Bislang wurde nur an Mäusen getestet, doch ein neues Präparat soll den Stoffwechsel anzukurbeln. Helfen könnte es wohl auch Menschen, deren Gesundheit beeinträchtigt ist. Was es mit dem Medikament SLU-PP-332 auf sich hat.
Der Körper denkt, er macht Sport, obwohl er sich gar nicht bewegt? Klingt seltsam, ist aber laut jüngster Forschung möglich. Wissenschaftler:innen der University of Florida haben kürzlich einen Wirkstoff getestet, der dem Körper Betätigung vorgaukelt.
Das Medikament mit der Bezeichnung SLU-PP-332 hat das Potenzial, gegen Fettleibigkeit, Diabetes oder etwa altersbedingen Muskelschwund eingesetzt zu werden. Doch bislang wurde es nur an übergewichtigen Mäusen getestet.
Entwickelt und getestet wurde das Präparat von einem Team um Thomas Burris. Er ist Professor für Pharmazie an der University of Florida. Laut den Forschenden gelang es, den Stoffwechsel der Tiere so zu unterstützen, dass die Tiere Gewicht verloren.
Mehr Energieverbrauch – ohne Veränderung der Gewohnheiten
„Dieses Präparat bringt den Skelettmuskel dazu, die gleichen Veränderungen vorzunehmen, die man bei Ausdauertraining beobachtet“, zitiert Medical Xpress Burris, dessen Forschungsergebnisse im Journal of Pharmacology and Experimental Therapeutics veröffentlicht wurden.
Demnach wurde SLU-PP-332 an den Tieren 28 Tage lang getestet. Die Tiere steigerten in dieser Zeit, in der sie zweimal Täglich das Präparat bekamen, ihren Energieverbrauch – ohne jedoch ihre Gewohnheiten zu verändern. Der Stoffwechsel wurde effizienter, mehr Kalorien verbraucht und weniger Fett sammelte sich an.
„Wenn man Mäuse mit dem Medikament behandelt, kann man sehen, dass sich ihr ganzer Körperstoffwechsel auf die Verwendung von Fettsäuren umstellt, was dem sehr ähnlich ist, was mit Menschen passiert, wenn sie fasten oder Sport treiben“, so Burris weiter.
Die Rolle der Östrogenrezeptoren
Das hängt mit den sogenannten Östrogenrezeptoren (ERR) zusammen, die im Zellkern vorkommen. So auch beispielweise in Muskeln. ERR werden durch körperliche Ertüchtigung angekurbelt. SLU-PP-332 unterstützt diesen Effekt.
Der Studie zufolge nahmen die Tiere im Vergleich zur Kontrollgruppe zehnmal weniger Fett zu. Außerdem verloren sie zwölf Prozent ihres Körpergewichts. Die Studie legt zudem nahe, dass der Herzmuskel durch das Präparat gestärkt wird.
Allerdings bedarf es noch weiterer Forschung – auch hinsichtlich möglicher Nebenwirkungen.
Grundsätzlich empfehlen Mediziner:innen, regelmäßig Sport zu machen. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) etwa rät dazu, sich der Herz-Kreislauf-Gesundheit zuliebe zwischen zweieinhalb und fünf Stunden pro Woche mäßig intensiv zu bewegen.
Quellen: Journal of Pharmacology and Experimental Therapeutics, Medical Xpress, WHO
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