Ein guter Winter, jetzt noch etwas Sonne: Der Spargelanbau verläuft diese Saison positiv. Für heimischen Spargel müssen sich Verbraucher:innen dennoch noch etwas gedulden.
In Kürze beginnt wieder die Spargel-Saison. Anders als im letzten Jahr startet die Ernte aber nicht schon Anfang März. „Der Spargel steht ganz langsam bereits in den Startlöchern, aber es wird voraussichtlich noch so zirka zwei bis drei Wochen dauern, bis der erste Spargel geerntet werden kann“, sagte die Sprecherin des hessischen Bauernverbandes, Marie-Claire von Spee, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur.
Noch nicht warm genug
Das liege einfach an den Temperaturen, sagte von Spee. Derzeit lägen sie an den Wurzeln unter der Folie bei rund neun Grad. Aber erst ab zwölf Grad an der Wurzel wächst der Spargel richtig gut. Wenn das Wetter sonniger wird und die Plusgrade steigen, könne es relativ schnell losgehen. Dann gibt es das Gemüse wieder an den Verkaufsständen im Land, in Supermärkten, und Spargelgerichte stehen auf den Speisekarten.
Die offizielle Eröffnung der Spargelsaison ist von Spee zufolge dann am 3. April. Normalerweise beginnt sie in Deutschland in der zweiten Aprilhälfte und dauert traditionell bis zum Johannistag am 24. Juni. Im vergangenen Jahr begann die Ernte in Hessen bereits in der ersten Märzhälfte und damit sehr früh.
Viele Probleme in den vergangenen Jahren
In den vergangenen Jahren hatte der Spargelanbau mit einer Reihe von Problemen zu kämpfen. Unter anderem gestiegene Lohn- und Energiekosten trieben die Produktionskosten in die Höhe. Problematisch war immer wieder auch die Mitarbeitersituation für die Verkaufsstände. Wegen Absatzproblemen und wegen der hohen Kosten wurden in den vergangenen Jahren die Anbauflächen verkleinert.
Was die Preise für Spargel angehe, hänge dies auch von der Erntemenge und den Marktbedingungen ab. „Im vergangenen Jahr war das Verhältnis von Angebot und Nachfrage ausgewogen, eine Prognose für das laufende Jahr ist nicht möglich, da zu viele Faktoren nicht vorhersehbar sind“, sagte Andreas Köhr, der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Pfalz Süd der Deutschen Presse-Agentur. Die Bedingungen für das Wachstum seien bisher aber insgesamt gut und bei den Saisonarbeitskräften seien derzeit keine Engpässe zu erwarten.
Was Import-Spargel von heimischem Spargel unterscheidet
Der Import von Spargel bleibt ein umstrittenes Thema. „Oft wird unter schlechteren Bedingungen produziert – etwa, was Pflanzenschutz und Arbeitsbedingungen angeht“, sagte Köhr. Auch die CO2-Bilanz von eingeflogenem Importspargel ist um ein Vielfaches höher als bei regionalem Anbau.
Köhr appellierte an Verbraucher, regionalen Spargel und andere lokale Produkte zu bevorzugen, um die örtliche Wirtschaft zu stärken und die Nachhaltigkeit zu fördern. „Verbraucher sollten sich der Produktionsbedingungen und der Umweltkosten bewusst werden, wenn sie Spargel oder andere Produkte aus dem Ausland kaufen.“
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