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Studie: Schon wenig Alkohol verkürzt die Lebenserwartung

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Foto: CC0 Public Domain / Pixabay

Zu viel Alkohol ist ungesund – das ist bekannt. Doch wie schädlich Wein, Bier und Co. wirklich sind, zeigt eine umfassende Studie: Selbst geringe Mengen haben einen Einfluss auf die Gesundheit und die Lebenserwartung. Während der Corona-Pandemie ist der Alkoholkonsum angestiegen.

Wer mehrmals die Woche Alkohol trinkt, setzt seine Gesundheit aufs Spiel. Schon bei mehr als 100 Gramm (reinem) Alkohol pro Woche verkürzt sich die Lebenserwartung – so das Ergebnis einer Studie im Fachjournal „The Lancet“.

100 Gramm Alkohol entsprechen etwa fünfeinhalb Gläsern Wein oder 2,5 Litern Bier. Alkoholkonsum erhöht außerdem das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Herzschwäche, Bluthochdruck, Aortenaneurysma und Schlaganfälle, schreiben die Wissenschaftler:innen.

Studie mit Daten von fast 60.000 Menschen

Das internationale Forscherteam hatte für die Untersuchung 83 Studien aus 19 Ländern analysiert. Insgesamt konnten die Forscher:innen so auf Daten von fast 600.000 Menschen zurückgreifen. Mit einer so großen Menge an Daten ist die Studie besonders aussagekräftig.

Die Wissenschaftler:innen verglichen Angaben zur Gesundheit und zum Alkoholkonsum der Proband:innen und zogen daraus ihre Schlüsse. Auch Faktoren wie Diabetes oder Tabakkonsum berücksichtigten sie.

Grenzwerte ändern

Die Studie sollte prüfen, wie sinnvoll aktuelle Grenzwerte und Empfehlungen für „unbedenklichen“ Alkoholkonsum sind. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt beispielsweise eine Obergrenze von 140 Gramm pro Woche Alkohol für Männer. Bei Frauen liegt der Wert bei 70 Gramm.

In Kanada, Italien, Portugal oder Spanien sind die Grenzwerte um einiges höher angesetzt als in Deutschland, berichtete der Bayerische Rundfunk. In den USA gelte sogar eine Richtlinie von 196 Gramm Alkohol pro Woche (für Männer). Die Studie zeigt jedoch: Die Grenzwerte für verantwortungsvollen Alkoholkonsum liegen oft viel zu hoch, wenn man die gesundheitlichen Risiken betrachtet.

Die DGE erklärte in einer Stellungnahme, dass die Grenzwerte der Organisation nicht im Widerspruch zu den Ergebnissen der Studie stehen. Außerdem dürften die Richtlinien nicht als Aufforderung verstanden werden, täglich Alkohol zu konsumieren. „Es kann … keine Alkoholmenge angegeben werden, die bei regelmäßigem Konsum als unbedenklich bezüglich verschiedener negativer gesundheitlicher Folgen bezeichnet werden kann“, heißt es in dem Statement.

Höherer Alkoholkonsum während der Corona-Pandemie

Alkoholmissbrauch kann einen Eiweißmangel begünstigen.
Zu viel Alkohol während der Corona-Pandemie: Die WHO warnt (Foto: CC0 / Pixabay / jarmoluk)

Die Studienergebnisse sind vor dem Hintergrund der Corona-Krise besonders relevant. Wie eine Untersuchung des „Zentralinstituts für Seelische Gesundheit“ (ZI) aus Mannheim zeigt, trinken viele Menschen in Deutschland während der Pandemie mehr Alkohol als sonst. Auch in anderen Ländern wurde diese Entwicklung festgestellt.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnte schon im März 2020 – als die ersten Lockdowns starteten – vor den Konsequenzen. Alkohol sei „keine hilfreiche Strategie“, um mit den Belastungen der Corona-Krise fertig zu werden, sagte Dr Aiysha Malik von der „Abteilung mentale Gesundheit und Drogenmissbrauch“ der WHO. Im Gegenteil – Alkohol könne „die Dinge schlimmer machen“. Eine der negativen Auswirkungen von Alkohol ist, dass er das Immunsystem schwächt. Ein starkes Immunsystem ist allerdings wichtig, um das Coronavirus zu bekämpfen.

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