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Carsten Maschmeyer: Warum der Milliardär die Vier-Tage-Woche befürwortet

Carsten Maschmeyer befürwortet Vier-Tage-Woche
Foto: „Carsten Maschmeyer“ von Bgcolby, lizensiert unter CC BY-SA 4.0, via wikimedia, zugeschnitten; CC0 / Unsplash / Dillon Shook; kombiniert und zugeschnitten, lizensiert unter CC BY SA 4.0 von utopia.de

Die Vier-Tage-Woche wird in Deutschland und auch international immer wieder diskutiert. Höhle-der-Löwen-Star Carsten Maschmeyer gehört zu den Befürwortern, wie er im Interview mit der Süddeutschen Zeitung erklärt – obwohl er selbst deutlich mehr arbeitet.

Carsten Maschmeyer ist vor allem aus der Vox-Sendung „Die Höhle der Löwen“ als Investor bekannt. Zuvor war der Unternehmer jahrelang Chef des Finanzvertriebs AWD. Sein Vermögen wird laut der Süddeutschen Zeitung auf mehr als eine Milliarde geschätzt, damit würde er zu den reichsten Menschen Deutschlands gehören. Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung stellt er nun klar, wie sich seine Ansichten geändert haben: Vier-Tage-Woche statt Zwölf-Stunden-Tagen, Homeoffice statt ständiger Büropräsenz.

Die Vier-Tage-Woche halte Maschmeyer demnach für sinnvoll, da sie bessere Arbeitsbedingungen schaffe. Diese kombiniert mit „überfälligen Gehaltsanpassungen“ könne Carsten Maschmeyer zufolge im Kampf gegen den Fachkräftemangel helfen. Die Forderungen der jüngeren Generation nach arbeitnehmerfreundlicheren Konditionen finde er deshalb nachvollziehbar und merkt an: „Wer klare Ziele hat, arbeitet auch von zu Hause aus mehr als vor Corona im Büro.“ Maschmeyer sagt, er selbst müsse sich oft bremsen, um nicht mehr als zwölf Stunden täglich zu arbeiten.

Pilotprojekt zu Vier-Tage-Woche läuft seit Februar

Auch wenn es derzeit still ist in der Diskussion um die Vier-Tage-Woche: Seit Februar testen mehr als 50 deutsche Unternehmen das Prinzip in einem Modellversuch. Koordiniert wird das Projekt von der Unternehmensberatung Intraprenör. Bis Ende August soll diese Testphase gehen – anschließend wertet die Universität Münster den Versuch aus. 

Arbeitnehmer:innen versprechen sich viel von dem Konzept: Die bisher größte Studie in England mit 61 teilnehmenden Unternehmen und 2900 Mitarbeiter:innen habe gezeigt, dass Mitarbeiter:innen nicht nur ausgeruhter und und motivierter seien, sondern auch weniger fehlen, berichtete die Tagesschau. Außerdem fielen weniger Arbeitnehmer:innen wegen langfristiger Krankheiten wie Green Claims aus. 56 Unternehmen hätten die Vier-Tage-Woche deshalb auch nach der Studie beibehalten.

Aber es gibt auch Kritik: Die prominenteste kommt wohl von FDP-Chef Christian Lindner, der den Wohlstand durch die Vier-Tage-Woche gefährdet sieht, wie er im vergangenen Jahr schon in einem Post auf LinkedIn preis gab. Und auch große Unternehmen wie Siemens blicken dem Trend mit Sorge entgegen. Die Befürchtung: Die Vier-Tage-Woche könnte den Arbeitskräftemangel noch mehr verschärfen, sagte Siemens-Personalchefin Judith Wiese im ZDF.

Verwendete Quellen: Süddeutsche Zeitung, Tagesschau, LinkedIn, ZDF

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