Präsentiert von:Kooperationslogo

So viel Bargeld solltest du immer zu Hause haben – laut Bevölkerungsschutz

Bargeld zu Hause lagern
Foto: CC0 / Pixabay - guvo59

Für den Notfall ist ein kleiner Bargeldvorrat zu Hause sinnvoll. Doch wie viel ist genug für Krisensituationen und wie schützt du dein Geld vor Diebstahl und anderen Risiken? Unser Ratgeber liefert Tipps, amtliche Empfehlungen und Sicherungsstrategien.

Immer mehr Menschen zahlen digital, doch Bargeld bleibt unverzichtbar – vor allem in Ausnahmesituationen. Stromausfälle, technische Probleme oder Cyberangriffe können dazu führen, dass Kartenzahlung oder Bankautomaten ausfallen. Um für solche Notfälle gewappnet zu sein, empfehlen Behörden, stets einen gewissen Bargeldvorrat im Haushalt aufzubewahren. Aber wie viel ist wirklich sinnvoll und sicher?

Warum Bargeld zu Hause sinnvoll ist

Wer einmal erlebt hat, dass der Supermarkt keine Kartenzahlung akzeptiert, weiß Bargeld zu schätzen. Digitale Zahlungssysteme funktionieren nicht immer. Selbst einfache Einkäufe für Lebensmittel, Medikamente, Hygieneartikel, Tankfüllungen oder Zugtickets können ohne Bargeld dann schnell zum Problem werden. Deshalb steigt gerade in Krisenzeiten die Nachfrage nach Münzen und Scheinen sprunghaft.

Dass solche Krisen ganz plötzlich und ohne jede Vorwarnung passieren können, zeigt der Stromausfall auf der Iberischen Halbinsel im April 2025, der Geldautomaten und Kartenlesegeräte in großen Teilen Spaniens und Portugals stundenlang lahmlegte. Zwar dauerte die Ausnahmesituation in diesem Fall nicht mal einen ganzen Tag, andere Krisen könnten sich aber über Tage oder gar Wochen ziehen.

Nicht umsonst wird Bargeld in einer Analyse der Europäischen Zentralbank (EZB) als „Ersatzreifen“ für unser Zahlungssystem bezeichnet. Solange das System funktioniert, braucht man es nicht, aber da kein System unfehlbar ist, sei Bargeld von „entscheidender Bedeutung“, so die EZB.

Offizielle Empfehlungen zur Bargeldmenge

Eine klare und verbindliche Regelung, wie viel Bargeld du zu Hause lagern solltest, gibt es in Deutschland nicht. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) empfiehlt, sich im Notfall für mindestens 10 Tage versorgen zu können. Konkrete Empfehlungen, wie viel Bargeld man dafür zu Hause haben sollte, gibt die Behörde aber nicht. Du kannst dich aber an folgenden Richtwerten orientieren:

  • 500 Euro Bargeld pro Haushalt in kleinen Scheinen, so lautet die Empfehlung des Oberösterreichischen Zivilschutzes.
  • Die Österreichische Nationalbank rät hingegen dazu, „ungefähr die Höhe eines doppelten Wocheneinkaufs des täglichen Lebens (bzw. bis zu 100 Euro pro Haushaltsmitglied) in niedrigen Stückelungen gut gesichert aufzubewahren“.
  • Alternativ kannst du auch deinen wöchentlichen Bedarf an Lebensmitteln und unverzichtbaren Ausgaben selbst ausrechnen. Dann weißt du, wie viel Geld du und dein Haushalt im Ernstfall bräuchten, um eine oder mehrere Wochen damit auszukommen.

Deutsche Haushalte lagern im Schnitt über 500 Euro zu Hause

Laut einer repräsentativen Befragung der Deutschen Bundesbank aus dem Jahr 2023 haben Erwachsene in Deutschland im Schnitt 103 Euro im Geldbeutel. Dieser Wert hat sich seit 2014 kaum verändert. Eine deutliche Steigung gab es jedoch beim Bargeld, das die Befragten zu Hause haben. Das ist im Vergleich zu 2021 von 463 Euro auf 573 Euro gestiegen.

Allerdings bewahren nur 4 von 10 Befragten überhaupt Bargeld zu Hause auf. Bei denen, die es tun, sind es im Schnitt aber stolze 1.417 Euro. Bei einer solchen Menge gibt es aber auch Nachteile und Risiken zu beachten.

Die Nachteile der Bargeldaufbewahrung

Bargeld hat zwar gewisse Vorteile, zu viel davon solltest du aber nicht aufbewahren. Denn erstens verliert Bargeld aufgrund der Inflation stetig an Wert. Wer sein Erspartes auf einem Tagesgeld– oder Festgeldkonto aufbewahrt, bekommt stattdessen zumindest ein paar Zinsen obendrauf. Noch mehr Rendite lässt sich mit Geld machen, das du in Aktienfonds steckst. Mit der richtigen Strategie und einem langfristigen Anlagehorizont kannst du dabei auch das Risiko von Verlusten relativ klein halten. Unser Ratgeber zur nachhaltigen Geldanlage zeigt dir, wie das geht und wie du dein Erspartes so investierst, dass es ökologisch und sozial verantwortlichen Unternehmen zugutekommt.

Der zweite Nachteil von Bargeld: Diebstahl, Brände oder Wasserschäden können es vernichten. Hausratsversicherungen leisten je nach Tarif nur für Beträge bis zu einer gewissen Höchstgrenze. Oft liegt diese zwischen 1.000 und 2.000 Euro. Höhere Summen werden meist nur ersetzt, wenn das Geld fachgerecht in einem zertifizierten Tresor verwahrt wurde.

Tipps zur sicheren Lagerung von Bargeld

  • Teile dein Bargeld auf mehrere sichere und originelle Verstecke auf. Die Betonung liegt dabei auf originell. Denn laut Allianz kennen Einbrecher:innen die üblichen Verstecke (z. B. Matratzen, Schreibtischschubladen und Bücher) und suchen gezielt danach.
  • Größere Summen gehören in einen fest verankerten, zertifizierten Tresor.
  • Alternativ empfiehlt sich ein Bankschließfach für größere Vermögenswerte.
  • Lagere dein Geld möglichst feuerfest und wasserdicht.
  • Informiere dich über die Deckungssumme deiner Hausratversicherung und passe deinen Bargeldbestand daran an.

Fazit: So viel Bargeld solltest du zu Hause lagern

Stelle sicher, dass du einen ausreichenden Bargeldvorrat für mindestens ein bis zwei Wochen zu Hause hast, um für den Ernstfall gewappnet zu sein. Übertreibe es aber nicht, weil deine Versicherung hohe Summen möglicherweise nicht abdeckt und Bargeld mit der Zeit an Wert verliert. Mit 500 Euro pro Haushalt bist du auf der sicheren Seite, 100 Euro pro Person sollten es aber mindestens sein. Prüfe außerdem deine Versicherung, lagere das Geld sicher und setze auf kleine Stückelungen. Denn im Katastrophen-Fall sind 20-Euro-Scheine praktischer als 200-Euro-Scheine.

** mit ** markierte oder orange unterstrichene Links zu Bezugsquellen sind teilweise Partner-Links: Wenn ihr hier kauft, unterstützt ihr aktiv Utopia.de, denn wir erhalten dann einen kleinen Teil vom Verkaufserlös. Mehr Infos.
War dieser Artikel interessant?
Verwandte Themen: