Wer will, dass Deutschlands Landwirtschaft gentechnikfrei bleibt, kann jetzt einen Appell unterschreiben.
Die Mitgliedsstaaten der EU können laut einem Beschluss aus dem vergangenem Jahr selbst entscheiden, ob sie gentechnisch verändertes Saatgut verbieten. Das ist gut.
Doch laut einem aktuellen Gesetzentwurf will Bundeswirtschaftsminister Christian Schmid die Entscheidung darüber den einzelnen Bundesländern überlassen. Für ein flächendeckendes Anbauverbot eines Monsanto-Genmais bräuchte es also 16 Einzelentscheidungen von 16 verschiedenen Agrarminister/innen verschiedener Regierungskoalitionen.
Das ist schlecht: Die NGO Campact warnt davor, dass Bayer, Monsanto und andere Saatgut-Konzerne jede einzelne Entscheidung, die auf Landesebene gegen Gentechnik gefällt wird, gerichtlich anfechten könnten.
Außerdem befürchtet Campact, dass gentechnik-freundliche Landesregierungen – derzeit zum Beispiel in Sachsen-Anhalt und Sachsen – den Anbau von Gentech-Mais zulassen. Und Gentechnik-Pflanzen machen nicht an Landesgrenzen Halt. Wind und Insekten tragen ihre Pollen darüber hinweg.
Kurz gesagt: Kommt der derzeitige Gesetzentwurf durch, ist Gentechnik in Deutschland Tür und Tor geöffnet.
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