Ein Herzinfarkt kann jede:n treffen – und jede Minute zählt. Erfahre, welche Symptome du ernst nehmen musst, warum Frauen oft andere Anzeichen zeigen als Männer und wie du im Notfall richtig handelst, um Leben zu retten.
Ein Herzinfarkt ist ein absoluter Notfall. Jede Minute ohne Sauerstoff führt zu Schäden im Bereich des Herzmuskels, der nicht mehr ausreichend versorgt wird, berichtet die Apotheken-Umschau. Wer Herzinfarkt-Symptome erkennt und im Ernstfall richtig reagiert, kann Leben retten – das eigene oder das eines anderen Menschen.
Warum bei einem Herzinfarkt jede Minute zählt
Bei einem Herzinfarkt verschließt sich ein Herzkranzgefäß, in vielen Fällen durch ein Blutgerinnsel. Die ersten zehn bis 15 Minuten sind dabei entscheidend. Je länger das Herz nicht mit Sauerstoff versorgt wird, desto größer werden die Schäden am Herzmuskel. Und wenn das Herz das Gehirn nicht mehr mit Sauerstoff versorgen kann, droht der Tod. Schnelles Handeln ist deshalb überlebenswichtig.
Heute können in spezialisierten Notaufnahmen, sogenannten Chest Pain Units, verengte oder verschlossene Gefäße bei einer Herzkatheterbehandlung aufgedehnt und mit einer Gefäßstütze versorgt werde, sagt Birgit Ruf von der Apotheken-Umschau. Das Herz wird wieder mit Blut versorgt – aber nur, wenn Betroffene rechtzeitig die Rettung rufen.
Diese Herzinfarkt-Symptome solltest du kennen
Klassische Warnsignale bei einem Herzinfarkt sind:
- Starke Schmerzen im Brustkorb und hinter dem Brustbein, die in Arme, Rücken, Hals, Kiefer, Schulterblätter oder Oberbauch ausstrahlen können.
 - Heftiges Brennen oder starkes Enge- oder Druckgefühl in der Brust.
 - Begleitsymptome wie Luftnot, Übelkeit, Erbrechen, Schwitzen und kalter Schweiß, Schwindel, Bewusstlosigkeit und Angst.
 
Frauen aufgepasst! Die medizinische Forschung hat Jahrzehnte lang überwiegend Männer untersucht. Forschungsergebnisse, die bei Männern festgestellt wurden, wurden oft einfach auf Frauen übertragen. Dabei bestehen bei manchen Krankheiten und insbesondere bei Herzinfarkten Unterschiede in der Ausprägung der Symptome. Die Herzstiftung erklärt, dass der typisch starke Brustschmerz bei Frauen manchmal weniger stark bemerkbar ist als bei Männern. Stattdessen sind folgende Symptome bei Frauen häufiger:
- Kurzatmigkeit / Atemnot
 - Schweißausbrüche
 - Rückenschmerzen
 - Übelkeit
 - Erbrechen
 - Schmerzen im Oberbauch
 - Ziehen in den Armen
 - Unerklärliche Müdigkeit
 - Depressionen
 
Diese eher unbekannteren Warnsignale sind weniger eindeutig als Herzinfarkt zu erkennen. Laut Herzstiftung denken viele Frauen zuerst an eine harmlose Magenverstimmung und holen sich deshalb keine Hilfe.
Sofort handeln: So rettest du Leben
Bei Verdacht auf einen Herzinfarkt gilt: „Im Zweifel kein Risiko eingehen und die Rettungsstelle 112 anrufen“, rät der Kardiologe Prof. Dr. Thorsten Kessler, Leiter der Chest Pain Unit am Deutschen Herzzentrum München gegenüber der Apotheken-Umschau. „Und vor allem nicht selbst in die Klinik gehen oder fahren“, stellt Birgit Ruf klar. Schließlich kann der Rettungsdienst bereits unterwegs mit der lebensrettenden Behandlung beginnen, während er dich in die geeignete Klinik bringt.
Beim Notruf sind folgende Angaben wichtig:
- Wer bin ich?
 - Wo bin ich?
 - Was ist passiert?
 
Während du auf den Rettungsdienst wartest, solltest du versuchen, Ruhe zu bewahren. Lockere beengende Kleidung wie Krawatten oder Gürtel. Wenn du alleine zu Hause bist, öffne die Tür, damit die Rettungskräfte problemlos zu dir gelangen könne.
Bewusstlosen Personen helfen:
Die Herzstiftung empfiehlt zuallererst zu prüfen, ob die entsprechende Person tatsächlich bewusstlos ist. Reagierst diese nicht auf laute Ansprachen und bewegt sich der Brustkorb nicht, ist ein Herzstillstand wahrscheinlich und du solltest sofort den Notruf wählen. Wenn alle Rückfragen beantwortet sind, kannst du dich der bewusstlosen Person zuwenden und mit der Herzdruckmassage beginnen. (Wenn noch weitere Personen anwesend sind, sollte eine Person bereits mit der Herzdruckmassage beginnen, während die andere den Rettungsdienst ruft.)
Die Herzstiftung rät Laien ausdrücklich von Mund-zu-Mund-Beatmung ab und empfiehlt, sich bis zum Erscheinen des Rettungsdienstes auf die Herzdruckmassage zu fokussieren. Wie genau diese funktioniert, kannst du auf der Website der Herzstiftung nachlesen.
Und damit du selbst keinen Herzinfarkt erleidest, helfen dir unsere Tipps zur Vorbeugung:
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