fast jedes Dach. Denn durch ihre modulare Bauweise und einfache Skalierbarkeit können sowohl kleine als auch große Flächen effektiv genutzt werden.

Doch für Interessierte ist es nicht ganz leicht, konkrete Kosten herauszufinden. Solar-Firmen geben zumeist keine Zahlen raus, sondern möchten nur individuelle Angebote erstellen. Erst nach einem Beratungsgespräch liegt dann ein Preis auf dem Tisch.

Hinzu kommt, dass Solaranlagen aus unterschiedlichen Komponenten bestehen, die alle unterschiedlich kosten. Die größten Preistreiber sind:

  • Die Solarmodule
  • Der Wechselrichter
  • Der Stromspeicher
  • Die Montage

Wir gehen im Folgenden alle Positionen durch und zeigen anhand von Marktdaten, was aktuell eine Solaranlage mit Speicher kostet. Zum Schluss gehen wir auf die Gesamtkosten, Fördermöglichkeiten und die Amortisation ein.

Aktuelle Kosten für Solarmodule

Solarmodule gibt es in verschiedenen Varianten, Leistungen und mit unterschiedlichen Technologien. Oft werden sie in die Kategorien Mainstream (Wirkungsgrad bis 23 Prozent), Hocheffizient (Wirkungsgrad über 23 Prozent) und B-Ware eingeordnet, gelegentlich auch noch in Full Black (komplett schwarzes Design). Doch eines haben sie alle gemeinsam: Sie waren noch nie so günstig wie jetzt.

👉 Das erkennt man an den aktuellen Durchschnittspreisen, die der Großhändler pvXchange monatlich veröffentlicht. Für ein Standard-Modul zahlst du zurzeit 10 Cent pro Wattpeak. Da ein Solarmodul etwa 450 Wattpeak hat, kommt es auf insgesamt 45 Euro.

Das bestätigen auch die Preise bei Online-Händlern, bei denen Endkund:innen bereits ab rund 50 Euro Solarmodule bekommen.

Der größte Treiber für den Preisverfall ist der subventionierte Ausbau der PV-Produktion in China. Aber auch ohne die chinesische Wirtschaft befinden sich die Preise bereits seit den 1970ern im Sinkflug, wie folgendes Diagramm von Our World in Data zeigt.

Diagramm: Preisentwicklung Solarmodule seit 1975
Die PV-Preise sinken um 20 Prozent, wenn sich die Produktionskapazität verdoppelt. Das nennt sich Swansons Gesetz. (Grafik: OurWorldinData.org/energy | CC BY 4.0)

Aktuelle Kosten für Wechselrichter

Der Wechselrichter wandelt nicht nur den Gleichstrom der Module in nutzbaren Wechselstrom um. Er sorgt auch dafür, dass das System sicher läuft. Entsprechend wichtig ist er für eine Solaranlage. Im Vergleich zu den anderen Komponenten fallen die Kosten mit etwa 10 bis 15 Prozent des Gesamtpreises verhältnismäßig günstig aus, er kostet aber dennoch zwischen 1.000 und 2.500 Euro.

Die Höhe hängt vom Hersteller und von der Leistung der Wechselrichter ab. Je höher die Leistung, desto teurer.

👉 Im Schnitt musst du mit etwa 190 Euro pro kWp rechnen, wie das Fachportal energie-experten.org in einer Analyse ermittelt hat. Wie die Solarmodule waren auch die Wechselrichter noch nie günstiger.

Aktuelle Kosten für Stromspeicher

Stromspeicher bilden die teuerste Komponente an einer Solaranlage. Teils machen sie 50 Prozent der Gesamtkosten aus. Aber auch hier sinken die Preise in den vergangenen Jahren immer weiter, abgesehen von einem kurzen Anstieg zu Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine.

👉 Die Preise bewegen sich zwischen 400 und 800 Euro pro Kilowattstunde Speicherkapazität. Tendenziell sinken diese Kosten bei zunehmender Speicherkapazität, d.h. kleinere Speicher kosten im Verhältnis mehr als größere.

Aktuelle Kosten für die Montage

Die Kosten für die Montage einer Solaranlage hängen von mehreren Faktoren ab, insbesondere von der Anlagengröße und der Dachbeschaffenheit.

👉 Für die reine Grundmontage liegen die Preise in der Regel zwischen etwa 200 und 400 Euro pro Kilowattpeak. Bei aufwendigeren Dachtypen steigen die Kosten oft auf 300 bis 600 Euro/kWp.

Insgesamt macht die Montage damit etwa 15 bis 30 Prozent der Gesamtinvestition einer Solaranlage aus. Wichtig hierbei: Manche Montagefirmen rechnen nach Pauschalen ab, andere pro Kilowattpeak. Es kann also sein, dass der Aufbau kleinerer Anlagen nicht zwangsläufig günstiger ist als der von größeren.

Aktuelle Kosten für eine komplette Solaranlage mit Speicher und Montage

Auch wenn die Preise für die Komponenten an ihrem Tiefpunkt sind, kommt bei einer kompletten Anlage einiges zusammen. Abhängig von der Größe solltest du mit Kosten von 950 bis 2.000 Euro pro Kilowattpeak rechnen. Da ist dann auch ein passender Speicher und die Montage enthalten.

