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Ärztin: Warum Hitzewellen auch noch 3 Tage danach gefährlich sind

Ärztin: Warum Hitzewellen auch nach 3 Tagen noch gefährlich sind
Foto: CC0 / Unsplash - Tandem X Visuals

Hitze stellt den Körper vor eine besondere Herausforderung. Eine Ärztin erklärt, warum sich Hitzewellen auch noch Tage nach ihrem Auftreten gesundheitlich bemerkbar machen.

Hitzewellen werden aufgrund des Klimawandels immer häufiger – auch in Deutschland. Die gesundheitlichen Risiken sollten dabei aber nicht unterschätzt werden: „Man kann an hitzebedingten Krankheiten einfach sterben“, erklärt Andrea Nakoinz von der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG) gegenüber Watson.

Dabei betont sie, dass die Auswirkungen von Hitzewellen auf den Körper sich auch noch Tage nach ihrem Auftreten körperlich bemerkbar machen können: „Eine Zeit lang kann der Körper das meist kompensieren, so dass dann häufig erst ein, zwei Tage nach der Hitzewelle auffällt, dass etwas nicht stimmt. Das sehen wir auch an der Übersterblichkeit, die sich auch nach der Hitzewelle noch über zwei, drei Tage hält“, fasst Nakoinz zusammen.

Hitze kann auch für junge Menschen gefährlich werden

Aber nicht nur alte oder vorerkrankte Menschen können durch Hitze gesundheitliche Probleme bekommen. Auch junge Menschen können an einem Herzinfarkt oder Herzstillstand sterben, wenn sie sich heißen Temperaturen gegenüber nicht angemessen verhalten – und so etwa in der Mittagssonne joggen gehen.

„Solche Fälle gab es in den letzten Jahren immer wieder in Krankenhäusern“, hält Nakoinz im Gespräch mit Watson fest. Wenn man stark schwitzt und schon von geringen körperlichen Belastungen erschöpft ist, solle man besser langsam weitermachen und sich nicht überlasten, rät die Ärztin.

Wie der Körper mit Hitze umgeht, hänge darüber hinaus maßgeblich mit dem Ort zusammen, an dem man sich aufhält: Im Wald oder Park sei es an heißen Tagen dementsprechend angenehmer als auf betonierten städtischen Straßen. 

Was hilft im Umgang mit Hitzewellen?

Um gesundheitliche Risiken infolge von Hitze einzudämmen, veröffentlicht der Deutsche Wetterdienst (DWD) an besonders heißen Tagen Hitzewarnungen. Dabei gibt es zwei Warnstufen: Von „starker Wärmebelastung“ spricht man ab einer gefühlten Temperatur von 32 Grad am frühen Nachmittag, von „extremer Wärmebelastung“ ab einer gefühlten Temperatur von 38 Grad

Die Außentemperatur ist aber nicht der alleinige Faktor dafür, wie der Körper auf Hitze reagiert. Auch die Luftfeuchtigkeit spiele dabei eine wesentliche Rolle, hält Nakoinz gegenüber Watson fest. „Wenn man bei starker Hitze Kopfschmerzen bekommt, oder einem schwindelig wird, sollte man aus der Hitze raus, sich abkühlen, viel Wasser trinken und sich schonen“, gibt die Ärztin zu bedenken. 

Gefährlich werde es, wenn die Körpertemperatur 42 Grad überschreitet. Dann drohen im schlimmsten Fall Bewusstlosigkeit und Krampfanfälle. Vorsicht geboten ist auch bei einem Hitzschlag, der schwersten Form hitzebedingter Erkrankungen – bei ihm trete trotz Überhitzen kein verstärktes Schwitzen auf, Betroffene können aber verwirrt wirken, erklärt die Expertin.

Peter Bobbert, Präsident der Ärztekammer Berlin, empfiehlt bei schwer zuzuordnenden Symptomen, am besten direkt einen Arzt oder eine Ärztin aufzusuchen. „An heißen Tagen sollte man sich noch mehr beobachten, wenn man entsprechende Symptome aufweist und sich selbst fragen: Habe ich genug getrunken? Können die Symptome von der Hitze kommen?“, rät der Gesundheitsexperte gegenüber Watson.

Verwendete Quellen: Watson, Deutscher Wetterdienst (DWD)

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