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Australien will 16.000 Pferde aus Hubschraubern erschießen

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Foto: CC0 Public Domain - Unsplash/ Christine Mendoza

In Australien vermehren sich Wildpferde konstant. Viele Naturschützer:innen sehen sie als Plage, da sie einheimische Tierarten bedrohen. Nun sollen Tausende Wildpferde aus Hubschraubern erschossen werden.

Im Kosciuszko-Nationalpark im australischen Bundesstaat New South Wales leben aktuell etwa 19.000 Wildpferde – sogenannte Brumbys. Nun allerdings haben die Behörden des Bundesstaats angeordnet, Tausende der wilden Pferde von Hubschraubern aus zu erschießen, berichtet die Agence France-Presse (AFP). 

Bis 2027 soll die Zahl der Wildpferde im Kosciuszko-Nationalpark um circa 16.000 Exemplare auf insgesamt 3.000 reduziert werden. Das teilte die Umweltschutzministerin von New South Wales, Penny Sharpe, am Freitag mit.

Es sei keine leichte Entscheidung gewesen, betonte Sharpe. „Niemand möchte Wildpferde töten.“ Doch die Brumbys bedrohten allein durch ihre schiere Anzahl einheimische Arten und das gesamte Ökosystem. „Wir müssen handeln“, betonte Sharpe.

Pläne zum Abschuss der Tiere sorgen schon lange für Diskussionen

Ihre Entscheidung begründet die Umweltschutzministerin von New South Wales damit, dass bisherige Methoden nicht erfolgreich waren, die Anzahl der Brumbys im Kosciuszko-Nationalpark zu reduzieren. Allein in den vergangenen zwei Jahren stieg die Zahl der Wildpferde im Nationalpark um ein weiteres Drittel an.

In Australien sorgt das Thema nicht zum ersten Mal für Debatten: Bereits im Jahr 2000 wurden schon einmal Hubschrauber zum Abschuss der Wildpferde eingesetzt. Damals wurden innerhalb von drei Tagen mehr als 600 Wildpferde getötet. Im Anschluss hieran ereigneten sich heftige Proteste, die letztendlich zum Verbot der Methode führten.

Seither gab es im Abstand mehrerer Jahre wiederholte Diskussionen über Abschusspläne. So hieß es 2016 etwa, der Bestand der Wildpferde im Kosciuszko-Nationalpark solle auf 600 Tiere reduziert werden, da sie die Landschaft zerstörten. Zwei Jahre später wurden die Pläne verworfen – damals lebten rund 6.000 Tiere im Nationalpark.

Naturschützer:innen befürworten die Entscheidung der Behörden

Bei den Brumbys handelt es sich ursprünglich um domestizierte Pferde. Sie wurden zur Zeit der Kolonialisierung Australiens im 18. Jahrhundert aus Europa eingeführt und sind demnach eine invasive Art. Später wurden sie von den Siedler:innen freigelassen, als diese sie nicht mehr brauchten, oder die Tiere rissen aus.

Gegner:innen der Abschusspläne argumentieren, die Wildpferde seien ein bedeutender Teil der Geschichte Australiens und gehörten zu den Wahrzeichen des Kontinents. Die Stiftung Save the Brumbies etwa sieht den Grund für die Ausbreitung der Tiere in einer mangelhaft nachhaltigen Planung der australischen Regierung. 

Naturschützer:innen sehen in der stetigen Verbreitung der Tiere jedoch eine Plage. Ihrer Ansicht nach vermehrten sich die Tiere zu rasch und schädigten das Ökosystem. Darüber hinaus sind sie der Ansicht, der Lebensraum seltener einheimischer Tierarten wird von den Wildpferden bedroht.

Nach Angaben der Umweltbewegung Invasive Species Council leben heute bis zu 400.000 Brumbys in Australien. Die Nichtregierungsorganisation begrüßt die Entscheidung zum Abschuss der Tiere. Ein Sprecher erklärte, dass die Zahl der Wildpferde allein in New South Wales um 15 bis 18 Prozent pro Jahr wächst.

Verwendete Quellen: AFP, NSW GovernmentInvasive Species Council, Save The Brumbies

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