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Samstag Licht ausmachen: Earth Hour fordert „Sommer der Umsetzung“

Earth Hour 2021: Licht aus. Klimaschutz an.
Foto: CC0 Public Domain / Pexels - Dazzle Jam

Öffentliche Gebäude, Sehenswürdigkeiten, Privat-Haushalte – am Samstag versinken tausende Städte wieder 60 Minuten lang im Dunkeln. Die WWF Earth Hour 2023 ist ein globales Zeichen für mehr Klimaschutz soll dazu motivieren, umweltfreundlicher zu leben. Die Initiative stellt auch konkrete Forderungen an die Politik.

Rund um den Globus gehen am Samstag, 25. März, jeweils um 20.30 Uhr Ortszeit für eine Stunde die Lichter aus – wie eine Welle entlang der Zeitzonen einmal um den gesamten Erdball. Das Motto der Earth Hour: Gemeinsam für mehr Klimaschutz!

Weltbekannte Bauwerke wie das Empire State Building in New York, die Oper in Sydney, der Pariser Eiffelturm oder die Akropolis von Athen werden zur Earth Hour in Dunkelheit versinken. In Deutschland werden zur Earth Hour unter anderem das Brandenburger Tor in Berlin, der Kölner Dom, die Allianz Arena in München ihre Beleuchtung für eine Stunde ausschalten.

Earth Hour 2023: 60 Minuten ohne Licht für mehr Klimaschutz

Die Earth Hour findet 2023 bereits zum 16. Mal statt. In über 180 Ländern werden Städte am 25. März bekannte Bauwerke und Denkmäler in Dunkelheit hüllen, um ein Signal für mehr Umwelt-, Klimaschutz und Artenschutz zu senden. Auch viele Privatpersonen und Unternehmen können sich an der Aktion beteiligen. In Deutschland sind bereits über 540 Städte und Gemeinden sowie über 979 Firmen mit dabei. Im Vorjahr waren es „nur“ 330 Firmen. Auf dieser Karte des WWF kannst du sehen, welche Städte bei der Aktion mitmachen und dein Unternehmen oder deine Kommune anmelden.

Dieses Jahr setzt die Earth Hour ein Zeichen für mehr Klimaschutz und einen lebendigen Planeten. Die Aktion ruft dieses Jahr den „Sommer der Umsetzung“ aus und fordert „entschlossenere Maßnahmen für den Klimaschutz“. Die sechs Forderungen der Initiative lauten:

  • Klimaschutzsofortprogramm jetzt verabschieden, d.h. ein sektorübergreifendes Programm für die Einhaltung gesetzter Klimaschutzziele, z.B. im Verkehrssektor.
  • Gebäudesektor transformieren, z.B. mit verpflichtenden Mindesteffizienzstandards für Gebäude, dem Austausch fossiler Heizsysteme gegen Heizungsanlagen auf Basis von Erneuerbaren Energien und die Einführung einer umfassenden Solardachpflicht.
  • Ausbau erneuerbarer Energien beschleunigen, z.B. sollten zwei Prozent der Landesfläche deutlich vor 2032 für die Windenergie ausgewiesen sein und Genehmigungsverfahren für Windkraft sowie Solarenergie dringend vereinfacht und beschleunigt werden.
  • Ausstieg aus fossilen Energien konsequent vollziehen, z.B. durch einen klaren Pfad zum Ende der Förderung und Nutzung von Kohle, Öl und Gas. Dazu gehört für Earth Hour auch die rechtlich bindende Festlegung des Kohleausstiegs bis 2030 in ganz Deutschland.
  • Verkehrssektor auf Klimakurs bringen, z.B. durch die Verankerung des Klimaziels des Verkehrssektors im Bundesverkehrswegeplan, ein Moratorium für den Neu- und Ausbau von Fernstraßen, die Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs, Schienennetzes und der Rad- und Fußwegeinfrastruktur, sowie die Einführung eines Tempolimits von 120 km/h auf deutschen Autobahnen. 
  • Klimageld einführen, z.B. die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung an die Bürger:innen zurück zu gegeben und jeder Person denselben Betrag auszuzahlen, unabhängig von der Höhe ihrer verursachten CO2-Emissionen. Dadurch soll eine gerechte Zurückverteilung an Haushalte erfolgen und einkommensschwache Haushalte zuverlässig und spürbar entlastet werden, trotz steigender CO2-Preise. 

Earth Hour 2022: Für einen friedlichen und gesunden Planeten

Letztes Jahr legte die Earth Hour einen zusätzlichen Fokus auf Frieden. Anlass war der Krieg in der Ukraine. Der WWF stellt klar, dass unsere Abhängigkeit von fossilen Energien die Klimakrise weiter befeuert und Diktaturen und Völkerrechtsverstöße mitfinanziert. Nur der umfassende Ausbau Erneuerbarer Energien kann diese Abhängigkeit durchbrechen.

Die Earth Hour bietet für die Initiatoren deshalb „eine gute Gelegenheit, die Politik daran zu erinnern, dass sie dafür konkrete Maßnahmen auf den Weg bringen muss und das möglichst schnell. Wir alle können am Lichtschalter ein Zeichen fürs Klima und damit auch ein Zeichen für den Frieden setzen.

Der WWF machte auch zur Earth Hour 2021 deutlich, was heute noch gilt: Die nächsten Jahre sind besonders wichtig für den Klimaschutz. „Wenn es uns nicht gelingt, die Erderhitzung zu bremsen, drohen Mensch und Natur katastrophale Konsequenzen. Jede sechste Art könnte aussterben. Waldbrände werden häufiger, Dürren und Überflutungen heftiger. Schon jetzt trifft die Klimakrise diejenigen besonders hart, die am wenigsten zur Erderhitzung beitragen.“

Earth Hour 2023: So kannst du mitmachen

Auch als Privatperson kannst du dich an der Earth Hour 2023 beteiligen und um 20.30 Uhr eine Stunde lang das Licht ausschalten. Wer mag, postet ein Foto davon in den sozialen Netzwerken und teilt der Welt mit, warum er oder sie bei der Earth Hour mitmachen. Benutze dazu die Hashtags #lichtaus und #earthhour.

Mit der Earth Hour ruft der WWF dazu auf, sich gemeinsam 60 Minuten Zeit zu nehmen, um sich der Klimakrise bewusst zu werden, um zu diskutieren und sich auszutauschen über das, was wir tun können, um Tiere, Umwelt und das Klima unserer Erde zu schützen.

Wir finden: Klimaschutz ist natürlich nicht nur eine Stunde pro Jahr wichtig, sondern jeden Tag. Mit diesen 15 Tipps für mehr Klimaschutz kannst du sofort damit starten.

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