Boykottieren, ignorieren oder doch widerstrebend mitmachen? Wer nachhaltig konsumieren will und trotzdem keine klare Haltung zum Black Friday hat, findet sie vielleicht hier.
Klimaschutz verträgt sich nicht besonders gut mit dem Black Friday. Menschen, die sich für Nachhaltigkeit interessieren, wissen das. Trotzdem ist der Black Friday auch für solche ein Thema: Zwischen klarer Ablehnung und begeisterter Schnäppchen-Jagd ist reichlich Platz für Kompromisse. Als Einzelne:r kann man gegen den Massenkonsum ja eh nichts tun, oder?
Die Fakten legen das zumindest nahe: Der Black Friday ist (zusammen mit dem Cybermonday) in einigen Ländern der umsatzstärkste Tag des Jahres. Er wurde erfunden, um Konsum mittels Schnäppchen-Psychologie anzukurbeln. Das freut die Konjunktur und lässt das Klima leiden.
Black Friday: Ein schwarzer Tag für unseren Paneten
In der Black-Friday-Woche steigt einer Analyse zufolge allein der CO2-Ausstoß durch Warentransporte mit LKWs zu Lagerhäusern und Geschäften in Europa um 94 Prozent im Vergleich zu einer normalen Woche. Diese zusätzlichen Emissionen entsprechen in etwa dem CO2-Ausstoß von 3.500 Flügen von Paris nach New York und zurück.
Und das ist noch nicht alles. Die CO2-Emissionen, die durch den Transport nach Europa sowie den Versand von Online-Bestellungen in die Haushalte und mögliche Retouren entstehen, sind hier noch nicht einmal berücksichtigt. Der bloße Blick auf die Black Week klammert zudem den Lebenszyklus von Produkten aus: Rohstoffgewinnung, Produktion und Entsorgung – und je nach Produkt mehr oder noch mehr CO2-intensiv.
Die Produktion von Konsumgütern hat bekanntlich nicht nur in CO2 messbare Auswirkungen: Umweltschäden, Wasserverbrauch, Arbeitsbedingungen – das kommt alles oben drauf. Nachhaltigkeitsinteressierte Menschen wissen auch das. Darum lautet auch zum Black Friday die nachhaltigste aller Fragen: Brauche ich das wirklich?
Vorbild sein für einen nachhaltigen Konsumstil
Wer Nachhaltigkeit jetzt mal wieder nervig findet, findet vielleicht in folgenden Zahlen unterstützende Motivation. Klar, ein Smartphone mehr oder weniger etwa fällt für sich nie ins Gewicht, erst recht nicht inmitten eines globalen Konsumrauschs wie am Black Friday.
Aber betrachten wir die Dinge aus einer anderen Perspektive: Würde die Nutzungsdauer von allen Smartphones in der EU um nur ein Jahr verlängert, würde das zwei Millionen Tonnen CO2 einsparen. Das ist in etwa so viel, als nehme man eine Million Autos aus dem Verkehr. Kleine Änderungen in unseren Konsumgewohnheiten können in der Summe einen signifikanten Unterschied machen.
Die meisten Menschen konsumieren in der Regel nicht nachhaltig, auch nicht am Black Friday. Das kann einen dazu bringen, zu zweifeln: Was bringt mein Beitrag überhaupt? Was nützt es, wenn ich darauf verzichte? Aber genau dieser Aspekt kann auch motivieren:
Beim Black Friday nicht mitzumachen bedeutet mehr als nur auf Schnäppchen zu verzichten. Es geht darum, Vorbild für einen nachhaltigen Konsumstil zu sein, der für die Zukunft unseres Planeten unerlässlich ist.
Aus dem Black Friday ist längst eine Black Week geworden, und manche Anbieter feiern sogar einen ganzen Black November. Während der Schnäppchenwochen besonders gefragt sind Elektronikprodukte. Deshalb schauen wir jetzt genauer hin: Was ist so problematisch an Smartphones, Notebooks und Co.? Und wie geht es besser? Im Utopia Themen-Spezial „Grüne Elektronik“ beleuchten wir nachhaltigere Hersteller, widmen uns ausführlich dem Gebrauchtkauf und zeigen weitere nachhaltige Lösungsansätze.
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