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5 Punkte für ein gesundes Leben: So schneiden die Deutschen ab

Gesundes Leben
Foto: CC0 / Unsplash - Radu Florin

Zu viel Sitzen, zu viel Stress: Forschende haben untersucht, wie gesund die Deutschen leben. Die Ergebnisse sind besser als während der Pandemie. Doch einige Tatsachen bezeichnet der Report als alarmierend.

Die Deutsche Krankenversicherung (DKV) hat einen umfangreichen Bericht zum Gesundheitsverhalten der Deutschen veröffentlicht. Die Forschenden der Deutschen Sporthochschule Köln unter Leitung von Ingo Froböse und Birgit Wallmann-Sperlich haben damit bereits zum siebten Mal (seit dem ersten DKV-Report im Jahr 2010) den Lebensstil der Deutschen auf fünf Faktoren untersucht: körperliche Aktivität, Ernährung, Rauchen, Alkohol und Stressempfinden.

Gesünder als während der Pandemie

Für den Report würden 2.800 Bürger:innen ab 18 Jahren in einer repräsentativen Umfrage zu ihren Gewohnheiten befragt. Das Ergebnis: Im Vergleich mit dem letzten DKV-Report aus dem Pandemiejahr 2021 leben die Deutschen insgesamt deutlich gesünder: Sie bewegen sich mehr, essen gesünder, rauchen weniger und haben weniger Stress – nur der Alkoholkonsum hat zugenommen. Dennoch gab weiterhin mehr als jede zweite Person an, gestresst zu sein. Die folgenden Daten zeigen, wie viel Prozent der Befragten in den einzelnen Kategorien ein gesundes Niveau erreichten:

  • Aktivität: 72 % halten die Bewegungsempfehlungen der Weltgesundheitsorganisation ein
  • Ernährung: 51 % ernähren sich ungefähr im Einklang mit den Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung
  • Rauchen: 85 % sind Nichtraucher
  • Alkohol: 78 % trinken gar keinen oder nur vereinzelt Alkohol
  • Stress: 48 % haben ein geringes Stressempfinden und wirksame Anti-Stress-Strategien

Nur 17 Prozent der Befragten haben alle fünf Benchmarks erreicht. 2021 waren es nur 11 Prozent. Das aktuelle Ergebnis entspricht ungefähr dem Vor-Pandemie-Niveau. Bei den vorangegangenen fünf Umfragen pendelte der Wert stets zwischen 15 und 18 Prozent.

Das subjektive Gesundheitsempfinden der Deutschen zeigt ein positiveres Bild: Bei der jüngsten Befragung haben knapp zwei Drittel (64 Prozent) angegeben, dass sie ihren Gesundheitszustand als gut oder sehr gut einschätzen. Das sind drei Prozent mehr als 2021.

Welche Bevölkerungsgruppen schneiden am besten ab?

Der Bericht liefert eine Vielzahl von Daten, aufgeschlüsselt nach diversen Bevölkerungsgruppen. Demnach leben Frauen (20 Prozent) gesünder als Männer (14 Prozent) und Bürger:innen ab 66 haben eine gesündere Lebensweise (24 Prozent) als ihre jüngeren Mitmenschen. Besonders die Gruppe der 30- bis 45-Jährigen (10 Prozent) zieht den Schnitt nach unten. Hier ist es nur ein Drittel (35 Prozent), das laut dem Bericht nicht an Stress leidet.

Auch bei den einzelnen Bundesländern zeigen sich teils große Unterschiede. Am besten schneiden Rheinland-Pfalz und Saarland ab, deren Daten gemeinsam erhoben wurden. Hier halten 20,9 Prozent der befragten Bürger:innen alle Gesundheits-Benchmarks ein. Dicht dahinter folgen Baden-Württemberg (20,7 Prozent) und Sachsen (20,0 Prozent). Am ungesündesten seien demnach die Menschen in Nordrhein-Westfalen (12,2 Prozent), nur knapp überboten von Hessen (13,4 Prozent) und Hamburg (13,6 Prozent).

„Reihe alarmierender Risiken“

Trotz positiver Entwicklungen warnt der DKV-Report vor einer „Reihe alarmierender gesundheitlicher Risiken und Tatsachen“. Konkret werden dabei folgende Probleme genannt:

  • Muskeltraining werde vernachlässigt. Zwar erreichten 72 Prozent den Benchmark für körperliche Aktivität, doch nicht mal zwei Fünftel würden die aktuellen Bewegungsempfehlungen aus Muskeltraining und ausdauerorientierter Bewegung einhalten.
  • Die Deutschen würden von Jahr zu Jahr immer länger sitzen.
  • Ein Viertel der Deutschen gab ein niedriges subjektives psychisches Wohlbefinden im kritischen Bereich an, was als Vorzeichen für die Entwicklung einer Depression gesehen werden könne.
  • 14 Prozent der Befragten würden keinerlei Erholungspausen aktiv in ihren Alltag einbauen.
  • Menschen zwischen 30 und 45 würden besonders ungesund leben. Hier hätte nur ein Zehntel alle Benchmarks für ein gesundes Leben erreicht. Diese Altersgruppe sei vor allem durch Stress belastet.

3 Tipps für ein gesünderes Leben

Um den Risiken vorzubeugen, nennt der Report außerdem drei Tipps:

  • Alle Altersgruppen sollten sich mehr bewegen und mehr Muskeltraining in ihren Alltag einbauen, um die körperliche und geistige Gesundheit länger aufrechtzuerhalten.
  • Sitzzeiten sollten reduziert werden. Dies würde das Risiko eines frühen Todes sowie zahlreicher Krankheiten wie Diabetes, Adipositas, Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder sogar Krebs verringern.
  • Erholungspausen, bewusstes Atmen und der Abbau von Stress sollten bewusster in den Alltag integriert werden. Auch das würde helfen, Krankheiten zu verringern und die Resilienz zu erhöhen.

Verwendete Quelle: DKV-Report

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