👉 Tipp: Aufgrund der Preisspanne solltest du dir mindestens drei verschiedene Angebote geben lassen und sie vergleichen. Portale wie Aroundhome oder das Solaranlagenportal können hierfür sinnvoll sein. Dort bekommst du unverbindliche Angebote von verschiedenen Installationsbetrieben in deiner Nähe.

Wenn du es günstiger haben möchtest, kannst du entweder auf den Speicher oder die Montage verzichten. Denn komplette Solaranlagen kannst du auch bei Online-Fachhändlern bestellen und selbst installieren. Eine 10-kWp-Anlage mit einem 10-kWh-Speicher bekommst du bereits ab etwa 5.000 Euro. Für Dachhalterungen, Schrauben und Kabel musst du zusätzlich mindestens 500 bis 1.500 Euro einrechnen – abhängig von den Gegebenheiten bei dir vor Ort. Mit entsprechender Eigenleistung kannst du eine 10-kWp-Anlage also im günstigsten Fall für rund 6.000 Euro installieren. Kleinere Anlagen kosten entsprechend weniger. Allerdings setzt das etwas Fachkenntnis und handwerkliches Geschick voraus.

Kosten senken mit Förderung

Solaranlagen und Speicher sind zwar günstiger geworden, dennoch musst du eine größere Summe investieren. Um das attraktiver zu machen, fördert der Staat den Kauf (noch) auf zwei Arten.

  1. Einspeisevergütung: PV-Besitzer:innen, die ihren Stromüberschuss ins Netz einspeisen, bekommen für jede Kilowattstunde eine feste Vergütung für 20 Jahre. Bei Solaranlagen bis 10 kWp liegt sie aktuell bei 7,86 Cent/kWh (Quelle: Bundesnetzagentur). Durch diese Einnahmen amortisiert sich die Investition schneller und der Strommix im öffentlichen Netz wird zudem ökologischer. Allerdings ist derzeit unklar, ob diese Art der Förderung eine Zukunft hat.
  2. Mehrwertsteuer: Im Januar 2023 wurde die Mehrwertsteuer für Solaranlagen, Solarkomponenten und deren Aufbau von 19 Prozent auf 0 Prozent herabgesetzt (Quelle: Bundesfinanzministerium). Dadurch sind sie im Einkauf günstiger.

Darüber hinaus gibt es kaum Fördermöglichkeiten. Nur noch wenige regionale Programme bezuschussen den Kauf, wie beispielsweise das Förderprogramm der Stadt Berlin, die unter anderem etwas für den Speicher dazugibt.

Immerhin bietet die KfW weiterhin zinsgünstige Kredite für die Installation von Solaranlagen und Speicher (Kredit Nr. 270).

Amortisation: Ab so vielen Jahren rechnet sich eine Solaranlage mit Speicher

Wie lange eine Solaranlage mit Speicher benötigt, um sich zu refinanzieren, hängt von dem Kaufpreis, der Größe, dem Eigenverbrauchsanteil und dem aktuellen Strompreis ab. Zudem fallen in ihrer Lebenszeit Wartungs-, Reparatur- und Versicherungskosten an.

👉 Grundsätzlich rechnet man damit, dass sich eine Photovoltaikanlage ohne Speicher nach etwa 8 bis 12 Jahren bezahlt macht. Mit einem Stromspeicher dauert es länger, da die Investition höher ist. Typischerweise liegt Amortisationszeit bei etwa 10 bis 15 Jahren.

Gleichzeitig erhöht ein Speicher den Eigenverbrauch, sodass mehr des selbst erzeugten Stroms genutzt und weniger Strom aus dem Netz bezogen wird. Besonders bei hohen Strompreisen kann das die Wirtschaftlichkeit verbessern und die Amortisation beschleunigen.

Eine Solaranlage auf dem Dach
Sowohl die Photovoltaik-Anlage als auch der Speicher sollten die passende Leistung haben, damit die Kosten im Rahmen bleiben. (Foto: CC0 Public Domain / Pexels, Los Muertos Crew)

Entscheidend ist auch die richtige Dimensionierung: Eine zu große Speicherlösung verteuert die Anlage unnötig, während ein passender Speicher die Eigenverbrauchsquote optimal steigert. Worauf du bei der Dimensionierung achten solltest, haben wir in unserem Ratgeber „Lohnt sich eine Solaranlage mit Speicher? behandelt.

Fazit

Die Kosten für Solaranlagen mit Speicher waren noch nie so niedrig wie jetzt und sie sinken teils weiter. Das liegt vor allem an dem Ausbau von Produktionskapazitäten und einer höheren Nachfrage. Aber auch die weggefallende Mehrwertsteuer senkt die Gesamtkosten. Zudem gibt es derzeit noch eine Förderung in Form einer Einspeisevergütung, was die Amortisation beschleunigt.

Hier noch einmal alle wichtigen Zahlen im Überblick:

  • Komplettanlage mit Speicher und Montage: 950 bis 2.000 Euro/kWp
  • Solarmodule: ca. 50 Euro/Stück
  • Wechselrichter: ca. 190 Euro pro kWp
  • Stromspeicher: ca. 400 bis 800 Euro/kWh
  • Montage: ca. 200 bis 400 Euro/kWp
  • Amortisationszeit: ca. 10 bis 15 Jahren
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