Der Wechsel vom Verbrenner zum Elektroauto nimmt weltweit Fahrt auf: Im dritten Quartal 2025 erreichten E-Autos einen Rekordanteil bei den Neuwagen – und Deutschland führt das europäische Ranking an.
Noch nie machten reine Elektroautos einen so hohen Anteil der neu gekauften Wagen aus wie im dritten Quartal 2025. Die Beratungsgesellschaft PwC kommt in ihrer regelmäßigen Analyse für weltweit 40 wichtige Märkte auf einen Anteil von knapp 21 Prozent. Das sind zwei Prozentpunkte mehr als im zweiten Quartal und der höchste je ermittelte Wert. Basis sind Zahlen aus Märkten, die zusammen für rund 85 Prozent des weltweiten Autoabsatzes stehen.
Rekord: Ein Fünftel aller Neuwagen sind rein elektrisch
Insgesamt kommt PwC auf 3,6 Millionen rein batteriebetriebene Autos (BEVs). Das ist gut ein Drittel mehr als noch vor einem Jahr. Über alle Antriebsarten hinweg wurden knapp 17,4 Millionen Neuwagen verkauft, darunter auch 1,7 Millionen Plug-in-Hybride und 2,5 Millionen andere Hybride.
In China sind E-Autos am beliebtesten
Mit großem Abstand wichtigster Elektroautomarkt bleibt dabei China mit 2,3 Millionen verkauften BEVs im dritten Quartal – gut ein Drittel mehr als vor einem Jahr. Europa kommt auf knapp 607.000 und einen Zuwachs um gut ein Viertel. Innerhalb Europas liegt Deutschland mit 133.000 BEVs an der Spitze vor dem Vereinigten Königreich mit 125.000. Das sind weltweit die Plätze drei und vier.
Die USA kommen laut Analyse auf knapp 419.000 Stromer und ein Plus von gut einem Fünftel. In den Vereinigten Staaten spielte dabei das Auslaufen eines Kaufanreizes mit Ende des Quartals eine wichtige Rolle, der vor allem im September für zusätzliche Käufe sorgte.
Weiterhin zu viele Verbrenner auf den Straßen
Im Fahrzeugbestand ist der Anteil der reinen Elektroautos allerdings noch deutlich geringer als bei den Neuzulassungen – der Großteil der auf den Straßen fahrenden Autos wurde noch zu Zeiten mit deutlich niedrigeren Stromeranteilen verkauft. Für Europa geht PwC von einem Anteil von rund vier Prozent BEVs am Bestand aus, für China von neun Prozent und für die USA von zwei Prozent.
Überall erwarten die Expert:innen Wachstum, wenn auch in sehr unterschiedlicher Geschwindigkeit: Für 2035 prognostizieren sie in Europa einen BEV-Anteil von 32 Prozent des Fahrzeugbestands, in China von 40 Prozent und in den USA von nur zehn Prozent.
„Elektroautos werden immer besser, attraktiver und bezahlbarer“, sagt PwC-Partner Harald Wimmer. Spätestens im Jahr 2035 werde es wahrscheinlich für die Mehrheit der Fahrer:innen eine Selbstverständlichkeit sein, auf Elektroautos zu wechseln. Verbrennungsmotoren würden dann nur noch für Enthusiast:innen und Nischenanwendungen relevant sein.
Fazit: Mehr E-Autos sind gut, weniger Autos noch besser
Utopia meint: Die Rekordzahlen der E-Auto-Anteile bei den Neuwagenkäufen ermutigen, denn sie belegen: Die Transformation weg vom Verbrenner hin zur Elektromobilität ist längst in vollem Gange. Auch in Deutschland steigen die Verkäufe von E-Autos – den unnötigen Diskussionen um eine Abkehr vom Verbrenner-Aus 2035 zum Trotz. Umso wichtiger, dass die Bundesregierung jetzt schnell konkrete Pläne vorlegt, wie ihre geplanten Kaufanreize für E-Autos aussehen sollen.
Genauso wichtig wie Investitionen in Elektromobilität bleiben jedoch die Sanierung und der Ausbau der Bahninfrastruktur und die Förderung von Fuß- und Fahrradverkehr. Denn damit die Verkehrswende gelingt, braucht es nicht nur E-Autos, sondern vor allem weniger Autos auf den Straßen.


















