Lohnt es sich überhaupt noch, zu arbeiten? Ja, sagt das Ifo-Institut anlässlich seiner jüngsten Analyse. Demnach sei es ein Irrglaube, Menschen ohne Arbeit und mit Sozialleistungen wären besser gestellt als erwerbstätige Personen. Eine Beispiel-Rechnung.
Spätesten ins Wahlkampfperioden behaupten Politiker:innen gerne mal, Arbeit würde sich in Deutschland nicht mehr lohnen. Vor allem im rechtskonservativen Spektrum hält sich dieser Mythos.
Demnach wüden Sozialleistungsempfänger:innen eine derart satte finanzielle Unterstützung vom Staat erhalten, sodass sie angeblich besser gestellt wären als Erwerbstätige. Doch das sei nach Analysen des Ifo-Instituts „schlicht falsch“.
Lohnt sich Arbeit also doch?
Wie die Wirtschaftsforscher:innen feststellten, führt eine Erwerbstätigkeit stets zu einem höheren verfügbaren Einkommen – verglichen zum Bezug von Sozialleistungen ohne Arbeit.
Andreas Peichl, Leiter des ifo Zentrums für Makroökonomik und Befragungen, erklärte in einer Pressemitteilung: „Die von manchen Politikern aufgestellte Behauptung, wer nur Sozialleistungen beziehe, bekomme netto mehr als ein Geringverdiener, ist schlicht falsch.“
„Dieser Fall ist deshalb ausgeschlossen, weil es die Freibeträge für Erwerbstätige bei der Anrechnung von Einkommen auf die Sozialleistungen gibt, um genau das zu verhindern“, fügt Ifo-Forscher Maximilian Blömer hinzu.
So sieht die Rechnung des Ifo-Instituts aus
Die Ifo-Studie untersuchte verschiedene Haushaltskonstellationen, darunter Singles ohne Kinder, Singles mit zwei Kindern, Alleinverdiener-Ehepaare mit zwei Kindern und Doppelverdiener-Ehepaare mit zwei Kindern.
Ein Beispiel dröseln die Forschenden wie folgt auf: Ein Alleinstehender in einer Stadt mit durchschnittlichem Mietniveau, der ein Bruttoeinkommen von 1000 Euro verdient, hat nach Abzug von Steuern und Sozialabgaben sowie unter Berücksichtigung der Sozialleistungen 891 Euro.
Im Vergleich dazu bekommt jemand, der nur Sozialleistungen bezieht, 563 Euro Bürgergeld. Noch deutlich sei der Unterschied auch bei Alleinerziehenden.
Diese Berechnungen hat das ifo ebenso für Paarhaushalte und verschiedene Mietniveaus angestellt. Zur entsprechenden Tabelle geht es hier.
Quelle: Ifo-Institut
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