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Nachhaltigkeits-Siegel: Welche sind gut, welche schlecht?

Siegelklarheit (Kampagnenbild: GIZ)
Nachhaltigkeits-Siegel: Welche sind gut, welche schlecht? ()

Noch ein Siegel für Öko/Bio/Sozial/Nachhaltig? Wer soll denn da noch durchblicken? Ein neues Onlineportal will für Durchblick sorgen: siegelklarheit.de zeigt in den Bereichen Textilien, Lebensmittel, Holz und Papier, welche Nachhaltigkeits-Siegel etwas taugen – und welche nicht.

Zunächst startet das Portal mit Informationen zu Textilien: Konsumenten können sich also über die Glaubwürdigkeit von Umwelt- und Sozialsiegeln für Kleidung und Wäsche informieren. Besonders glaubwürdige Siegel erhalten dort einen „grünen Knopf“ – sozusagen ein Siegel für Siegel.

Interessant: Der „Blaue Engel“ für Textilien erhält den dunkelgrünen Knopf, während etwa die Better Cotton Initiative (BCI), die unter anderem von H&M ins Leben gerufen wurde, nur einen hellgrünen Knopf abkriegt. Einige Siegel erfüllen nicht einmal die Mindestanforderungen und sind daher rot. Es wird spannend, wenn entsprechende Informationen später auch für Lebensmittel, Holz und Papier zur Verfügung stehen.

Die Siegel per App einscannen

Darüber hinaus ist „Siegelklarheit“ auch als App zu haben (Android, iPhone). Die App besitzt einen Siegel-Scanner, mit dem man ganz einfach ein sichtbares Siegel einscannen kann, etwa vom Pflegehinweis-Label. Die App erkennt dann das Siegel – beim Ausprobieren: noch nicht immer auf Anhieb – und informiert darüber, ob es ein gutes oder weniger gutes Siegel ist.

Das zugehörige Kampagnen-Portal textilklarheit.de geht auf das gerne kritisierte „Bündnis für Nachhaltige Textilien“ von Entwicklungsminister Gerd Müller zurück. „Leider ist es immer noch schwierig, beim Kauf nachhaltiger Produkte – vor allem bei Kleidung – Orientierung zu finden“, so Müller. „Deshalb arbeiten wir darauf hin, dass Verbraucherinnen und Verbraucher es selbst in der Hand haben, sich für ein Produkt zu entscheiden, das unter menschenwürdigen Produktionsbedingungen, ökologisch und sozial vertretbar hergestellt wurde.“

Siegelklarheit wird von einem breiten Kreis verschiedener Ministerien getragen. Im Auftrag der Bundesregierung haben hierfür Fachleute aus staatlichen und privaten Organisationen ein Bewertungsschema entwickelt. Es legt offen, wer hinter dem jeweiligen Siegel steht, welche ökologischen und sozialen Inhalte es abdeckt und wie die Umsetzung kontrolliert wird. Ergänzt wird das Informationsangebot von siegelklarheit.de durch eine Liste mit Unternehmen und Einkaufsführern, um zum Beispiel zertifizierte Textilien und Kleidung beim Einkauf leichter finden zu können.

An der Entwicklung von siegelklarheit.de sind die Bundesministerien für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, für Arbeit und Soziales sowie der Justiz und für Verbraucherschutz beteiligt.

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