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„Außergewöhnlich“: Deutscher Wetterdienst zieht Frühjahrs-Bilanz

Wetter Frühjahr
Foto: Lando Hass/dpa

Es war im Vergleich zu warm und regnete viel zu wenig zwischen Anfang März und Ende Mai. Hinzu kam eine außergewöhnliche Sonnenscheindauer, wie der Deutsche Wetterdienst feststellt.

Das nun zu Ende gehende Frühjahr war in Deutschland eines der trockensten seit Beginn der Aufzeichnungen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) geht in seiner vorläufigen Bilanz davon aus, dass es seit 1881 nur zweimal zwischen Anfang März und Ende Mai weniger regnete als 2025: in den Jahren 1893 und 2011.

Extreme Trockenheit im Frühjahr 2025

Im derzeit zu Ende gehenden Frühjahr fielen demnach bundesweit nur rund 96 Liter Regen pro Quadratmeter, das waren etwa 48 Prozent weniger als im langjährigen Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990. Der DWD ordnet dies als extreme Trockenheit ein.

Im Vergleich zur neueren Vergleichsperiode von 1991 bis 2020 beträgt das Defizit rund 44 Prozent, wie der DWD mitteilt. Der Vergleich aktueller Werte mit vieljährigen Werten ermöglicht den Angaben zufolge eine Einschätzung des längerfristigen Klimawandels.

Nordosten besonders betroffen

Im Jahr 1893 waren 85,3 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen worden, 2011 waren es 89,5 Liter. „Besonders markant fiel das Niederschlagsdefizit im Nordosten aus, wo vielerorts nur um 40 Liter pro Quadratmeter registriert wurden“, teilt der DWD mit Blick auf das Frühjahr 2025 mit. 

Zugleich war es im Vergleich deutlich zu warm, wie aus der vorläufigen Bilanz hervorgeht. Der langfristige Erwärmungstrend habe sich auch im Frühjahr fortgesetzt, heißt es vom Wetterdienst. 

Knapp zwei Grad über vieljährigem Mittelwert

Die Temperatur habe im Mittel 9,8 Grad betragen und lag damit 1,9 Grad über dem Mittelwert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Gegenüber der aktuellen Vergleichsperiode 1991 bis 2020 ergab sich ein Plus von 0,7 Grad. 

Die Sonnenscheindauer näherte sich den Angaben zufolge Rekordwerten aus den Jahren 2020 und 2011. Mit rund 695 Sonnenstunden sei es das drittsonnigste Frühjahr seit 1951 gewesen. Besonders sonnig sei es im Umfeld der Nordsee gewesen.

Utopia.de meint: Die Ausnahme ist keine Ausnahme mehr

Das Frühjahr 2025 war in Deutschland außergewöhnlich trocken, warm und sonnig – und reiht sich damit in eine Serie von Wetterextremen der letzten Jahre ein. Diese Entwicklung verdeutlicht, wie sich das Klima hierzulande verändert: Niederschlagsdefizite und Temperaturrekorde stellen Landwirtschaft, Natur und Wasserversorgung vor neue Herausforderungen. Langfristige Anpassungen und ein bewusster Umgang mit Ressourcen werden immer wichtiger, um auf die Folgen solcher Wetterlagen vorbereitet zu sein.

Das zeigt auch, wie wichtig es ist, Klimaschutz in allen Bereichen entschlossen anzugehen. Das Heizungsgesetz zu lockern ist der falsche Weg, sich der Klimakrise zu stellen. Und auch das Argument „Sollen doch erstmal die Chinesen“ ist nicht zielführend. Es braucht mutige Politik, die vor allem die in Deutschland hinterherhinkenden Sektoren Verkehr und Gebäude auf Klimakurs bringt.

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